Ehrung Stele soll an Sinziger Radsportlegende erinnern - Prominenter Besuch angekündigt
Radsportlegende: Denkmal für Rudi Altig ist fertig

Cornel Bücken und und sein Sohn Sven vor ihrem Werk König des Peloton.

Judith Schumacher

Sinzig/Herzogenrath. Sie ist 3,40 Meter hoch und trägt den Titel „König des Pelotons“: Am Sonntag wird die monumentale Skulptur zum Gedenken an Radsportlegende Rudi Altig aufgestellt. Und Steinmetz-Bildhauer Cornel Bücken aus Herzogenrath verrät etwas über seine Verbindung zu Rudi Altig und prominente Gäste am Sonntag.

Auf einer 2,80 Meter hohen Basaltstele aus den Westerwälder Steinbrüchen thront eine Gruppe von Straßenradfahrern, die sich im Zieleinlauf befindet. Der Sieger streckt den Arm hoch. Die Figurengruppe schuf Cornel Bücken nach eigenen Entwürfen aus schwarz-schwedischem Granit. „Es ist das härteste und widerstandsfähigste Material, was im Steinmetz-Handwerk verwendet wird“, so der Künstler, der an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Professor Erwin von Heerich studierte.

Für Cornel Bücken war die Arbeit an der Skulptur eine sehr emotionale Angelegenheit, denn er war mit Rudi Altig nicht nur eng befreundet. Altig, der als letzter Deutscher vor fünfzig Jahren Weltmeister im Straßenrennen auf dem Nürburgring wurde, war auch Bückens Förderer. „Ich fuhr mit im Kader der Nationalmannschaft, Rudi war Bundestrainer und mein Mentor“, erzählt der Steinmetz-Bildhauer im Gespräch mit der Rhein-Zeitung. Ihm selbst habe Altig den Spitznamen „Coroner“ gegeben. Die Radsportlegende sei nicht nur sportlich eine Größe gewesen, sondern auch ein überaus sozial eingestellter Mensch. Unvergessen bleiben die Benefiz-Golfturniere und die von Altig mit ins Leben gerufene Tour der Hoffnung.

„Wir aus dem Kader haben über all die Jahre Kontakt mit Rudi gehalten und uns immer auch in seinem Wohnort Koisdorf getroffen“, so Bücken, der auch Freundschaften zu Radsportler Jan Ullrich und Autor Günter Wallraff pflegt. Letzterer wird möglicherweise neben vielen Freunden Altigs auch bei der Enthüllung der Skulptur zugegen sein, wie der Bildhauermeister in Aussicht stellt. Angekündigt hat sich auch der bekannte Sportmediziner Prof. Dr. Peter Billigmann, der etliche berühmte Sportler während ihrer Laufbahn begleitete und als Sponsor des Radrennstalls Neuwied fungierte. Auch Ex-Bürgermeister Wolfgang Kroeger soll anwesend sein.

„Die Stadt unterstützt mich auch aktuell, indem sie einen Obolus zur Finanzierung beiträgt und die Straßensperrungen veranlasst, die für den Transport der Stele notwendig sind“, so Bücken. Das großformatige Kunstwerk findet seinen Platz auf der Grünanlage zwischen dem Jugendzentrum HoT und dem Jahnparkplatz an der Barbarossastraße. Den Hauptanteil der Kosten übernimmt der Künstler selbst als Sponsor. „Rudi Altig hat mir so viel gegeben, das ist für mich eine Möglichkeit ihm und seiner Familie etwas zurückzugeben“, nennt er Gründe für sein Engagement. Wichtig ist Bücken auch zu betonen, dass der Radsport ein sehr volksnaher Sport ist.

Die Arbeit selbst hat den 66-Jährigen innerlich selbst so bewegt, dass sein 29-jähriger Sohn Sven, der ebenfalls Bildhauermeister ist, ihn dabei sehr unterstützt hat. Begonnen hatten Vater und Sohn mit der Skulptur im November. Insgesamt investierten sie in die Gestaltung der schwergewichtigen Stele 450 Arbeitsstunden.

Von unserer Mitarbeiterin Judith Schumacher

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