Sozialdemokraten bedauern Haltung der Stadt gegenüber Strecken auf dem Ziemert - Kompromiss und gemeinsames Projekt gefordert
SPD Sinzig: Verbot der Mountainbiketrials überdenken
Die Stadt Sinzig will die Nutzung der ungenehmigten Mountainbikestrecken auf dem Ziemert verstärkt kontrollieren und ahnden. Das bedauert die Sinziger SPD. Foto: SPD Sinzig
SPD Sinzig

Sinzig. Mit großem Bedauern hat die SPD Sinzig auf eine Verfügung der Stadt reagiert, wonach die Nutzung von ungenehmigten Mountainbiketrails im Sinziger Stadtwald ab sofort untersagt wird. Konkret geht es dabei um Strecken abseits der offiziellen Waldwege, die im Umfeld der Feuerwehrhütte im Randbereich des Waldes auf dem Ziemert entstanden sind. „Wir halten dieses rigorose Vorgehen für unglücklich“, sagt Sabine Eggert vom Vorstand des SPD-Ortsvereins und forderte die Stadt auf, einen Kompromiss zwischen den Bedürfnissen der Mountainbiker und den Bedenken der Verwaltung zu suchen.

Teilweise würden diese Trails auf dem Ziemert schon seit Jahren existieren und vornehmlich von jungen Radfahrern zum sportlichen Ausgleich genutzt, heißt es in einer Pressemitteilung des SPD-Ortsvereins. Aber auch ganze Familien würden sich dort mit Mountainbikes einfinden, um ihrem Hobby nachzugehen. Für die Stadt Sinzig aber sind solche Trails illegal. Sie hat verstärkte Kontrollen angekündigt (die RZ berichtete). In den sozialen Netzwerken erntete die Sinziger Verwaltung für ihre Entscheidung vornehmlich heftige Kritik. Wie die Sozialdemokraten in ihrer Pressemitteilung berichten, sehe auch der Pächter des betreffenden Jagdgebiets auf dem Ziemert weder für Wald noch Tier an dieser Stelle einen Schaden. Auch die SPD Sinzig hält die Entscheidung der Stadt für keinen hilfreichen Weg. „Die Vielzahl der Stimmen zeigt, dass in Sinzig ein großer Bedarf für dieses Angebot besteht“, sagt Manfred Ruch, der für die SPD im Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung sitzt. „Die Vehemenz der Reaktionen auf das städtische Verbot sollte Anlass sein, die Entscheidung noch einmal zu überdenken und nach einem gemeinsamen Weg zu suchen“, so Ruch. In anderen Kommunen sei dies auch schon geschehen, ergänzt er. Als regelmäßiger Spaziergänger weist er zudem darauf hin, dass die Mountainbiker keinerlei Müll im Wald hinterlassen würden. Es dürfe allerdings auch die Sicherheit der Spaziergänger auf den Hauptwegen nicht durch kreuzende Radfahrer gefährdet werden, so Manfred Ruch.

Angesichts der Stimmungslage fordert die SPD Sinzig eine Reaktion seitens der Stadt. „Zusammen ausloten, was geht und was nicht – geht das nicht?“, fragt Sabine Eggert. Die Sozialdemokraten empfehlen deshalb, aus der Zukunft der Mountainbiketrails ein gemeinsames Projekt zu machen. Auch der Jugendbeirat gehöre dabei mit ins Boot. Das sei für das frisch gegründete Gremium allemal ein besseres Signal als die Verbotsverfügung und die Androhung von Bußgeldern, heißt es seitens der SPD.

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