Die Stimmzettel für die Europawahl wurden zuerst ausgezählt, gefolgt von den Urwahlkandidaten. Die Ortsvorsteher von Bad Neuenahr-Ahrweiler standen bis Mitternacht fest. Die Amtsinhaber haben nach der Flut 2021 viel geleistet, waren das Scharnier zwischen Stadtrat, Verwaltung und ihren Stadtteilen in schwierigen Zeiten. Und auch in Zukunft bleiben die Herausforderungen des Wiederaufbaus. Einige neue Gesichter gibt es nun unter den Ortsvorstehern in Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Mehrere Kandidaten in Bad Neuenahr
Im Stadtteil Bad Neuenahr rangelten sich gleich mehrere Kandidaten um das Amt des Ortsvorstehers. Neben dem Amtsinhaber und Einzelbewerber Richard Lindner hatte die SPD Hans Witsch ins Rennen geschickt und die Freie Wählergruppe Rainer Jakobs. Seinen Hut wieder in den Ring geworfen hatte Axel Ritter als Einzelbewerber. Für den Bad Neuenahrer Ortsvorsteherkandidaten Richard Lindner steht nun eine Stichwahl an. Er holte 45,2 Prozent der Stimmen, gefolgt von seinem Herausforderer Rainer Jakobs (FWG), der 23,4 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen konnte. Zu den Konkurrenten gehörten außerdem Hans Witsch (SPD), der 21 Prozent der Stimmen bekam und Axel Ritter, der bei 10,4 Prozent landete.
Bei den Ortsvorsteherwahlen in Ahrweiler zeichnete sich schon früh ein starkes Ergebnis für Ferdi Heuwagen (CDU) ab. Er bekam 82,3 Prozent der Stimmen. Seine Herausforderin Marion Morassi (Linke) erreichte 17,7 Prozent.
Patrick Tarrach: Auf Anhieb 82,6 Prozent
Die Sektkorken knallen lassen kann Patrick Tarrach (CDU) in Heppingen. Mit 82,6 Prozent der Stimmen ist er als neuer Ortsvorsteher gewählt. Mit diesem Ergebnis überholte er noch den beliebten langjährigen Vorgänger Klaus Kniel, der vor fünf Jahren 79,5 Prozent erzielte. Die Freude war groß daüber, dass die Bürger ihm auf Anhieb ein so großes Vertrauen entgegengebracht haben. Er wolle sich bemühen, den Erwartungen gerecht zu werden. Sein Vorgänger habe mit der Dorfereneuerung so viele Projekte angestoßen, die zuende gebracht werden müssen. Es gibt also viel zu tun.
Ein erstklassiges Ergebnis als wiedergewählter Ortsvorsteher von Bachem verbuchte Ulrich Stieber (CDU) mit 84,2 Prozent der Stimmen. Anton Gieraths (CDU), der als Ortsvorsteher von Kirchdaun zur Wiederwahl angetreten ist, bekam eine Bestätigung für seine Arbeit von 65,6 Prozent. Mit 76,1 Prozent wurde SPD-Mann Werner Kasel als Ortsvorsteher von Ramersbach wiedergewählt – ein leichter Verlust gegenüber 2019, wo er als Nachfolger von Fritz Langenhorst mit 83,09 Prozent der Stimmen an den Start ging.
Kein wirkliches Duell in Heimersheim
Jürgen Saeß (SPD) kann seine Arbeit als Ortsvorsteher in Heimersheim fortsetzen. Er bekam 76,4 Prozent der Stimmen und hängte seinen Konkurrenten Armeen Kolians (CDU), der nur 23,6 Prozent der Stimmen für sich holen konnte, ab. Ein spannendes Duell wurde es also nicht. Für Jürgen Saeß, der diesmal 14 Prozentpunkte mehr auf sich vereinigen konnte als bei seiner Wahl 2022, als er sich als Nachfolger von Willi Schneider zur Verfügung gestellt hat, ist dieses Ergebnis „ein Wahnsinn“, wie er betonte.
„Ich habe gehofft, dass es so wird, denn es befähigt mich dazu, die Arbeit weiterführen zu dürfen. Sie ist anstrengend, aber auch verantwortungsvoll“, sagte er. Es sei den Wählern zuzuschreiben, dass diese Arbeit belohnt wurde. Er sehe sich aber als überparteilicher Moderator, der auf das Team setzt, das mit dem Ortsbeirat und dem Arbeitskreis Fluthilfe hinter ihm stehe und dem er nach seiner Wahl zuerst dankte.
In Walporzheim hat Petra Lanzerath (CDU) als Neubewerberin 66,5 Prozent der Stimmen eingeheimst. Mit 69,2 Prozent bleibt Hans-Jürgen Juchem (CDU) Ortsvorsteher in Lohrsdorf. Vor fünf Jahren hatte er noch 80,79 Prozent eingefahren. Mit 87,9 Prozent schaffte Stephan Hübinger (CDU) in Gimmigen das beste Ergebnis als Ortsvorsteher.