Ortsbürgermeister von Mayschoß legt nach 25 Jahren zum 30. September sein Amt nieder
Paukenschlag in Mayschoß: Hubertus Kunz will aufhören
25 Jahre lang hat er als Bürgermeister die Geschicke von Mayschoß gelenkt. Jetzt will Hubertus Kunz sein Amt niederlegen. Archivfoto: Vollrath
Hans-Juergen Vollrath

Mayschoß. Das war ein Paukenschlag: Hubertus Kunz, langjähriger Bürgermeister in Mayschoß, hört auf. „Ich werde zum 30. September 2021 mein Amt als Ortsbürgermeister von Mayschoß niederlegen. Eigentlich wollte ich bis 2024 bleiben, doch die gesundheitliche Belastung ist zu groß. Es wird Zeit, den Staffelstab weiterzugeben.“ Dies teilte Kunz zu Beginn der jüngsten Ratssitzung in der Winzergenossenschaft in Mayschoß mit. Doch es sind nicht nur gesundheitliche Gründe, die ihn zu diesem Schritt bewogen haben.

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Auch die seit mehr als einem Jahr herrschende Corona-Situation belaste ihn sehr, sagte Kunz. „Es ist keine normale Politik möglich. Wenn man im Dorf Politik machen will, muss man die Leute mitnehmen, aber das geht derzeit nicht gut. Es gibt keine Treffen oder Einwohnerversammlungen, keine Feste oder auch andere Zusammenkünfte“, bedauert Kunz, der 25 Jahre lang die Geschicke der Gemeinde leitete.

Zudem bedauert er die Entscheidung von Verbandsgemeindebürgermeisterin Cornelia Weigand, kein Verwaltungspersonal bei den Präsenzsitzungen in den Gemeinden zuzulassen. „Wir halten hier alle Hygienevorschriften und Abstandsregelungen ein. Für mich ist das eine massive Behinderung der Arbeit.“ So wurde auch der Haushaltsplan der Gemeinde ohne die physische Präsenz des Kämmerers Wolfram Bäcker von der Verbandsgemeindeverwaltung behandelt, der bei Bedarf aber telefonisch zur Verfügung stand.

Der Haushalt schließt im Ergebnishaushalt mit einem Plus von gut 32.000 Euro. Für die geplanten Investitionen muss die Gemeinde einen Kredit von 161.500 Euro aufnehmen. So sind rund 53.000 Euro für den Erwerb einer Immobilie im Bereich des Waagplatzes und den anschließenden dorfgerechten Ausbau und die Optimierung des Weinbrunnenplatzes eingeplant. Vorgesehen ist hier unter anderem der Bau einer neuen Toilettenanlage. Gleichzeitig soll ein Förderantrag aus dem Dorferneuerungsprogramm gestellt werden. Zudem hat die Gemeinde Mayschoß, genau wie auch die Gemeinde Rech, 50.000 Euro für den Umbau des Kindergartens in Mayschoß eingeplant. Hier stehen eine Generalsanierung sowie eine Erweiterung des Gebäudes auf dem Plan, um dem ab dem 1. Juli bestehenden Rechtsanspruch auf eine Betreuung der einjährigen Kinder gerecht werden zu können. Ebenfalls 50.000 Euro sind für die Erneuerung der Straßenbeleuchtungsanlage auf LED-Technik vorgesehen, und für maximal 15.000 Euro soll ein gebrauchter Transporter für den Bauhof angeschafft werden.

Der Schuldenstand der Gemeinde liegt bei 936.000 Euro. Der vorgestellte Haushaltsplan wurde wie die Fortschreibung des Haushaltskonsolidierungskonzeptes einstimmig vom Gemeinderat verabschiedet. Auch der Forstwirtschaftsplan fand die Zustimmung des Rates. Das ursprünglich erwartete Minus von knapp 2000 Euro kann hier durch eine einmalige Förderung seitens des Bundes von 12.170 Euro für die Zertifizierung des Waldes ausgeglichen werden.

Als größeres Projekt muss auch im Wald von Mayschoß wieder aufgeforstet werden. Dies soll nach Angaben von Revierförster Markus Noack mit Kirsche und Esskastanie, Walnuss oder auch Douglasie geschehen.

Von unserer Mitarbeiterin Ute Müller

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