Krankenhausinsolvenz
Sinzigs Bürgermeisterkandidat richtet Appell ans Land
Welche Zukunft hat das Krankenhaus Maria Stern in Remagen?
Christian Koniecki

Das Gesundheitsministerium in Mainz reagiert auf Anfragen zur Zukunft des Krankenhausstandorts in Remagen eher zugeknöpft. Dagegen meldet sich Sinzigs FWG-Bürgermeisterkandidat Alexander Albrecht mit einem Appell an die Landesregierung.

Wie kann es mit dem finanziell angeschlagenen Verbundkrankenhaus Linz-Remagen und dem als besonders gefährdet geltenden Krankenhausstandort Remagen weitergehen? Was bedeutet das Bekenntnis von Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD), „Wir glauben an den Erhalt des Standortes Linz, denn wir haben dort viel investiert“, für den Standort Remagen? Wann rechnet man in Mainz mit ersten Ergebnissen aus dem laufenden Sanierungsverfahren? Das wollte unsere Zeitung vom Gesundheitsministerium in Mainz wissen. Doch diese Fragen wurden nicht beantwortet. Dafür hieß es aus der Pressestelle des Ministeriums knapp: „Der Sachwalter und auch der Generalbevollmächtigte analysieren derzeit die Ausgangslage, entwickeln konkretere Sanierungsideen und werden dann auch die Abläufe und das Verfahren konkretisieren. Daher kann aktuell vom Ministerium hierzu keine Einschätzung gegeben werden.“

Wesentlich ausführlicher äußerte sich jetzt dagegen die FWG-Fraktion im Stadtrat Sinzig mit ihrem Bürgermeisterkandidaten Alexander Albrecht an der Spitze. Dort zeigt man sich bestürzt angesichts des Insolvenzverfahrens des Verbundkrankenhauses, von dem das Krankenhaus Maria Stern in Remagen ebenso betroffen ist wie das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) in Sinzig. Auf Betreiben des FWG-Bürgermeisterkandidaten kam kurzfristig ein Gesprächstermin mit der Vorsitzenden des Fördervereins Krankenhaus Remagen, Pia Wasem, zustande. Wasem betonte die enge Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung des Verbundkrankenhauses und erläuterte noch einmal die Gründe für die wirtschaftliche Schieflage aufgrund der generellen, gesundheitspolitischen Bedingungen, gestiegener Kosten sowie Tariferhöhungen bei gleichzeitig reduzierten Fallzahlen.

Auf Einladung von Bürgermeisterkandidat Alexander Albrecht (rechts) informierte die Vorsitzende des Fördervereins Krankenhaus Remagen, Pia Wasem (2. von rechts), über das Insolvenzverfahren der Klinikgesellschaften.
Heinrich Ax

Erklärtes Ziel von dem einberufenen runden Tisch der Landesregierung in Mainz sei es, dass beide Krankenhäuser bestehen bleiben. Dies betreffe ebenso die angeschlossenen MVZs. Dazu sei wichtig, dass die Patienten das bestehende örtliche Angebot weiter nutzen und so zum Erhalt beitragen, erklärte Pia Wasem. Alexander Albrecht appelliere an alle Verantwortlichen, insbesondere an die Landesregierung, sich für den Erhalt des Verbundkrankenhauses Linz-Remagen und der angeschlossenen MVZs einzusetzen.

Top-News aus der Region