So war Rock am Ring 2025
Polizei und Rettungsdienst ziehen positive Bilanz
Regenreich und weitgehend friedlich ist die diesjährige Ausgabe von Rock am Ring verlaufen. Während die Einsatzkräfte der Polizei nur wenige Straftaten verzeichnen konnten, bescherte das wechselhafte Wetter den Rettungskräften des Deutschen Roten Kreuzes so manchen Einsatz wegen eines gebrochenen Knochens.
Kevin Rühle. Kevin Ruehle

Vier Jahrzehnte Rock am Ring wurden in diesem Jahr ausgiebig auf dem Gelände rund um den Nürburgring gefeiert. Doch wie ist das Festival aus Sicht von Polizei und Kräften des Deutschen Roten Kreuzes verlaufen? Unsere Zeitung hat nachgefragt. 

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Drei Tage, vier Bühnen, 100 Bands, 90.000 Fans – spektakulär und mit so manchem Überraschungsgast ist am vergangenen Pfingstwochenende das 40. Bestehensjahr von Rock am Ring auf dem Nürburgringgelände gefeiert worden. Grund zum Feiern hat auch die Polizei, denn für die vielen Einsatzkräfte, die während des dreitägigen Festivals für Sicherheit und Ordnung im Straßenverkehr und auf dem Veranstaltungsgelände sorgten, verlief der Einsatz unspektakulär. „Es war alles im sehr positiven Rahmen“, bilanzierte Jürgen Fachinger, Leiter der Pressestelle im Polizeipräsidium Koblenz, am Dienstag im Gespräch mit unserer Zeitung die Zahlen der veranstaltungsbedingten Unfälle und Straftaten.

Insgesamt rund 30 Verkehrsunfälle, hierunter meistens Parkrempler, seien etwa verzeichnet worden, so Fachinger. Zudem wurden insgesamt zwölf Strafanzeigen wegen Körperverletzungen erfasst, die Zahl der angezeigten Diebstähle lag im einstelligen Bereich, so das Fazit des Pressesprechers, der betonte, veranstaltungstypische Straftaten wie Körperverletzungsdelikte oder Diebstähle sowie alkoholbedingte Zwischenfälle seien bei Menschenansammlungen in derartigen Größenordnungen nie in Gänze vermeidbar, blieben aber ebenfalls eher eine Ausnahme. In Relation zu den Besucherzahlen der vergangenen Jahre liege die Anzahl der Straftaten in etwa auf gleichem Niveau.

Es sei ein fröhliches Festival gewesen, lautete auch das allgemeine Fazit, welches sowohl Besucher wie auch Ordnungs- und Rettungskräfte gemeinsam mit dem Veranstalter zogen. Einzig die verkehrsbedingten Staus und das wechselhafte Wetter trübten bei so manchem Besucher die Stimmung.

Ähnlich wie in den Vorjahren hatten sich auch dieses Jahr viele Besucher bereits am Mittwoch auf den Weg zum Nürburgringgelände gemacht. Trotz eines vorhandenen Verkehrskonzepts war es an diesem schwerpunktmäßigen Anreisetag insbesondere im Bereich der Ortsgemeinde Müllenbach zeitweise zu größeren Verkehrsstörungen und Verkehrsbeeinträchtigungen gekommen. Ursache hierfür dürfte laut Einschätzung der Polizei der Umstand gewesen sein, dass trotz entsprechender Hinweise erheblich mehr Besucher als üblich die vermutlich navigationsgesteuerte Anfahrtsmöglichkeit über die A1 in Richtung Nürburgring genutzt hatten und so die Bemühungen des Landesbetriebs für Mobilität (LBM) um einen staufreien An- und Abreiseverkehr zunichtemachten.

Staus und Regen trüben die Stimmung

Bereits im Vorfeld von Rock am Ring und auch im Hinblick auf das anstehende 24-Stunden-Rennen hatte dieser die Bundesstraße 257 zwischen Kelberg und dem Nürburgring für den Verkehr ab 1. Juni wieder frei geben und damit die Straßenbauarbeiten in den Ortslagen Zermüllen und Müllenbach für drei Wochen unterbrochen.

Wie der LBM mitteilt, sollen die Sanierungsarbeiten an der B257 nach dem 24-Stunden-Rennen, welches vom 19. bis 22. Juni stattfindet, wieder aufgenommen werden. Die B257 wird dann in beiden Ortslagen wieder vollgesperrt werden. Unter anderem erhält die Bundesstraße eine neue Asphaltschicht, voraussichtlich Ende des Jahres sollen die gesamten Bauarbeiten beendet sein.

Viele Einsätze für den Rettungsdienst

Am Abreisetag sorgte das regenreiche Wetter ebenfalls für Staus und Verkehrsbehinderungen. Aufgrund des tagelangen Regens waren die Böden auf den Campingplätzen aufgeweicht. Einige Autos mussten mit Traktoren aus dem Matsch gezogen werden.

Und nicht nur am Abreisetag machte das feuchte Wetter Besuchern zu schaffen. So sorgten rutschige Wiesen und Wege für so manchen Unfall. „Insgesamt hatten wir 4086 Versorgungseinsätze im Sanitätsdienst, 621 Einsätze des Rettungsdienstes und acht Mal musste der Hubschrauben Patienten in Spezialkliniken ausfliegen“, bilanziert Armin Link, Einsatzkoordinator des Rettungsdienstes am Nürburgring, die Festivaltage aus Sicht des Deutschen Roten Kreuzes.

Regennasse Wiesen sorgten für Knochenbrüche

Trotz dieser Einsatzzahlen ist Link mit dem Verlauf des Festivals zufrieden. So habe es zwar in diesem Jahr neben den festivaltypischen Schnittverletzungen auch vermehrt Knochenbrüche und Verletzungen an Bändern und Gelenken gegeben, dennoch bewertet er den Verlauf der Rettungseinsätze positiv. „Wir hatten auch einige Besucher, die einen Herzinfarkt erlitten haben, aber wir konnten alle Verletzten retten“, ist Link erleichtert.

Insgesamt war das Deutsche Rote Kreuz mit rund 1368 Kräften im Rettungs- und Sanitätsdienst während der Veranstaltung im Einsatz. Viel Zeit zum Ausruhen bleibt ihnen nicht, wie Link weiß und erklärt: „Am nächsten Wochenende geht es mit dem 24-Stunden-Rennen weiter.“

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