Wenn die Stadt baut, dann baut sie ordentlich. Zu verfolgen war das beim einstimmig befürworteten Tagesordnungspunkt „Wiederaufbau des Gebäudes Kurparkterrasse – ehemaliges Kurparkcafé/kleine Bühne – Freigabe der Entwurfsplanung“ bei der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses (HFA).
An eine Vermietung ist nicht gedacht
Rund 12 Millionen Euro soll es nach ersten Berechnungen des Architekten Johannes Zepf von den Formaat Architekten aus Mainz kosten, das Gebäude am Südrand des Kurparks so herzurichten, dass es als erweitertes zweistöckiges Gebäude für die Ahrtal Marketing GmbH (AMG) ausreichende Büro- und Konferenzräume bietet. Der Platz im Gebäude soll auch noch für weitere Büros reichen, zum Beispiel für das Personal der Bücherei, die in der neuen Kurparkliegenschaft untergebracht werden soll. Das Gebäude ist im Volksmund auch unter dem Namen „Kurparkcafé“ bekannt.
Vermietet werden soll aber nicht. Die AMG wird durch die Kreisstadt als alleinige Gesellschafterin getragen. Sie ist Nachfolgerin der Ahrtal und Bad Neuenahr-Ahrweiler Marketing GmbH, die es unter dieser Bezeichnung nicht mehr gibt.

Da das vorhandene Gebäude am südlichen Rand des Kurparks erheblich von der Flut im Jahr 2021 getroffen wurde, können die Kosten zu einem erheblichen Teil, das bedeutet für Keller mit diversen technischen Anlagen sowie dem Erdgeschoss, über den Wiederaufbaufonds finanziert werden. Auf die Erweiterung des Obergeschosses trifft das jedoch nicht zu, da es nicht von der Flut erreicht wurde. Trotzdem wird für die Stadt nach aktuellem Stand ein Eigenanteil von rund 1,21 Mio. Euro verbleiben.
Empfohlen wurde durch den HFA ebenso einstimmig, die AMG mit den weiteren erforderlichen Planungsleistungen sowie der Umsetzung der Bauleistungen zu beauftragen. Wie immer bei den Empfehlungen des HFA steht das alles noch unter Vorbehalt der Zustimmung des am 10. Juli tagenden Stadtrates.
Es wird ein Obergeschoss aus Holz draufgesetzt
Wie das vergrößerte Gebäude im Kurpark aussehen soll, erläuterten Architekt Zepf und AMG-Geschäftsführer Jan Ritter. Die derzeit als Obergeschoss genutzten Container werden verschwinden und durch ein Obergeschoss in moderner Holzständerbauweise mit Holzfassaden ersetzt werden. Es wird keine durchgehenden fensterlosen Flächen geben, sodass an eine Fassadenbegrünung nicht gedacht ist.

Um aber dem Umweltschutz gerecht zu werden, wird das Flachdach eine Photovoltaikanlage bekommen und den benötigten Strom nahezu selbst erzeugen. Der Versammlungsraum im Untergeschoss wird bleiben, aber keine Gastronomie angesiedelt werden. Nach den Worten von Bürgermeister Guido Orthen könne das nur eine Option für die Zukunft sein. Insgesamt soll sich das Gebäude harmonisch an die Architektur der neuen Kurparkliegenschaften anpassen.
Klappt es mit den Bauterminen besser als zum Beispiel in der Poststraße, so soll nach Vorausschau des Architekten im ersten Quartal 2026 Baubeginn sein. Geplant ist zudem, dass die Ahrtal Marketing GmbH im dritten Quartal 2027 in die neuen Büroräume einziehen kann.