Feierliche Einweihung 
Neues Sportzentrum in Bachem ist in Betrieb
Bevor der offizielle Spielbetrieb beginnen konnte, mussten noch viele Worte gesprochen werden. Mit dabei: (2. von links) Bürgermeister Guido Orthen, Uwe Krüger vom SV Germania Bachem, Edgar Flohe vom SV Walporzheim, Ortsvorsteher i. R. Gregor Sebastian aus Walporzheim, Innenminister Michael Ebling, Ortsvorsteher Bachem Ulrich Stieber, Erster Beigeordneter Peter Diewald sowie vom Sportbund Rheinland Fritz Langenhorst
Jochen Tarrach

Innen- und Sportminister Michael Ebling hatte am Samstag einen ganz besonderen Grund, nach Bachem zu kommen. Und brachte sogar auch noch etwas mit. 

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Großer Jubel bei den Sportlern und Sportvereinen im westlichen Teil der Kreisstadt: Am Samstag wurde die mustergültig neu hergerichtete Sportanlage Bachem mit Dreifeldsporthalle sowie Fußballfeld mit modernem Kunstrasen und dem mit einem Kunststoffbelag belegten Mehrzweckplatz von Bürgermeister Guido Orthen in Anwesenheit von Innen- und Sportminister Michael Ebling zur allgemeinen Nutzung wieder freigegeben.

Sportgemeinschaft Bachem-Walporzheim feiert Jubiläum

Mit einem bunten Sportprogramm feierte zugleich auch die Sportgemeinschaft (SG) Bachem-Walporzheim an diesem Tag ihr 50-jähriges Bestehen. Edgar Flohe, seit 30 Jahren Kassierer der SG, erinnerte in seiner kurzen Ansprache an die Gründungsjahre. Und noch einen weiteren Grund zur Freude gab es, denn der Minister übergab dem Bürgermeister drei zusätzliche Förderbescheide aus dem Sondervermögen „Aufbauhilfe 2021“ für Wiederaufbauprojekte: so auch für die westlichen Plätze des Apollinarisstadions. Dort stehen derzeit noch die inzwischen meist unbewohnten Notunterkünfte.

Es war nicht nur für Sportbegeisterte am Morgen des 15. Juli 2021 ein unvergesslicher Schock, als sie die Sporthalle und die gesamte Sportanlage in Bachem in Augenschein nahmen, um zu sehen, was die Flut von der sonst so mustergültigen Anlage übrig gelassen hatte. Die Halle war kaputt und die Außenanlagen so gut wie nicht mehr vorhanden. Es war für Rat und Verwaltung der Stadt sofort klar, dass gerade in den folgenden Jahren des Wiederaufbaus die Sportstätten in Bachem für die Bürger als zentraler Sportplatz für alle westlichen Stadtteile von besonderer Wichtigkeit nicht nur für die Freizeitgestaltung, sondern auch für den Sport in seiner Gesamtheit sein werden. So wurde sogleich alles Bewegung gesetzt, um die notwendigen Mittel zu beschaffen und entsprechende Pläne zu entwickeln.

Alle Festgäste wollten dabei sein, wenn der Minister auf dem Fußballfeld den ersten Ball rollen lässt. Im Hintergrund die neue temporäre Turnhalle.
Jochen Tarrach

Trotzdem hat es weit mehr als zwei Jahre und sechs Monate gedauert, ehe alles fertig ist und nun eine Sportanlage vom Feinsten freigegeben werden konnte. Die Außenanlagen erwiesen sich nach der Flut als komplett zerstört und die zur Erich-Kästner-Realschule plus gehörende Turnhalle war derart geschädigt, dass ein kurzfristiger Neuaufbau als nicht realisierbar erschien.

Um aber zeit- und ortsnah eine körperliche Ertüchtigung zu ermöglichen, hat die Stadt schon am 31. Januar 2022 die Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler beauftragt, direkt neben der bisherigen, nun zerstört liegenden Sporthalle eine neue, temporäre Dreifeldsporthalle zu errichten. Es entstand ein weitgehend aus Holz hergestellter Neubau, der auch im Maßnahmenkatalog für den Wiederaufbaufonds enthalten und so die anfallenden Kosten von bis zu 1,8 Millionen Euro dabei zu 100 Prozent abgedeckt waren. Die Bürger konnten sich am Samstag davon überzeugen, dass eine solide, gut ausgestattete Halle geschaffen wurde, die wahrlich keinen temporären Eindruck macht. Sollte die alte Halle wirklich 2026 wieder nutzbar sein, werden beide Gebäude nebeneinander ihre Daseinsberechtigung haben.

Spenden in Höhe von 300.000 Euro gesammelt

Den Aufbau eines neuen Fußballfelds mit Laufbahnen, Sprunggruben und ein 44 mal 30 Meter großes Multifunktionsfeld in der Gesamtgröße von 12.310 Quadratmetern inklusive Zäune, Technik sowie Be- und Entwässerung leitete die Stadtverwaltung mit dem Planungsbüro Dr. Fischer Consult. Die ehemalige Skateanlage wird in Kürze am Apollinarisstadion neu eröffnet. Ausgestattet nach neuesten Standards, ist die Anlage durch besondere Vorkehrungen, etwa Drainage und hochwasserangepasstes Zaunsystem, gegen eventuelle Hochwasserereignisse bestmöglich abgesichert. Eine neue LED-Flutlichtanlage ermöglicht auch in der dunklen Jahreszeit den abendlichen Sport. Die ebenfalls zum größten Teil über den Wiederaufbaufonds abgesicherten Kosten liegen bei 2 Millionen Euro. Da der Fußballplatz vorher ein Tennenplatz war, war der Kunstrasen nicht förderfähig. 300.000 Euro an Spenden, eingegangen über die AHRche e.V., machten den Kunstrasenplatz möglich.

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