Ausgangspunkt für die Gründung dieser Firma war das GreenErasmus-RheinAhrCampus-Projekt. Das ging 2020 an den Start, um Austauschstudierenden während ihres Studiums im Kreis Ahrweiler zu helfen, ihren eigenen Kohlenstoffdioxid-Fußabdruck zu reduzieren: Dieser Fußabdruck ist das Ergebnis einer Emissionsberechnung. Er gibt an, welche Menge von Treibhausgasen durch eine Aktivität, einen Prozess oder eine Handlung freigesetzt wird – von der Autofahrt bis zum Fleischkonsum.
Die Geschäftsführerin von GreenErasmus-RheinAhrCampus, Natalia Obikhod, schwärmt von der im Projekt entwickelten Idee einer digitalen grünen Landkarte und sagt: „GreenErasmus-RheinAhrCampus hat nicht nur unser Bewusstsein für die Umwelt verändert, es hat uns auch selbst verändert. Klar sind wir eigentlich Studierende am RheinAhrCampus in Remagen, aber wir sind stolz darauf, nebenbei unseren eigenen Studienort in Richtung grün, friedlich und solidarisch mitzugestalten.“
Die sogenannte GreenMap, eine von den Studierenden gefüllte digitale grüne Landkarte im Internet, zeigt ökologisch relevante Orte in der Umgebung. Sie macht es Neuankömmlingen wie zum Beispiel Gaststudierenden oder Campingurlaubern leicht, bereits am ersten Tag in der Region die nachhaltigen Orte wie Glascontainer, Unverpackt-Läden, Fahrradleihstationen und Ähnliches zu finden.
Sarah Krajewski, Mitarbeiterin am RheinAhrCampus, und gleichzeitig erste Kundin von GreenErasmus-RheinAhrCampus ist von dieser Idee überzeugt und erzählt: „Ich bin zwar in Remagen aufgewachsen, habe dann aber sieben Jahre in Australien gearbeitet. Als ich zurückkam, hatte sich einiges getan, was das Thema Nachhaltigkeit betrifft. Und ich hatte schon fast vergessen, wie man sortenrein recycelt. Dank der neuen GreenMap auf meinem Handy entdecke ich Tag für Tag neue grüne und nachhaltige Angebote, wie zum Beispiel den öffentlichen Wasserspender mitten in Remagen, den ich noch nie gesehen hatte.“
Nikos Tzakis kam als Erasmus-Student nach Deutschland: „Ich wollte ökologischer werden, aber ich wusste nicht, wo die Anlaufstellen waren.“ Nun kümmert er sich um das Marketing für Green Erasmus, hilft anderen dabei, solche Anlaufstellen zu finden.
Die GreenMap ist noch nicht alles. GreenErasmus-RheinAhrCampus treibt Praktiken mit ökologischem Fokus weit über Remagen hinaus voran. Das ambitionierte Unternehmen hat Kunden in der ganzen Welt. Die Studierenden entwickelten im Rahmen der Lehrveranstaltung „International Business Simulation“ Produkte, um das ökologische Bewusstsein von Studierenden zu schärfen und Modelle für nachhaltigen Lebensstil auszutesten, um diese anschließend mit anderen Ländern auszutauschen und zu verfeinern. „Das Ziel ist, lokal Gutes zu tun und danach die Partnerhochschulen auf allen Kontinenten davon zu überzeugen, die ‚Remagener Modelle‘ selbst auszuprobieren und interkulturell anzupassen“, berichtet Dr. Laurent Borgmann, Leiter Sprachen/Internationales am RheinAhrCampus der Hochschule Koblenz.
So wurden schon in diesem Sommersemester an Partnerhochschulen des RheinAhrCampus in Brasilien, Aserbaidschan, Georgien und Indien nach dem Remagener Modell lokale GreenMaps von dortigen Studierenden angelegt. Weitere ausländische Hochschulen haben ihr Interesse an einer Zusammenarbeit bereits bekundet.
Wer sich einmal auf der GreenMap Remagen umschauen möchte, findet hier den Kurzlink: https://www.ku-rz.de/greenma