Remagen – Der Schachclub Remagen hat in der Bundesliga aus seinen jüngsten zwei Spielen ein Remis geholt.
Zweite Zeitnotphase, bei 3:3-Gleichstand klare Vorteile für Alexander Goloshchapov und Robin Swinkels – beim SC Remagen durfte man auf den ersten Sieg gegen den SV Mülheim Nord in der Schach-Bundesliga hoffen. Doch als an Brett zwei der letzte Zug getan, die letzte Partie beendet war, stand es 4:4, und SC-Mannschaftsführer Peter Noras sprach von einer „Verkettung unglücklicher Umstände“.
Zwar hatten die Remagener mit diesem Remis gegen einen der stärksten Ligagegner den ersten Saisonzähler geholt und den letzten Tabellenplatz verlassen. „Aber Swinkels hat den Sieg verschenkt und Golo eine Gewinnstellung vergeigt“, bedauerte Noras.
Der Druck war immens. Tags zuvor waren die Remagener mit Pech den Schachfreunden Katernberg unterlegen, weil Goloshchapov den richtigen Springerzug verpasste und Alexander Dgebuadze gegen Routinier und Bundesliga-Rekordmann Klaus Bischoff einen Stellungsvorteil aus der Hand gab.
Es drohten 0:8 Punkte nach dieser zweiten Doppelrunde. „Damit hatten wir uns schon fast abgefunden“, so Noras. Deshalb wäre er vor Beginn des vierten Spieltages am Spielort Solingen mit einem Zähler zufrieden gewesen. Aber dann lag man schnell mit 2:0 vorn gegen favorisierte Mülheimer. Weil der 15-jährige Benjamin Bok gegen einen routinierten, fast 150 Elo-Punkte besseren Gegner seinen ersten Bundesligasieg feierte und anschließend Henrik Teskes f-Bauer durchmarschierte. Remagen konnte die Führung zwar nicht behaupten, bei Gleichstand jedoch trotzdem noch hoffen wegen der Vorteile an Brett zwei und vier. „Es war nervenaufreibend“, schilderte Peter Noras die Phase, in der Goloshchapov und Swinkels nicht nur gegen beachtliche Schachgrößen an der anderen Seite des Brettes, sondern auch gegen die Uhr zu kämpfen hatten. „In der Zeitnotphase sind die Spieler kaum ansprechbar“, erklärte der SC-Teamführer. „Man will ja auch ihre Konzentration nicht stören.“ Eine Absprache war schwierig, Swinkels verließ sich wohl auf den Mitspieler, übersah vielleicht auch seine Dame in der Ecke, mit der er das Dauerschach hätte abwenden und mit Mehrfigur fortsetzen können – es wäre ebenso eine Bank auf Sieg gewesen wie es Goloshchapovs Freibauer hätte sein sollen. So traten die Remagener mit gemischten Gefühlen die Heimreise an. „Es ist nichts passiert, wir sind dennoch guter Dinge“, befand Noras. ⋌wä
SC Remagen – SF Katernberg 3,5:4,5. Parligras – Negi 0,5:0,5, Goloshchapov – Chuchelov 0,5:0,5, Dgebuadze – Bischoff 0:1, Swinkels – Fontaine 0,5:0,5, Bok – Lahno 0,5:0,5, Michiels – Ris 0,5:0,5, Teske – Thesing 0,5:0,5, Popovic – Siebrecht 0,5 0,5.
Remagen – SV Mülheim Nord 4:4. Parligras – Vachier-Lagrave 0:1, Goloshchapov – Motylev 0,5:0,5, Dgebuadza – Fridman 0,5:0,5, Swinkels – Tregubov 0,5:0,5, Bok – Berelovich 1:0, Michiels – Feygin 0:1, Teske – Saltaev 1:0, Popovic – Levin 0,5:0,5.