Einrichtung soll in der Zeit von Pfingstsamstag, 4. Juni, bis zum 4. September geöffnet sein - Stabgitterzaun soll Wildschweine abhalten
Nicht alles wird teurer: Baden im Brohltal
Im hinteren Bereich Richtung Wald wird zur Abwehr von Wildschweinen ein neuer Stabgitterzaun etwa 20 Meter weiter vorne errichtet. Foto: Schneider
sfsf

Kempenich/Weibern. Inzwischen ist Routine eingekehrt: Denn 2020 und 2021 war das zwischen Kempenich und Weibern gelegene Freizeitbad Brohltal trotz Corona unter Einhaltung der jeweils geltenden Hygienebestimmungen während der Sommermonate geöffnet. Das soll auch 2022 wieder der Fall sein. Und es gibt noch mehr gute Nachrichten.

Auch wenn in diesen Zeiten überall die Preise steigen: Das Baden im Freizeitbad Brohltal wird 2022 nicht teurer.Die Zweckverbandsversammlung hat sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Es gab einige Gründe, an der Preisschraube zu drehen. Vor allem schlagen steigende Energiekosten vermehrt zu Buche. Als Kompromiss war eine leichte Erhöhung bei Gebühren für Erwachsene in der Diskussion. Doch der Vorschlag war schnell vom Tisch. „Wir wollen ein Signal senden, dass wir nicht dem Trend allgemeiner Preissteigerungen folgen wollen. Es ist uns daran gelegen, dass unser Freibad weiter attraktiv für Familien bleibt. Dazu gehört auch Preisstabilität. Wie das in Zukunft aussehen wird, kann man derzeit nicht absehen“, sagte VG-Bürgermeister Johannes Bell.

“Es ist uns daran gelegen, dass unser Freibad weiter attraktiv für Familien bleibt". Verbandsgemeindebürgermeister Johannes Bell

Die Saison 2021 ist trotz aller Widrigkeiten gut verlaufen, immerhin nahm man 15000 Euro an Eintrittsgeldern ein. Das Hygienekonzept von 2020 hatte sich bewährt und behielt grundsätzlich seine Gültigkeit (auch der Zweischichtbetrieb). Es gab keine Corona-Ansteckungen, die auf den Badbesuch zurückführen waren.

Leider nahmen während der Sommerferien die Besucherzahlen wegen schlechteren Wetters rapide ab. Insgesamt wurden 7869 Besucher bis zum Saisonschluss am 29. August gezählt. Auch Vereine wie die Gymnastikriege Dedenbach, die DLRG mit der Wasserwacht aus Bad Breisig und der Kanuverein aus Sinzig. nutzten wieder die Einrichtung. Die Schwimmkurse waren sehr stark nachgefragt, mehr als 60 Kinder nahmen teil. Nach den neuesten Entwicklungen kann man davon ausgehen, dass es zu Erleichterungen beim Badbetrieb kommen wird.

Eröffnung zu Pfingsten

In diesem Jahr soll das Freizeitbadin der Zeit von Pfingstsamstag, 4. Juni, bis zum 4. September geöffnet sein. Bei einer Verschärfung der Corona-Auflagen wird erst zu Beginn der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen (25. Juni) gestartet. Außerhalb der Sommerferien in Rheinland-Pfalz bleibt das Bad nur nachmittags geöffnet.

Die allgemeine Säuberungsaktion zur Vorbereitung auf die neue Badesaison wurde auf den 21. Mai terminiert. Doch schon viel früher ist ein anderer Arbeitseinsatz fällig. Am 1. und 2. April wird das bestehende Planschbecken abgebaut. Interessenten an Teilen der Einrichtung sollten sich umgehend bei der Verbandsgemeindeverwaltung melden. Das neue Planschbecken, das zusammen mit Fallschutz, Anschlüssen und Rückbau des bestehenden Beckens rund 150.000 Euro kosten wird, soll nach Möglichkeit zur neuen Saison zur Verfügung stehen. Zumindest das Becken – die dazugehörigen Plastikelemente können wegen Lieferengpässen erst später eingebaut werden. Den Auftrag erhielt die Firma Aqua Drolics aus CS Best Niederlande.

Mehr Einnahmen als erwartet

2020 lief haushaltstechnisch besser als ursprünglich kalkuliert worden war. Die Einnahmen aus Eintrittsgeldern lagen bei rund 13 000 Euro (Ansatz 10 000 Euro). Bei den Aufwendungen ergaben sich Einsparungen von knapp 10.000 Euro bei der Unterhaltung und Bewirtschaftung, von 62.000 Euro beim Personal. Die Ergebnisrechnung schließt daher mit einem Überschuss von fast 6000 Euro ab, und in der Finanzrechnung ergibt sich ein Plus von 15.000 Euro. Der Schuldenstand lag bei 311.000 Euro. Gerd Schricker trug den Jahresabschluss vor, seinem Antrag auf Entlastung wurde einstimmig entsprochen.

Noch besser lief es 2021. Es konnte auf eine Kreditaufnahme verzichtet werden, sodass sich die Schulden auf 290.588 Euro reduzierten. Die Ergebnisrechnung schließt mit einem Überschuss von 11.000 Euro und die Finanzrechnung mit einem Plus von 27.000 Euro ab. 64.000 Euro für die Installation der Fotovoltaikanlage auf dem Gelände des Freibades wurden nicht in Anspruch genommen. Derzeit liegt seitens des Investors noch kein konkretes Angebot vor. Die Einnahmen- und Ausgabenansätze 2022 orientieren sich an den Rechnungsergebnissen des Vorjahres. Im Ergebnishaushalt ist mit einem Überschuss von 9000 Euro zu rechnen, im Finanzhaushalt liegt er bei 23.000 Euro.

Ein stabiler Zaun gegen Wildschweine

Bei den Eintrittsgeldern wird mit einem Betrag von 20.000 Euro gerechnet. Die Unterhaltungskosten belaufen sich auf 36.000 Euro, für die Bewirtschaftung werden 55.000 Euro (9000 Euro mehr als im Vorjahr) gebraucht. Die Ausgaben für die Personalgestellung werden mit 84.000 Euro kalkuliert. Zusätzlich aufgenommen wurden 3000 Euro für einen 40 Meter langen Stabgitterzaun, mit dem künftig Wildschweine ferngehalten werden sollen. Zur Finanzierung der Investitionen ist eine Kreditaufnahme von 161.000 Euro vorgesehen, die Verbandsumlage beträgt 191.000 Euro, wovon die Verbandsgemeinde 60 Prozent und die beiden Gemeinden Kempenich und Weibern jeweils 20 Prozent übernehmen.

Von unserem Mitarbeiter

Hans-Josef Schneider

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