Kreis Ahrweiler
Rock am Ring: Das große Schaulaufen der kuriosen Gestalten
Ute Müller

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Nürburgring – Rock am Ring steht für mehr als nur drei Tage Musik mit knapp 90 Bands, für wummernde Bässe, Bier und Band-T-Shirts. Rock am Ring steht jedes Jahr auch für Lagerfeuer und durchrockte Nächte, für kilometerlange Staus, Sonnenbrand, Gewitter und Regengüsse und eine Zeltstadt, in der Zehntausende Besucher Platz finden.

Zehntausende, die alle ihre eigene Geschichte haben. Es sind Studenten und Handwerker, Altrocker und junge Familien, die sich gleichermaßen auf den Zeltplätzen, zwischen den Boxengassen und auf der sonst als Rennstrecke genutzten Asphaltfläche tummeln. Sie alle sind Teil von etwas, was sich eigentlich nur schwer erklären lässt, eine dem Ring eigene Festivalkultur. Und so unterschiedlich und charismatisch die Gäste, so unterschiedlich ist auch ihr Auftreten.

Wurden im vergangen Jahr mit einem gewissen Totenkopfkult eher die vermeintlich harten Seiten der Rocker angesprochen, so ist dieses Phänomen fast vollständig von der Bildfläche verschwunden. Es fallen eher die Gegensätze ins Auge. Da gibt es mehr oder weniger großes Vertrauen einflößende mobile Piercingstudios mit pinkfarbenen Kunstfederboas auf dem Tresen. Oder T-Shirts mit Motiven von Feuer speienden Drachen hängen neben rosa Bugs-Bunny-Ohren die sich tatsächlich der ein oder andere Festivalbesucher zur fortgeschrittenen Stunde aufs Haupthaar setzt. Denn viele Festivalbesucher wollen möglichst cool und außergewöhnlich sein oder auf witzige Art auffallen.

Da wundert es nicht weiter, wenn einem bei knapp 30 Grad im Schatten Menschen in Hasen- oder Löwenkostümen entgegenkommen, ein schwarzes Engelchen den Weg kreuzt oder ein Mann in blauem Ganzkörperanzug für kurze Zeit die Aufmerksamkeit seiner näheren Umgebung auf sich zieht. Er erntet vielleicht einen kurzen Blick, doch dann wenden sich die Festivalbesucher wieder schnell der Band auf der Bühne zu oder legen sich erneut entspannt zu einem Nickerchen auf den warmen Asphalt.

Denn eines ist sicher: So unterschiedlich die Menschen bei Rock am Ring sind, so tolerant sind sie auch. Und auch die vermeintlich harten Rocker sind meist höflich, geduldig und zuvorkommend und wollen einfach nur ein paar Tage lang entspannen und gute Musik hören. Von unserer Mitarbeiterin Ute Müller

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