Am 2. September des Jahres 2022 schien die Welt der Oberzissener St.-Hubertus-Schützenbrüder ein jähes Ende gefunden zu haben. Ein Defekt im Heißwasserboiler hatte zu einem Brand im Schützenhaus geführt. Während der Löscharbeiten waren Teile des Daches eingestürzt. In Schockstarre standen die Traditionsschützen vor dem Nichts, „ohne Heimat“, wie Diözesanbundesmeister Hubert Mohr nun anlässlich der Wiedereröffnung des Oberzissener Schützenhauses betonte.
Viele Unternehmen unterstützten den Wiederaufbau
War unmittelbar nach dem Brandereignis von einem Schaden in Höhe von 60.000 Euro ausgegangen worden, so war nach Abschluss der ersten Planungs- und Sichtungsphase schnell klar, dass der Defekt einen Schaden von knapp 200.000 Euro angerichtet hatte. Genauso schnell war für den Oberzissener Schützenchef, Brudermeister Eugen Schmitt, aber auch klar: „Aufgeben ist keine Option!“ Doch gelingen konnte der Wiederaufbau nur durch Unterstützung der Versicherung, zahlreicher lokaler Unternehmen und das herausragende ehrenamtliche Engagement der Oberzissener Schützen.
„Nun, nach 1,5 Jahren harter Arbeit könnt ihr euch über eine neue Heimat freuen.“
Diözesanbundesmeister Hubert Mohr anlässlich der Wiedereröffnung des Schützenhauses
Auch Diözesanbundesmeister Hubert Mohr würdigte die Leistungen der Oberzissener Schützen. In seiner Ansprache erinnerte er an die schwierige Zeit nach dem Verlust der Schützenhalle: „Im September 2022 herrschte in Oberzissen Schockstarre, die Schützen hatten keine Heimat mehr. Nach Beantwortung aller bürokratischen Fragen konnte Mitte 2023 mit dem Wiederaufbau begonnen werden. Nun, nach 1,5 Jahren harter Arbeit könnt ihr euch über eine neue Heimat freuen.“

Einige ältere Schützen haben maßgeblich geholfen
Mohr machte deutlich, dass vor allem eine kleine Gruppe älterer Schützen maßgeblich zur Wiedererrichtung der Halle beigetragen habe. Gemeinsam mit Brudermeister Eugen Schmitt zeichnete er im Anschluss jene Mitglieder aus, die sich in besonderer Weise um den Wiederaufbau verdient gemacht hatten: Karl Heinz Völlmer erhielt für seinen Einsatz das Silberne Verdienstkreuz. Richard Stein wurde mit dem Hohen Bruderschaftsorden geehrt. Valentin Breuer, Hermann Josef Dedenbach und Günter Faßbender wurden mit dem Hohen Verdienstorden ausgezeichnet.
„Das ist schon ein ganz besonderer Moment, diese neue, helle und freundliche Halle einzuweihen.“
Ortsbürgermeister Christof Bürger
Ortsbürgermeister Christof Bürger würdigte die Bedeutung des Tages. In seiner Ansprache sagte er: „Das ist schon ein ganz besonderer Moment, diese neue, helle und freundliche Halle einzuweihen.“ An Brudermeister Eugen Schmitt gewandt fügte er hinzu: „Du sprichst von einer neuen Ära der Schützenhalle. Ich wünsche euch auch eine neue Ära für den Schützenverein.“ Als Zeichen des Dankes und der Anerkennung überreichte Bürger den Schützen das Glaswappen der Ortsgemeinde Oberzissen.

Verbandsbürgermeister Johannes Bell betonte die besonderen Umstände des Wiederaufbaus: „Es ist umso bemerkenswerter, dass ihr das gewagt habt, weil viele Vereine nach der Coronazeit in ernsten Schwierigkeiten steckten.“ Im Anschluss an die Eröffnung schlossen sich die ersten Schießwettbewerbe in der neuen Halle an.