Sinzig. Die Mensa für die Regenbogen-Grundschule und die Barbarossa-Realschule plus in Trägerschaft der Stadt könnte bald realisiert werden. Im öffentlichen Bauausschuss stellte jetzt Matthias Morkramer von Planbararchitektur aus Köln die Pläne vor.
Die lange vom Schulzentrum ersehnte Übermittagsverköstigung erfolgt zurzeit durch Behelfslösung in den Schulen, bei dem eine Cateringfirma Kindern vorgewärmtes Essen in drei Etappen serviert. Rund 300 Mahlzeiten erhalten Schüler aktuell dort täglich. Das Rhein-Gymnasium in Trägerschaft des Kreises war bei den Planungen außen vor.
Zum Hintergrund: Sinzig plante schon 2010 eine Mensa, die mit rund 1,8 bis 2 Millionen Euro vom Stadtrat als zu teuer erachtet wurde. Damals entschied man sich, nach einer günstigeren Alternativlösung zu suchen. Nach Aufschlüsselung von Architekt Matthias Morkramer würde sich diese nun auf eine Nettosumme in Höhe von rund 660 000 Euro (brutto rund 780 000 Euro) belaufen. Nicht enthalten ist dabei die Kücheneinrichtung – wobei die Räumlichkeiten hierfür laut Planung zur Verfügung stehen würden.
Die Mensa wird, die Zustimmung des Stadtrats vorausgesetzt, in Modellbauweise entstehen, die vom Aspekt der Funktionalität und Optik kaum etwas mit den gemeinhin bekannten Schulcontainerlösungen gemein hat, wie Morkramer erläuterte. Der große Vorteil gegenüber einer konventionellen Bauweise – die laut dem Architekten von finanzieller Seite keinen großen Unterschied zur Modulbauweise macht: Die Bauzeit würde nur vier bis sechs Wochen dauern. Das rollstuhlgerechte Gebäude mit einer Grundfläche von 415 Quadratmetern und einem 220 Quadratmeter großen Speiseraum ist laut den Ausführungen des Architekten für die Versorgung von jeweils 220 Schülern für die drei Essensetappen ausgerichtet – samt Speiseraum, Stuhllager, Sanitärbereich, Haustechnik und dem optionalen Küchenbereich, falls die Verantwortlichen sich entscheiden sollten, im Sinziger Schulzentrum frisches Essen servieren zu wollen.
Der Ausschuss diskutierte anschließend rege über den anstehenden Bau. Klaus Hahn von Bündnis 90/Die Grünen schlug vor, die Mensa mit einem Pultdach statt mit einem Flachdach zu versehen – mit einem Dachüberstand zum Unterstellen bei Regenwetter.
Karl-Heinz Knops (CDU) fand indes, dass eine Pergola hierzu völlig ausreichend sei, und stellte die Überlegung an, die Mensa noch mehr abzuspecken. „Da wir ohnehin mit einem Catering-Unternehmen zusammenarbeiten, brauchen wir keine Küche – man könnte den rückwärtigen Bereich jedoch so planen, dass noch angebaut werden kann“, so sein Urteil.
Norbert Fuchs (FWG) führte an, dass ein vom Hauptbau unabhängig erstellter Unterstand weitaus kostengünstiger sei, als eine Dachfläche im Verbund. Ausschussmitglied René Zerwas als CDU-Fraktionssprecher betonte: „Wir sollten nun nicht mehr groß neu planen, sondern die hier vorgestellte abgespeckte Variante auf den Weg bringen.“ Diesem Vorschlag schloss sich der Ausschuss mehrheitlich an und formulierte eine entsprechende Empfehlung an den Stadtrat.
Von unserer Mitarbeiterin Judith Schumacher