Die Verbandsgemeinde (VG) Brohltal hat ihren Sitz in Niederzissen und wurde im Jahr 1970 gegründet. Aus dieser Zeit stammt auch das Rathaus an der Kapellenstraße, das schon bald nach dem Einzug der VG-Verwaltung zu klein wurde. So musste ein Erweiterungsbau in Auftrag gegeben werden, der im Jahr 1975 bezogen werden konnte. Mitte der 80er-Jahre erfolgte ein erneuter Anbau, um den gewachsenen Raumanforderungen gerecht zu werden. Doch auch mit der erneuten Erweiterung war der Platzmangel noch nicht behoben: In den 90er-Jahren erfolgten nicht nur eine erneute Erweiterung und Sanierung, sondern auch eine grundlegende Umstrukturierung, die Erleichterungen für die Bürger beim Besuch der Verwaltung mit sich bringen sollte. Die letzte größere Veränderung erfolgte 2004 mit der Einrichtung eines Bauberatungszentrums im Erdgeschoss, das seither als Anlaufzentrum in allen Fragen rund um das Baurecht dient.
Nun, 20 Jahre später, steht der nächste Sanierungsschritt an, der zahlreiche Maßnahmen umfassen wird. Neben einer erneuten Erweiterung der Büroflächen steht diesmal besonders die Barrierefreiheit im Fokus. Bisher beherbergt das Dachgeschoss im Südflügel vornehmlich Abstellflächen. Diese sollen in Zukunft als zusätzliche Büroräume genutzt werden. Neben den nötigen Umbaumaßnahmen im Haus muss hierzu ein zweiter Rettungsweg in Form einer Stahlspindeltreppe außen am Gebäude installiert werden.
Neben den Brandschutzmaßnahmen wird auch die vollständige Barrierefreiheit des Rathauses ein Thema sein. „Wir haben festgestellt, dass wir die bestehende Aufzuganlage so verändern können, dass die Türen die nötige Breite erhalten werden“, freut sich VG-Bürgermeister Johannes Bell. Und auch, wenn der Fahrstuhl an gewohnter Stelle neben dem Bauberatungszentrum verbleibt, werden die Änderungen im Eingangsbereich sofort ins Auge fallen, da ist sich der Bürgermeister sicher. „Das Foyer wird sein Aussehen deutlich verändern“, erklärt Bell. Das beginne bereits direkt nach den Eingangstüren, die in Zukunft auch vollständig barrierefrei gestaltet werden. Dort sei auf der rechten Seite ein Empfangs- und Informationsbereich geplant.
„Wir waren eins der wenigen Rathäuser in der Region ohne Empfangsbereich. Und gerade in der Corona-Zeit haben wir gesehen, dass wir einen solchen ersten Anlaufpunkt brauchen“, so Bell. Zudem würden die Toiletten den aktuellen Anforderungen an die Barrierefreiheit angepasst und das Bürgerbüro, das schon seit einiger Zeit in den ehemaligen Räumen der Tourist-Info untergebracht ist, erhalte ein neues Büro. „Die Maßnahmen wurden in der letzten Bauausschusssitzung auf den Weg gebracht, sodass nun eine Förderung beantragt werden kann“, erläutert Johannes Bell den Stand der Umbaumaßnahmen.