Spannung in der Verbandsgemeinde Brohltal - Die Kandidaten - Bisherige Wahlen - Wann beginnt die Briefwahl?
Spannung im Brohtal: Am 23. April wird der Bürgermeister gewählt
Wer zieht am 23. April in das Rathaus in Niederzissen ein: Amtsinhaber Johannes Bell (FWG), der 2007 erstmals zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde Brohltal gewählt wurde, oder sein Herausforderer Frank Klapperich von der SPD? Foto: Hans-Willi Kempenich
Hans-Willi Kempenich

VG Brohltal. In der Verbandsgemeinde Brohltal wird am Sonntag, 23. April, ein neuer Bürgermeister gewählt. Wobei der neue gleichzeitig auch der alte Amtsinhaber sein könnte, denn die Freie Wählergruppe (FWG) hat den amtierenden Bürgermeister Johannes Bell als Kandidaten aufgestellt. Sein Herausforderer ist Frank Klapperich, vorgeschlagen von der SPD im Brohltal.

Wer zieht am 23. April in das Rathaus in Niederzissen ein: Amtsinhaber Johannes Bell (FWG), der 2007 erstmals zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde Brohltal gewählt wurde, oder sein Herausforderer Frank Klapperich von der SPD? Foto: Hans-Willi Kempenich
Hans-Willi Kempenich

Beide Wahlvorschläge sind Anfang März vom Wahlausschuss zugelassen worden, wie Rolf Hans, Erster Beigeordneter und Wahlleiter, mitteilte. Weitere Bewerberinnen oder Bewerber gibt es nicht. Sollte, was bei zwei Kandidaten eher ungewöhnlich, aber nicht ausgeschlossen wäre, keiner der beiden Bewerber am 23. April mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen erhalten, so findet am Sonntag, 7. Mai, eine Stichwahl statt.

Zur Wahl aufgerufen sind 15.383 Wahlberechtigte, darunter 7738 Männer und 7645 Frauen. Insgesamt können 1234 junge Menschen erstmals den Bürgermeister in ihrer Verbandsgemeinde Brohltal wählen. Nach Auskunft der Verwaltung startet die Briefwahl ab dem 20. März.

Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Brohltal mit ihren 17 Ortsgemeinden und rund 18.900 Einwohnern soll laut Stellenausschreibung „eine engagierte und dynamische Persönlichkeit“ sein, „die den vielfältigen Aufgaben des Amtes (...) gerecht wird und die in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit dem Verbandsgemeinderat und den Einwohner*innen für die Belange der Verbandsgemeinde eintritt“. Amtssitz ist das Rathaus in Niederzissen.

Johannes Bell tritt wieder an

Hier kennt sich Johannes Bell bestens aus, denn er strebt nunmehr seine dritte Amtsperiode an. Zuletzt wurde er am 10. Mai 2015 mit 83,35 Prozent der Stimmen gewählt. Sein Herausforderer Heinz Detlef Odenkirchen (CDU) erhielt 16,6 Prozent der Stimmen. Die Urwahl am 3. Juni 2007 konnte Bell im ersten Wahlgang mit 50,1 Prozent der Stimmen für sich entscheiden und wurde damit Nachfolger des verstorbenen Bürgermeisters Hermann Höfer. CDU-Kandidat Karl-Heinz Sundheimer kam damals auf 30,4 Prozent, Sozialdemokrat Walter Schneider auf 19,5 Prozent.

Johannes Bell wurde als erster FWG-Politiker im Kreis Ahrweiler hauptamtlicher Bürgermeister. Er ist am 24. Juni 1967 in Burgbrohl geboren. Vor seiner Wahl zum Bürgermeister war der Diplom-Verwaltungswirt (FH) Mitarbeiter des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Bonn und engagierte sich als Ortsbürgermeister in Spessart. Er sitzt auch für die FWG im Kreistag.

