„Für diese Jahreszeit keine ganz außergewöhnliche Entwicklung“, sagt der stellvertretende Agenturleiter Thomas Becker. Trotz aller Belastungen der vergangenen Monate folge der Arbeitsmarkt hier dem saisonüblichen Rhythmus, bei dem nach einem Anstieg vor und in der Ferienzeit zum Herbst hin wieder Zeiten von niedriger Arbeitslosigkeit zu beobachten seien. Dass die Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vorjahr jedoch deutlich höher liegt, zeige, dass auch die bereits zwei Jahre zurückliegende Flut und der laufende Ukrainekrieg, die damit verbundenen Fluchtbewegungen und die wirtschaftlichen Unwägbarkeiten nicht dauerhaft spurlos am Arbeitsmarkt in dieser Region vorbei gehen.
10,5 Prozent der im Kreis Ahrweiler arbeitslosen Menschen ist zwischen 15 und 25 Jahre alt. Das sind 262 Betroffene. Im September 2022 waren es noch 206. 37,3 Prozent (933) der Erwerbslosen sind älter als 55 Jahre. Vor einem Jahr waren dies 840. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen lag im September 2023 bei 720. Das entspricht 28,8 Prozent der aktuell arbeitslos gemeldeten Personen.
Der Stellenmarkt im Kreis zeigt sich weiterhin etwas verhalten. Hier meldeten die Unternehmen in den vergangen vier Wochen 122 neue Stellenangebote. Damit registriert die Agentur zum Monatsende insgesamt 830 offene Stellen, 117 weniger als im Jahr zuvor.
Einen verlässlichen Ausblick oder eine Prognose zur weiteren Entwicklung in den nächsten Monaten vermag Becker unter diesen Umständen nicht abzugeben. „Wir werden alle unsere Mittel und Möglichkeiten nutzen, um Menschen, die uns vor oder während der Arbeitslosigkeit brauchen, zu unterstützen und zu beraten. Denn gerade in der aktuellen Zeit ist es von besonderer Bedeutung zum Beispiel mit passgenauen Qualifizierungen den enormen Veränderungen am Arbeitsmarkt besser folgen zu können.“ red