Remagen
Remagen setzt voll auf die Römer: Stadtmarketing neu ausgerichtet
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Solche neuen Infotafeln im einheitlichen Design, hier vor dem Römischen Museum in Remagen, informieren entlang des Niedergermanischen Limes über die Spuren der Römer. Remagen ist Teil des Welterbes und will künftig mit diesem touristischen Pfund wuchern.
Christian Koniecki

Ein- bis zweimal im Jahr kommt in Remagen der Wirtschaftsförderungs-, Tourismus- und Kulturausschuss zusammen. Dabei legen üblicherweise die Mitarbeiter des Stadtmarketings, der Touristinformation und der städtischen Wirtschaftsförderung ihren Rechenschaftsbericht ab und informieren über neue Entwicklungen. Doch in diesem Jahr ging es auch um eine inhaltliche Neuausrichtung.

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Einmal im Jahr gehört Remagens Wirtschaftsförderer Marc Bors und dem Team des Stadtmarketings, diesmal vertreten durch Verena Weyl, die große Bühne. Dann stellen sie den politischen Vertretern des Ausschusses für Wirtschaftsförderung, Tourismus und Kultur vor, was sie im abgelaufenen Jahr geleistet haben und wie die Ausrichtung für die Zukunft ist. Dann dreht sich alles um Veranstaltungsreihen und Konzerte, Märkte, Pflege von Wanderwegen, Kooperationen mit touristischen Anbietern, Besucherzahlen und Mitgliedschaften in Vereinigungen und Verbänden wie etwa als Fairtrade-Stadt oder im Leader-Programm.

Und glaubt man den Ausführungen, befindet sich die Stadt Remagen auf einem guten Weg: Die Besucherzahlen von Gästen befinden sich im steilen Aufwind, wie sich etwa an der Zahl der Besucher im Römischen Museum, bei der Nachfrage an Stadtführungen oder den Gästen im Friedensmuseum Brücke von Remagen ablesen lässt. Auch die Neuausrichtung auf die Vermarktung des römischen Erbes, maßgeblich befeuert durch die Anerkennung der Stadt als Teil des Welterbes Niedergermanischer Limes, läuft erfolgreich und hat nach Einschätzung von Marc Bors zur Steigerung der Besucherzahlen beigetragen.

Und in diese Richtung soll es auch weitergehen: Maßgebliches Projekt ist das geplante Vermittlungszentrum Niedergermanischer Limes: Ein Neubau auf historischem Grund neben dem Rathaus, in dem die dortigen römischen Mauerreste des einstigen Römerlagers als zentrales Element dienen sollen. Das Projekt war in einem Architekturwettbewerb ausgeschrieben worden und soll in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Dabei wird es sich allerdings nicht in erster Linie um ein Limes-Museum handeln: In dem Vermittlungszentrum sollen unter anderem die Touristinformation, Büros der Stadtverwaltung und das Stadtarchiv eine neue Heimat finden.

Was die Zukunft des Wirtschaftsförderungs-, Tourismus- und Kulturausschusses selbst angeht, wird über eine Neuausrichtung nachgedacht. So wäre es nach Ansicht einiger Mitglieder doch wünschenswert, sich mehr als nur ein- oder zweimal im Jahr einen Rechenschaftsbericht der Stadtverwaltung anzuhören und stattdessen mehr Mitgestaltungsmöglichkeiten zu erhalten. Kritisch angemerkt wurde unter anderem, dass das Thema Wirtschaft und Gewerbesituation zu stiefmütterlich behandelt würde oder die Kooperation mit den Kunstgalerien und Künstlerverbänden, die einige Jahre lang massiv vorangetrieben worden war, inzwischen nahezu eingeschlafen ist.

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