Feier zu 50 Jahre Gemeinde Grafschaft in Ringen beinhaltet besonderes Spektakel - Los geht es am Freitagnachmittag
Spektakuläres Programm in der Dämmerung: Besucher können Glockenguss in Ringen erleben
Die Grafschafter Jubiläumsglocke soll im Dezember 2024 im Turm der Pfarrkirche Sankt Dionysius in Ringen installiert werden.
Horst Bach

Die Gemeinde Grafschaft feiert in diesem Jahr mit vielen verschiedenen Veranstaltungen in all ihren elf Ortsteilen 50. Geburtstag. So findet die Feier des Ortsbezirkes Ringen am heutigen Freitag, 27. September, und kommenden Sonntag, 29. September am Ringener Bürgerhaus statt. Dabei steht eine spezielle Aktion im Mittelpunkt.

Lesezeit 3 Minuten

„Heute muss die Glocke werden. Frisch, Gesellen, seid zur Hand“, zitiert der Ringener Ortsvorsteher Lothar Bart schon mal aus der Ballade „Das Lied von der Glocke“ von Friedrich Schiller. Was sich dahinter verbirgt, darauf ging der Ortsvorsteher in einer ersten Ankündigung der Jubelfeier ausführlicher ein. Am Freitag soll auf dem Gelände des Bürgerhauses Ringen der Guss mehrerer Glocken stattfinden.

Im Mittelpunkt des um 17 Uhr beginnenden Festes steht der Glockenguss der Grafschafter Jubiläumsglocke. Eingebettet in ein abwechslungsreiches Kulturprogramm soll die Glocke zum Start ins Jubelwochenende von der erfahrenen Eifeler Glockengießerfamilie Schmitt im Grafschafter Boden gegossen werden. Eine heiße Prozedur: Auf dem Platz vor dem Bürgerhaus soll die rot glühende Bronze in der Abenddämmerung, in Anwesenheit einer Delegation aus der französischen Partnergemeinde Terres-de-Caux, von Hand in die Glockenform gefüllt werden.

Altes Handwerk live erleben

Natürlich muss der Glockenguss vorbereitet werden: Bereits am Morgen, ab 8 Uhr, wollen die Glockengießer mit ihren Arbeiten an dem Gießplatz vor dem Bürgerhaus beginnen. „Sie lassen sich dabei gern über die Schulter schauen“, meint Ortsvorsteher Lothar Barth. Das kommt nicht von ungefähr: Altes Handwerk erklären und live erleben lassen – eine gemeinsame Leidenschaft der drei Generationen des Familienbetriebes Schmitt aus Brockscheid. Die Kirchenglocke ist für die Pfarrei Ringen bestimmt, und sie ist zu Ehren eines Märtyrerbischofs in Auftrag gegeben worden. Der am 11. September 1890 in Birresdorf geborene Eduard Profittlich war am 21. November 1941 durch das sowjetische Terrorregime zum Tode verurteilt worden, er starb am 22. Februar 1942 am Ort seiner Gefangenschaft in Kirow.

Derweil haben sich Grafschafter Grundschulen bereits zu einem frühen Besuch, ab 9 Uhr, am Freitagvormittag angemeldet. Rund 400 Kinder wollen sich das Spektakel nicht entgehen lassen und haben sich vorgenommen, den Platz rund ums Bürgerhaus mit Leben zu erfüllen. Die musikalische Gestaltung des abendlichen Programms wollen der MGV Bölinger Liederkranz, das Rondo Vocal, die Musikfreunde Lantershofen und die Schülerband des Are-Gymnasiums übernehmen. Kulturelles Glanzlicht: Friedrich Schillers Glocke soll von Alice Hoffmann – bekannt aus Funk und Fernsehen – vorgetragen werden. Dann gesellt sich zur effektvollen Abrundung des nicht alltäglichen Ereignisses ein Artistik-Duo aus dem Ahrtal: der Auftritt der Feuerjongleure Adrian und Annika vom Zirkus Feuerfrei.

Jugend beteiligt sich an Feier

Am Sonntag, 29. September beginnt das Programm mit einem von Kirchenchor und Mandolinenverein begleiteten ökumenischen Gottesdienst im Bürgerhaus um 10.30 Uhr. Anschließend findet ein Frühschoppen statt. Die Schülerband des Are-Gymnasiums beteiligt sich an der Geburtstagsparty mit einem Platzkonzert. Parallel dazu präsentieren die Dorfvereine rund ums Bürgerhaus ihre Vereinsarbeit. Laut Programmplan wird sich hierbei das Are-Gymnasium mit einer Aktion im Bereich Kunst einbringen. Vorhang auf und Manege frei für die Kinder: Der Mitmachzirkus mit dem Artistik-Duo Annika und Adrian und die aufgestellte Riesenhüpfburg sollen dazu beitragen, dass es für die Kinder nicht langweilig wird.

Danach werden die Glocken ausgegraben. Wenn sie in Handarbeit aus der Erde geholt und die Formen abgeschlagen sind, kann das Werk der Glockengießer ein erstes Mal in Augenschein genommen werden. Danach kommen die Honoratioren aus dem Ortsbezirk ins Spiel: Sie übernehmen das erste Anschlagen.

Zum Abschluss wird ein Baum gepflanzt

Der Schlusspunkt: Am Sonntag soll in das Gießloch der Glocken der neue zentrale Baum des Ortsbezirkes, eine Dorflinde, gepflanzt werden. Anschließend nehmen die Glockengießer die Glocken zur Nachbearbeitung mit in ihre Werkstatt. Die Glockenweihe der Grafschafter Jubiläumsglocke soll gemeinsam mit der Weihe der Erzbischof-Profittlich-Glocke am 1. Dezember in der Pfarrkirche Sankt Dionysius in Ringen stattfinden. In den Wochen bis zum Jahresende sollen dann diese beiden Glocken im Kirchenturm von Sankt Dionysius installiert werden. Vorgesehen ist, dass das Neujahr dann durch die Gemeinschaft aller Glocken von Sankt Dionysius eingeläutet wird – natürlich sollen die beiden neuen Glocken auch künftig zu hören sein.

Top-News aus der Region