Am Montag war es endlich so weit, dass für die Autofahrer in Bad Neuenahr die ewige Parkplatzsuche vorbei ist. Am Rande der Innenstadt wurde in Bahnhofsnähe auf dem ehemaligen Moses-Parkplatz das neue „Zentrum-Parkhaus-Moses“ eröffnet. Mit 404 Stellplätzen auf acht Halbgeschossen soll es helfen, die Parkplatznot in der Kurstadt und den damit verbundenen Parkplatzsuchverkehr der Vergangenheit angehören zu lassen.

Nach fast genau einem Jahr Bauzeit konnte im Beisein zahlreicher Bürger und den Mitarbeitern der bauausführenden Firma Goldbeck West GmbH sowie des Ingenieurbüros PlannIng Gmbh aus Ahrweiler das erste Fahrzeug, natürlich der Kleinwagen des Bürgermeisters, in das schmucke Parkhaus einfahren. Das Besondere am Neubau ist, dass es das einzige größere Bauprojekt in der gesamten Stadt ist, das nicht durch die Flut 2021 verursacht wurde und deshalb auch nicht aus Wiederaufbaumitteln finanziert wird. Ursprünglich sollte es den Besuchern der Landesgartenschau dienen. Diese aber ist nach der Flut längst vergessen und die Situation in der Stadt hat sich gänzlich verändert. Bereits vor der Flut wurde die Baumaßnahme ausgeschrieben, aber durch die Flut bedingt musste 2022 nochmals neu begonnen werden, und das war nicht unumstritten. Jetzt aber ist es so weit, dass sich die Tore öffneten und sich die Parksituation entschärfen kann.
Stadt und Politik müssen die Rahmenbedingungen schaffen, dass die Stadt als Gemeinwesen funktioniert und die Bürger weitgehend zufrieden sind.
Kreisstadt-Bürgermeister Guido Orthen
„Stadt und Politik müssen die Rahmenbedingungen schaffen, dass die Stadt als Gemeinwesen funktioniert und die Bürger weitgehend zufrieden sind“, so Bürgermeister Guido Orthen in seinen Eröffnungsworten. Zufrieden müssten aber auch die Einzelhändler sein, denn sie brauchen die Kunden und bringen Leben in die Stadt. „Eine wichtige Etappe zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes und der Einkaufsstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler“, so Volker Danko als Vertreter der Gewerbegemeinschaft. Er wies darauf hin, dass die Einzelhändler schon vor vielen Jahren für ein Parkhaus eingetreten sein.

Ziel ist es in diesem Fall nun, den ruhenden Verkehr im neuen Parkhaus zu bündeln und anderswo im Ort dagegen einige der vielen kleineren Parkplätze zu schließen. Das sagte Bürgermeister Orthen besonders mit Blick auf den nahen Postparkplatz zwischen Rathausstraße und Hauptstraße. Dieser soll in absehbarer Zeit geschlossen werden und das freie Grundstück mit einem Hotel bebaut werden.

Parkhaus hat markante Holzverkleidung
Mit Baukosten von rund 6 Millionen Euro ist das Parkhaus für die Stadt kein billiges Vergnügen, aber notwendig, um für die Gesamtstadt ein neues Parkraumkonzept und eine dringend notwendige neue Verkehrslenkung umsetzen zu können. Gratulationsworte in Richtung Stadt sprach der Erste Kreisbeigeordnete MdL Horst Gies. Das Parkhaus stehe auf einem markanten Platz in der Stadt und durch seine ebenso markante Gestaltung mit der wellenförmigen Holzverkleidung füge es sich hervorragend in die Umgegend ein, sagte er. Auch die Herbstkirmes, die bisher vor allem auf dem Parkplatz stattfand, werde sicherlich weiterhin ihren Platz finden.

Zentrum-Parkhaus Moses: Bad Neuenahr hat jetzt ein neues Parkhaus
Das neue „Zentrum-Parkhaus Moses“ geht nun endlich an den Start: Am Montagnachmittag ist es feierlich eröffnet worden. Noch bis zum 1. Mai gibt es dort nun eine besondere Aktion für Autofahrer.
Kleines Schmankerl am Rande der Feierstunde war, dass der Bürgermeister unter dem Beifall der Anwesenden ankündigte, erst ab dem 1. Mai die fälligen Parkgebühren von 2,10 Euro pro Stunde (Tageshöchstsatz acht Euro, Dauerparker 60 Euro pro Monat) zu erheben. Offensichtlicher Grund: Es sind noch gar keine Geräte für die Kennzeichenerkennung des unbeschrankten Parksystems sowie auch keine Kassenautomaten installiert. Aber das fiel bei aller Freude fast gar nicht auf.
Gemäß den Plänen der neuen Verkehrslenkung sollen die über die B266 anreisenden Gäste über die Anschlussstelle Bad Neuenahr-Ost nahe dem Berufsbildungszentrum in die Stadt einfahren. Sie kommen dann am Bahnhof vorbei direkt zum Parkhaus und müssen nicht auf der Heerstraße an den geschlossenen Bahnschranken warten. Ab Herbst sollen anstatt wie bisher zwei, dann sogar drei Züge pro Stunde hin und her fahren. Die Einfahrt in das Parkhaus kann dann über die Tore am verbliebenen Moses-Parkplatz an der Rathausstraße oder über die Bergstraße erfolgen.