Auf Wunsch des Betreibers hatte darüber der Gemeinderat zu entscheiden. Nach Angaben des Unternehmens würde die Anlage im Endausbau jährlich etwa fünf Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugen. Dies entspricht dem Bedarf von mehr als 1100 Haushalten bei einem angenommenen Jahresverbrauch von je 4500 kWh. Vorgesehen ist, dass sich jeder Einwohner mit einem Anlagebetrag von 500 bis maximal 10.000 Euro an dem Grünstromkraftwerk beteiligen kann, wobei der Anlagezeitraum zehn Jahre beträgt.
Verzinsung von 3 bis 4 Prozent
Aktuell kann mit einer Verzinsung von 3 bis 4 Prozent gerechnet werden. „Es ist mir wichtig, dass die Einwohner von Oberzissen diese Möglichkeit erhalten”, erklärte Ortsbürgermeister Christof Bürger. So sah es auch der Gemeinderat und gab seine Zustimmung. Zuvor hatten die Gemeindevertreter schon der Änderung des Bebauungsplans „Unter dem Suhr“ zugestimmt, um den weiteren Verfahrensweg für das Kraftwerk zu ebnen. Somit kann jetzt eine Ausgleichsfläche verlegt werden, die bislang noch im Bereich der geplanten Anlage liegt.
Der Gemeinderat stimmte auch einem von Nadja Durben von der VG-Verwaltung erarbeiteten Bepflanzungsplan für den gemeindeeigenen Grünstreifen an der Ackerstraße zu. Der Ortsbürgermeister wurde ermächtigt, in Abstimmung mit den Beigeordneten den Auftrag für die Pflanzlieferung und die notwendigen Erdarbeiten zu vergeben.
LED-Beleuchtung für Flutlichtanlage
Der SV Oberzissen (SVO) beabsichtigt, die Flutlichtanlage des Sportplatzes auf eine energiesparende LED-Beleuchtung umzurüsten. Der Verein hat dafür drei Angebote eingeholt. Das günstigste hat die Firma Lumosa aus Baden-Baden mit 36.000 Euro eingereicht. Die Umrüstung wird vom Bundesumweltministerium mit bis zu 25 Prozent gefördert. Darüber hinaus gibt es weitere Fördermöglichkeiten, etwa über den Sportbund Rheinland. In der Summe wären maximal 55 Prozent möglich, wobei jedoch die Kombinierbarkeit der Programme abzustimmen ist. Bei den Förderprogrammen des Ministeriums und des Sportbunds ist allerdings kein vorzeitiger Baubeginn möglich, was bedeutet, dass die Aufträge erst nach der Bewilligung erteilt werden dürfen. Nach einer ersten Abschätzung könnte die Umsetzung damit erst ab Sommer 2024 erfolgen.
In Abstimmung mit dem SVO schlägt die Ortsgemeinde nun eine Beteiligung mit einem Maximalbetrag von 20.000 Euro vor, der auch im Haushalt eingeplant ist. Der Verein wird die Maßnahme als Auftraggeber durchführen und die Restsumme über Eigenleistungen, Sponsorengelder und eventuelle öffentliche Zuschüsse übernehmen. „Ein Vorteil für alle Beteiligten, da die Kostensteigerung in den kommenden Jahren derzeit nicht abzuschätzen ist“, meinte Bürger.
Auftrag für Beweissicherung vergeben
Die Ortsgemeinde plant im Zuge der Kanalerneuerung den Ausbau der Lindenstraße. Der Auftrag für die Beweissicherung wegen eventueller Gebäudeschäden wurde jetzt an die Firma Kelter-Bau aus Bad Neuenahr-Ahrweiler vergeben. Grundlage ist ein Angebot über 9500 Euro. Das Abwasserwerk wird sich an diesen Kosten mit 50 Prozent beteiligen. In diesem Zusammenhang folgte der Gemeinderat einer Empfehlung des Bau- und Wegeausschusses und beschloss, beim Straßenausbau alle Borde und auch die L-Steine im Wendehammer zu erneuern. Der Ortschef wurde ermächtigt, den Auftrag im Benehmen mit den Beigeordneten dem wirtschaftlichsten Bieter zu erteilen.
Miete für Brohltalhalle steigt
Weiterhin beschloss das Gremium eine Neufassung der Benutzungs- und Mietpreisordnung für die Brohltalhalle. Die einzelnen Sätze werden damit um rund 30 Prozent angehoben. Die Gebühren waren letztmals im Jahre 2004 angepasst worden. hwk