„Auch die Angehörigen, die ich gestern über die Wiederaufnahme des Hospizbetriebs hier informiert habe, waren sehr erfreut, dass es so schnell an unserem angestammten Standort weitergeht“, berichtet Anna Louen vom Sozialdienst des Hauses. Neun Hospizgäste sind am Samstag nach der Flut aus dem stationären Hospiz in Bad Neuenahr ins Krankenhaus Maria Stern in Remagen sowie ins Sankt-Nikolaus-Stiftshospital in Andernach verlegt worden. „Erst haben wir noch versucht, den Betrieb mithilfe eines Stromgenerators, über den wir verfügen, und mit Wasser aus Flaschen aufrechtzuerhalten“, erklärt Christoph Drolshagen, Geschäftsführer der Hospiz im Ahrtal gGmbH. Obwohl das Hospiz von unmittelbaren Flutschäden verschont blieb, habe man sich dann wegen der anhaltenden Versorgungslage mit Energie und Wasser dann aber doch für eine Evakuierung entschieden.
„Ich bin froh, dass die von uns begleiteten Menschen am Ende ihres Lebens wieder in ihr vertrautes Hospiz zurückkehren können“, sagt Ulrike Dobrowolny, Vorsitzende des Hospiz-Vereins Rhein-Ahr. „Erfreulicherweise konnten die Voraussetzungen für die Rückkehr in den vergangenen Tagen sehr kurzfristig und effizient geschaffen werden“, so Drolshagen: „Wir wären jetzt nicht an diesem Punkt, wenn wir nicht tatkräftige Unterstützer gehabt hätten, die zum Teil über sich hinausgewachsen sind, da sie neben dem Hospiz ja momentan viele andere kritische Projekte im Ahrtal betreuen müssen.“
Das gelte für das Leitungsteam des stationären Hospizes mit Hospiz- und Pflegedienstleiterin Yasmin Brost, der stellvertretenden Pflegedienstleiterin Brigitte Raschke und Anna Louen vom Sozialdienst sowie für Gesellschaftervertreter Kay Andresen und für Vertreter der Marienhaus Dienstleistungen GmbH, die die Warmwasserbereitung und die Absicherung der Sterilisierung des Leitungswassers organisiert haben und an der Wiederherstellung der IT und der Telefonverbindung über eine provisorische Richtfunkstrecke gearbeitet haben, die für das benachbarte Krankenhaus Maria Hilf eingerichtet wurde. Dank gelte auch Thomas Werner, Verwaltungsdirektor des Verbundkrankenhauses Linz-Remagen, weil das Hospiz in der Remagener Klinik eine ganze Etage anmieten und dort den Hospizbetrieb selbstständig weiterführen konnte.
Die Hauptamtlichen des Hospizes und die ehrenamtlichen Mitarbeiter haben sich in dieser schwierigen Zeit weiter um die Hospizgäste gekümmert. Die drei Hospizgäste, die in den vergangenen Tagen auf der Palliativstation in Andernach betreut wurden, sollen ebenfalls wieder ins Bad Neuenahrer Hospiz zurückkehren.
Dank Spenden gibt es auch eine mobile Heizanlage. „Schließlich müssen wir damit rechnen, dass wir ab Mitte September heizen müssen“, so Drolshagen, „und Gas werden wir vorerst nicht über die Leitungen bekommen.“ Das Hospiz bleibe weiter auf Spenden angewiesen.