Bad Breisig – Der neue Jugend- und Kulturbahn in der Quellenstadt nimmt Formen an. Ersten Besuchern wurde schon die Tür geöffnet.
Ein Bahnhof ist in der Regel der Ausgangspunkt einer Reise. Treffpunkt für all jene, die weg wollen. Auch für Bad Breisig stimmt dies. Aber nur für jene, die mit der Bahn an andere Orte wollen. Für die Jugendlichen und auch die Kultur-Interessierten hat das Gebäude, das sich seit gut zwei Jahren im Besitz der Stadt befindet, eine ganz andere Bedeutung, nämlich als Ziel. Als einen Ort, an dem man sich trifft, miteinander spricht, spielt und vielleicht auch Kultur produziert. So soll er mit Leben gefüllt werden: der Jugend- und Kulturbahnhof der Stadt Bad Breisig.
Während im linken Gebäudeteil noch die letzten Arbeiten im Gange sind, haben Andrea Kornrumpf und Verena Reuter von der Jugendpflege der Verbandsgemeinde Bad Breisig schon ihr Büro bezogen, die Räume zum Großteil eingerichtet und die ersten Male die Tür zum „offenen Treff“ geöffnet. Durchweg positiv waren die Erfahrungen, die in den ersten Tagen gesammelt wurden. „Von Null auf 100. Davon träumt doch jeder“, freuen sich die beiden Pädagoginnen.
„Viele Jugendliche kommen mit dem Zug nach der Schule nach Hause. Wenn sie wollen, können sie sofort zu uns kommen, hier ihre Hausaufgaben machen und sich mit anderen treffen“, beschreibt die 23-jährige Verena Reuter den Standortvorteil. Für Entspannung sorgen im neuen Jugendbahnhof aber nicht nur Kicker, Billard oder Computer. Brettspiele, zum Teil auch Klassiker wie Monopoly oder Mensch-ärgere-Dich-nicht sind immer mehr im Kommen.
Die Bedeutung der Gesamteinrichtung für die Stadt unterstreicht indes Bürgermeister Bernd Weidenbach: „Der Bahnhof bekommt eine komplett neue Funktion. Wir können künftig Jugendlichen, der Kultur, aber auch den Vereinen einen Raum anbieten, an dem sich vieles entwickeln kann“. Abgesehen von einigen Restarbeiten ist auch bald der Weg frei für die „Kultur“ im neuen Bahnhof. „Bis zur Bauabnahme stehen nur noch wenige Arbeiten an, die sich zum Teil aufgrund der Witterung verzögern“, erklärt Richard Keip, der auf Seiten der Verwaltung für die Bauleitung zuständig ist.
Mit dem neuen Jugendbahnhof starten Andrea Kornrumpf und Verena Reuter aber auch in eine neue Phase ihrer Arbeit. „Das Wichtigste ist, dass wir nach wie vor für die gesamte Verbandsgemeinde zuständig und Ansprechpartner sind. Die Angebote in den Ortsgemeinden wird es weiter geben, zusätzlich werden hier im Bahnhof neue Projekte und Aktionen gestartet“, machen die beiden Pädagoginnen deutlich. Mit dem offenen, niederschwelligen Angebot sollen Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren angesprochen werden. Mitsprache und Mitentscheidung bei der Auswahl und Vorbereitung von Aktionen ist nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht. „Wir wollen, dass die Jugend diesen Ort als ihren Bahnhof versteht. Dass notwendige Regeln akzeptiert und das Miteinander respektiert werden“, hoffen die beiden auf eine gute Zukunft.
Die offizielle Einweihung des Jugend- und Kulturbahnhofs ist für Samstag und Sonntag, 15. und 16. Januar, vorgesehen. Der Jugendtreff ist schon jetzt jeweils montags, dienstags und donnerstags ab 13 Uhr geöffnet. Die erste kulturelle Veranstaltung wird es am Mittwoch, 22. Dezember, ab 19 Uhr, mit dem „Verzällche Abend“ geben. Kontakt: 02633/472 92 32.