Herausforderer: Frank Klapperich

Frank Klapperich (SPD) lebt ebenfalls in Spessart, wo er am 29. September 1970 geboren wurde. Hier wurde er bei der Kommunalwahl 2009 erstmals zum Ortsbürgermeister gewählt; 2014 bestätigten ihn die Wähler in diesem Amt. Klapperich führt seit Jahren die SPD-Fraktion im Verbandsgemeinderat und ist Beisitzer im Vorstand der Sozialdemokraten auf Verbandsgemeindeebene. Frank Klapperich ist ausgebildeter Bautechniker, arbeitet beim Landesbetrieb Mobilität, konkret in der Straßenmeisterei Adenau.

Wie ist die politische Landschaft?

Und wie sieht die politische Situation in der VG Brohltal allgemein aus? Dazu schauen wir uns die Ergebnisse der jüngsten Wahlen genauer an: Auch wenn die FWG mit Johannes Bell den Bürgermeister stellt, stärkste Fraktion ist sie im Verbandgemeinderat dennoch nicht. Das ist nämlich die CDU, die bei der letzten Verbandsgemeinderatswahl im Jahr 2019 35,6 Prozent und elf Sitze errang.

In der Wahlperiode davor, also ab 2014, war sie mit 14 Sitzen und 42,9 Prozent vertreten. Zweitstärkste Fraktion ist derzeit die FWG mit neun Sitzen und 28,3 Prozent der Stimmen in 2019, gefolgt von der SPD mit sieben Sitzen und 20,2 Prozent (2014: acht Sitze und 25,4 Prozent) sowie den Grünen mit drei Sitzen und 8,2 Prozent (2014: ein Sitz mit 2 Prozent). Die FDP sitzt derzeit mit einem Mandat (4,6 Prozent) und die Linke ebenfalls mit einem Mandat (3,1 Prozent) im Kommunalparlament.

2019 war Europawahl. Dabei schnitt die CDU im Brohltal mit 36,6 Prozent am besten ab, gefolgt von der SPD mit 17,3 und den Grünen mit 16,7 Prozent. Die AfD erhielt 7,2, die FDP 6,2 und die Linke 2,9 Prozent. Bei der Bundestagswahl im Jahr 2021 kam die SPD auf 29,1 Prozent, und war damit stärkste Kraft in der VG Brohltal vor der CDU mit 28,7 Prozent. Die Grünen erreichten 11,5, die FDP 11,2 und die AfD 7,4 Prozent. Die Freien Wähler (FW) erhielten 4,3 und die Linke 2,6 Prozent. Im Ergebnis der Landtagswahl 2021 lag die CDU in der VG Brohltal mit 33,2 Prozent vor der SPD mit 31,9 Prozent. Die Grünen kamen auf 8,3, die Freien Wähler auf 7,7, die AfD auf 6,5 und die FDP auf 5 Prozent. Die Linke erhielt bei dieser Wahl 2,2 Prozent.

Wo kann gewählt werden?

Wahllokale befinden sich am 23. April an folgenden Orten: Brenk (Bürgerhaus), Burgbrohl I (Haus der Kultur), Burgbrohl II (Vitushalle), Burgbrohl III (Alte Schule, Lützingen), Dedenbach (Eifelgoldhalle), Galenberg (Bürgerhaus), Glees (Bürgerhaus), Hohenleimbach (Gemeindehaus), Kempenich (Leyberghalle), Königsfeld (Bürgerhaus), Niederdürenbach I (Olbrückhalle), Niederdürenbach II (Burghalle Hain), Niederzissen I (Bausenberghalle), Niederzissen II (Bausenberghalle), Oberdürenbach I (Königsseehalle), Oberdürenbach II (Bürgerhaus Schelborn), Oberzissen (Alte Schule), Schalkenbach (Jägersberghalle), Spessart I (Mehrzweckhalle), Wassenach (Klieburghalle), Wehr (Römerhalle), Weibern (Robert Wolff-Halle). red

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