Gläubige unterwegs
Prozession zur Kottenborner Kapelle bei Wershofen
Die Tradition lebt fort: Prozession über die Feldwege zur Kottenborner Kapelle.
Werner Dreschers

Wershofener Christen machen sich seit vielen Jahren an Christi Himmelfahrt auf den Weg zum Kottenborner Heiligenhäuschen. Dort bitten sie Gott um seinen Segen.

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Brauchtumsgerecht ist auch in diesem Jahr zum Fest Christi Himmelfahrt eine Prozession von der Wershofener Pfarrkirche St. Vincentius zum Kottenborner Heiligenhäuschen gezogen. Es ging über die Felder, die Teilnehmer beteten und sangen – und wurden dabei von Pfarrer Dr. Rainer Justen begleitet.

Kapelle 1892 errichtet

Der Überlieferung zufolge soll eine verhagelte Ernte, anderen Quellen zufolge eine Viehseuche, den Anlass für die alljährliche Bittprozession gegeben haben. Bereits im Jahr 1634 wurde an der Stelle, an der das Heiligenhäuschen steht, ein Kreuz erwähnt, im Jahr 1892 eine Kapelle erbaut. Im Inneren der Kapelle befinden sich Abbildungen von Heiligen. Es sind die heilige Brigitta mit einer Kuh und der heilige Donatus.

Ein gut gepflegtes Kleinod ist die Kottenborner Kapelle.
Werner Dreschers

Manche erinnerten sich mit Entsetzen und Empörung, dass vor Jahresfrist Diebe Teile des Kupferdachs der Kapelle entwendet und weitere Schäden verursacht hatten. Der Schaden ist inzwischen wieder fachmännisch behoben. Spenden von Privatleuten und der hiesigen Banken waren bei der kostspieligen Reparatur behilflich.

Kapelle befindet sich in Privatbesitz

Die Kapelle befindet sich seit vielen Jahren in Privatbesitz mehrerer Familien. Aufwendige Sanierungsarbeiten verhalfen dem kleinen Gotteshaus vor Jahren wieder zu neuem Glanz. Die Bausubstanz und das Umfeld werden sorgfältig gepflegt. Die Kapelle hat ihren Platz als ein kleines Bauwerk von historischer Bedeutung behauptet.

Musik einer Gruppe der Wershofener Musikanten umrahmte die Andacht.
Werner Dreschers

Die Spitze des auf dem Dach befindlichen Kreuzes soll exakt 500 Meter über dem Meeresspiegel liegen. Das ist bewusst so eingerichtet. Wanderer genießen den herrlichen Fernblick von der Kapelle über Felder und Wälder auf den imposanten Aremberg. Bei klaren Wetterverhältnissen soll sogar der Petersberg bei Königswinter sichtbar sein. Für viele Besucher ist die idyllische Stätte Anlaufpunkt für ein Gebet, für Besinnung.

Im Anschluss feierten die Einwohner und viele Gäste den Vatertag am Feuerwehrhaus zu fetziger Blasmusik. Die Gastgeber sorgten für beste Bewirtung. Ein Flohmarktbesuch rundete das gesellige Fest ab.

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