Klinikinsolvenz
Sorge um den Krankenhausstandort Remagen
Noch ist die Zukunft des Krankenhauses Maria Stern in Remagen ungewiss.
Christian Koniecki

Seitdem die Probleme rund um das Verbundkrankenhaus Linz-Remagen öffentlich sind, wächst die Angst, dass der Krankenhausstandort Remagen auf der Kippe steht. Das Thema wurde auch im Stadtrat angesprochen – allerdings hinter verschlossenen Türen.

Wie geht es mit dem Verbundkrankenhaus Linz-Remagen weiter? Seitdem vor gut einer Woche bekannt wurde, dass sich drei Betreibergesellschaften rund um die beiden Krankenhäuser in einem Insolvenzverfahren unter Eigenregie befinden, wächst die Sorge um die Zukunft der beiden Gesundheitseinrichtungen links und rechts des Rheins. Dabei scheint besonders der Standort Remagen gefährdet.

Wir glauben an den Erhalt des Standortes Linz, denn wir haben dort viel investiert.
Gesundheitsminister Clemens Horch

Während die Geschäftsführung des Verbundkrankenhauses selbst am 20. März verlautete, dass es Ziel des Verfahrens sei, „das Verbundkrankenhaus mit den beiden Standorten Franziskus Krankenhaus Linz und Krankenhaus Maria Stern Remagen sowie die angrenzenden Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) und die für die Reinigung zuständige Servicegesellschaft bei laufendem Betrieb wirtschaftlich neu auszurichten“, klang das in der Erklärung von Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) vom selben Tag schon etwas anders. „Wir glauben an den Erhalt des Standortes Linz, denn wir haben dort viel investiert. Und wir wollen dort auch 2025 investieren, denn der Standort ist wichtig für die Versorgung des Landkreises Neuwied“, so der Minister. Erst im vorletzten Satz der Erklärung heißt es dann weiter: „Wir sehen an beiden Standorten gute Möglichkeiten in der Weiterentwicklung des medizinischen Angebots.“ Schon diese Mitteilung sorgte für erste Spekulationen.

Stadtrat in nicht öffentlicher Sitzung informiert

Am Montag war das Krankenhaus dann auch Thema im Stadtrat von Remagen, allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit im nicht öffentlichen Teil der Sitzung. Dort hat Bürgermeister Björn Ingendahl nach eigenen Angaben die Mitglieder des Stadtrats über das Gespräch in Mainz beim runden Tisch des Gesundheitsministeriums in der vergangenen Woche unterrichtet. „Die frühzeitige Einbindung sowie die Teilnahme am Runden Tisch der betroffenen Kommunen ist sehr hilfreich und keinesfalls selbstverständlich“, so Ingendahl in seiner Stellungnahme gegenüber unserer Zeitung. „Zudem wurde ich als Bürgermeister vom Träger sehr frühzeitig über die Situation informiert.“ Die Anfragen, warum dieses Thema unter Ausschluss der Öffentlichkeit besprochen wurde und wie er die Zukunft des Krankenhausstandortes Remagen einschätzt, ließ Remagens Bürgermeister jedoch unbeantwortet.

Derweil läuft der medizinische Betrieb in beiden Häusern wie gewohnt weiter. Zusammen mit der Geschäftsführung des Verbundkrankenhauses begleitet eine auf Sanierung und Restrukturierung spezialisierte Kanzlei das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. „Wir als Geschäftsführung bleiben voll handlungsfähig: Wir leiten unsere Gesellschaften weiterhin eigenverantwortlich und können gleichzeitig von zusätzlicher fachlicher Unterstützung durch unsere Sanierungsexperten profitieren“, erklärte dazu Thomas Werner, Geschäftsführer der Krankenhausverbund Linz/Remagen gemeinnützige GmbH und der Maria Stern MVZ Remagen GmbH.

Noch läuft der Krankenhausbetrieb in Remagen wie gewohnt weiter.
Christian Koniecki

Noch ist ungewiss, wann erste Ergebnisse der nun angestoßenen Sanierung und Restrukturierung bekannt gegeben werden sollen. Damit bleibt auch offen, wie es um die Zukunft des Krankenhausstandortes Remagen bestellt ist. Noch bietet das Haus 125 Betten und fünf Fachabteilungen, nämlich Innere Medizin, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Palliativmedizin und eine angeschlossene Praxis für Gynäkologie und Geburtshilfe.

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