Entwurfsplanung beschlossen 
Sinzigs Stadtrat bringt Brückenbau an Ahrmündung voran
Die provisorische Brücke an der Ahrmündung: Sie soll weiter in Betrieb bleiben, wenn die neue Querung gebaut wird.
Koniecki Christian. Christian Koniecki

Kommt der Neubau der durch die Flut im Juli 2021 zerstörten Brücke wieder an die Ahrmündung? Und wie soll er aussehen? Darum ging es jüngst im Sinziger Stadtrat. 

Sinzig ist dem Wiederaufbau der Ahrmündungsbrücke einen Schritt näher gekommen. In der jüngsten Sitzung des Stadtrats segnete das Gremium einstimmig die Vor- und Entwurfsplanung ab, die Planer Peter Terporten von der Hermann Terporten Büro für Ing.- und Tiefbau GmbH mit Sitz in Bad Neuenahr-Ahrweiler zuvor präsentiert hatte. Somit kann nun die Genehmigungsplanung erstellt und eingereicht werden. 

Leichte S-Kurve für den Lückenschluss mit Radweg

Bürgermeister Andreas Geron erinnerte eingangs noch einmal an die intensiven Diskussionen darüber, die Querung an der Mündung wiederaufzubauen oder weiter ahraufwärts. „Am Ende ist es uns gelungen: Die Brücke bleibt, wo sie ist. An der Ahrmündung“, betonte Geron. 

Wie berichtet, soll die Flussquerung eine Länge von 123 Metern haben und vier Meter breit sein, damit Wartungsfahrzeuge drüberfahren können, wie Terporten erläuterte. Er sprach von einem massiven integralen Bauwerk. Die Brücke wird als Drei-Feld Bauwerk ausgebildet. Dabei wurden die zwei benötigten Pfeiler so gewählt, dass zum einen ein Eingriff in die Ahr und die Sohle nicht notwendig wird und zum anderen eine möglichst weite Spannweite zwischen den Pfeilern und Widerlagern gewährleistet wird, sodass sich die Ahr in dem Mündungsbereich noch entwickeln kann. Auch wird der Durchfluss im Verhältnis zum Bestand vergrößert. Durch die Längsneigung von 3,5 bis 4 Prozent soll die Barrierefreiheit eingehalten werden. Terporten sprach zudem vom Bau einer leichten S-Kurve, um den Lückenschluss mit dem Radweg sicherzustellen. 

Die alte Brücke über die Ahrmündung ist von der Flut im Juli 2021 zerstört worden.
Hans-Jürgen Vollrath

Die Kosten, zu 100 Prozent aus dem Wiederaufbaufonds gefördert, werden auf 2,3 Millionen Euro geschätzt, wobei bautechnische Besonderheiten oder Maßnahmen am Baugrund noch nicht berücksichtigt sind. Fest steht, dass es so wenig Eingriff wie möglich in die Ahrmündung geben soll, eine Rodung von Bäumen ist bisher nicht vorgesehen, lediglich Büsche müssen weichen. Die Lage des Ersatzneubaus wurde so gewählt, dass ein paralleler Aufbau erfolgen und der Verkehr weiter über die Behelfsbrücke laufen kann. 

Wasserbüffel bisher kein Thema

Sofia Lunnebach, Geschäftsführerin der Gesellschaft für Entwicklung, Wiederaufbau und Innovation (Gewi), gab einen Überblick über den Bauzeitplan. Sie rechnet damit, dass die Arbeiten wohl Ende 2026 beginnen können. Geplant ist, die Baugenehmigung im September einzureichen. Dabei sei ein wichtiger Punkt der Naturschutz, so Lunnebach. „Wir wissen nicht, wie lange der Genehmigungsprozess dauert“, sagte sie. 

CDU-Fraktionschef Franz Hermann Deres sprach von einem beeindruckenden Projekt für die Region und für Sinzig. Ralf Urban (Bündnis 90/Die Grünen) indes erinnerte an den besonderen Schutz des Gebietes und wollte wissen, ob sich bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord schon etwas getan habe, was das Projekt „Wasserbüffel an der Ahrmündung“ betrifft. Man dürfe keine Zeit verlieren, meinte Urban und betonte, dass Wasserbüffel das Gebiet schützen würden, etwa vor illegalen Partys. „Das Thema Wasserbüffel hat noch keine Rolle gespielt“, antwortete daraufhin der Bürgermeister. 

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