In Liers erfolgte der erste Spatenstich für eine Tagespflegeeinrichtung in den Verbandsgemeinden (VG) Altenahr und Adenau. Das Projekt wird getragen vom Zweckverband Sozialstation Adenau-Altenahr mit Unterstützung des Gesundheitshilfswerks action medeor, mit Sitz in Tönisvorst. Die Ministerin für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz, Dörte Schall, Vertreter der beiden Verbandsgemeinden und Vertreter des Gesundheitshilfswerks action medeor waren beim offiziellen Spatenstich anwesend. Auch Mitarbeiterinnen der Sozialstation waren eingeladen und wurden besonders herzlich begrüßt.
Nach der Eröffnung durch Ortsbürgermeister Jürgen Schwarzmann sprach Bürgermeister Guido Nisius von einer „wichtigen Ergänzung für die Versorgung von Menschen mit einem Pflegegrad“. Er ist Vorsitzender des Zweckverbandes, wurde von Fachbereichsleiter Bernhard Jüngling begleitet. Es sei gut, dass die Zahl der Pflegeplätze das Angebot in den beiden VG deutlich erhöhe.
Entlastung für Betreuende
Nicht nur den zu Pflegenden komme die Einrichtung zugute, sie sei auch eine Entlastung für die Betreuenden. „Die Nachfrage nach Tagespflegeplätzen ist sehr hoch“ führte auch Dominik Gieler, stellvertretender Vorsitzender des Zweckverbandes aus, „künftige Gäste stehen bereits auf der Warteliste“. Es sei deshalb sehr zu begrüßen, dass das Projekt etabliert wird, so auch, im Namen von Landrätin Cornelia Weigand, der Erste Beigeordnete des Kreises, Horst Gies MdL.
„Gemeinsam geht es besser“, so Tenor aller Verantwortlichen. „Wir wünschen uns örtlich eine Integration, den Austausch mit den Menschen vor und im Ort“, berichtet Uwe Szymanski, Leiter der Sozialstation Adenau-Altenahr. „Die Gäste in der Tagespflege können auf Wunsch auch innerhalb der Verbandsgemeindegrenzen durch den eigenen Fahrdienst abgeholt werden“, ergänzte er. Die Staatsministerin dankte herzlich für das Engagement aller, wünschte gutes Gelingen, sie stehe gerne hinter dem anspruchsvollen Projekt.
Jung und Alt zusammenbringen
Die Einrichtung befindet sich im Zentrum von Liers, ganz in der Nähe des später noch zu errichtenden Gemeindehauses – derzeit flutbedingt noch provisorisch in Containern untergebracht – und am Kinderspielplatz. Das bietet die erwünschte Möglichkeit Jung und Alt zusammenzubringen, ein bewährtes Konzept von Tagespflegeeinrichtungen. Der Tagespflegebetrieb besteht montags bis freitags jeweils von 8 bis 16 Uhr.
Die 16 Plätze werden in einem Gebäude von 300 Quadratmetern untergebracht, aufwendiger Schutz vor erneuten Flutschäden ist baulich vorgesehen. Die Baukosten sind mit 1,8 Millionen Euro veranschlagt.
Den ganz überwiegenden Finanzierungsanteil trägt das Hilfswerk action medeor, es ist Mitglied im renommierten Bündnis Aktion Deutschland. Sid Peruvemba, Vorstandsvorsitzender von medeor, betonte, dass es für das Gesundheitshilfswerk keine Frage war, sich angesichts der nach der Flut beklagenswerten Situation im Pflegebereich spontan für das Vorhaben zu engagieren. Die Bauzeit wird voraussichtlich bis zu 15 Monate dauern, die Inbetriebnahme ist für das Ende 2025/Anfang 2026 angedacht.
Rund 70 Mitarbeiter und 400 Patienten
Der Zweckverband Sozialstation Adenau-Altenahr, einer der wenigen kommunal geführten Sozialstationen, besteht seit 1972. Arbeitsschwerpunkt ist der ambulante Pflegebereich, mit medizinischen und pflegerischen Aufgaben. Rund 70 Mitarbeitende betreuen etwa 400 Patienten. Die Aufnahme auf die Warteliste kann über Tel. 02691/305616 erfolgen.
Das Deutsche Medikamenten-Hilfswerk action medeor, die „Notapotheke der Welt“, besteht seit 60 Jahren, setzt sich für eine nachhaltige und bessere Gesundheitsvorsorge der Menschen in rund 100 ärmeren Ländern ein. Im Katastrophenfall können Medikamente und medinisches Material und Instrumente innerhalb weniger Stunden in die Notfallgebiete verschickt werden.
action medeor führt Gesundheitsprojekte mit lokalen Partnern in den Bereichen Prävention, Diagnostik und Therapie durch, bildet im Rahmen seiner pharmazeutischen Fachberatung Gesundheitspersonal aus, unterstützt den Aufbau von lokalen Produktionsstätten für Medikamente.