Eröffnung am Montag
Neues Parkhaus soll Situation in Neuenahr entschärfen
Mit seiner gelungenen Hozfassade passt sich das neue Parkhaus gut in das Stadtbild ein.
Jochen Tarrach

Mit dem neuen „Zentrum-Parkhaus-Moses“ soll sich die Parkplatzsuche und auch die Verkehrssituation in Bad Neuenahr-Ahrweiler zukünftig etwas entspannen. Nach einem Jahr Bauzeit geht es nun an den Start.

Am Montag war es endlich so weit, dass für die Autofahrer in Bad Neuenahr die ewige Parkplatzsuche vorbei ist. Am Rande der Innenstadt wurde in Bahnhofsnähe auf dem ehemaligen Moses-Parkplatz das neue „Zentrum-Parkhaus-Moses“ eröffnet. Mit 404 Stellplätzen auf acht Halbgeschossen soll es helfen, die Parkplatznot in der Kurstadt und den damit verbundenen Parkplatzsuchverkehr der Vergangenheit angehören zu lassen.

Das erste Auto im gerade eröffneten Zentrum-Parkhaus Moses: Der Kleinwagen des Bürgermeisters.
Jochen Tarrach

Nach fast genau einem Jahr Bauzeit konnte im Beisein zahlreicher Bürger und den Mitarbeitern der bauausführenden Firma Goldbeck West GmbH sowie des Ingenieurbüros PlannIng Gmbh aus Ahrweiler das erste Fahrzeug, natürlich der Kleinwagen des Bürgermeisters, in das schmucke Parkhaus einfahren. Das Besondere am Neubau ist, dass es das einzige größere Bauprojekt in der gesamten Stadt ist, das nicht durch die Flut 2021 verursacht wurde und deshalb auch nicht aus Wiederaufbaumitteln finanziert wird. Ursprünglich sollte es den Besuchern der Landesgartenschau dienen. Diese aber ist nach der Flut längst vergessen und die Situation in der Stadt hat sich gänzlich verändert. Bereits vor der Flut wurde die Baumaßnahme ausgeschrieben, aber durch die Flut bedingt musste 2022 nochmals neu begonnen werden, und das war nicht unumstritten. Jetzt aber ist es so weit, dass sich die Tore öffneten und sich die Parksituation entschärfen kann.

Stadt und Politik müssen die Rahmenbedingungen schaffen, dass die Stadt als Gemeinwesen funktioniert und die Bürger weitgehend zufrieden sind.
Kreisstadt-Bürgermeister Guido Orthen

„Stadt und Politik müssen die Rahmenbedingungen schaffen, dass die Stadt als Gemeinwesen funktioniert und die Bürger weitgehend zufrieden sind“, so Bürgermeister Guido Orthen in seinen Eröffnungsworten. Zufrieden müssten aber auch die Einzelhändler sein, denn sie brauchen die Kunden und bringen Leben in die Stadt. „Eine wichtige Etappe zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes und der Einkaufsstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler“, so Volker Danko als Vertreter der Gewerbegemeinschaft. Er wies darauf hin, dass die Einzelhändler schon vor vielen Jahren für ein Parkhaus eingetreten sein.

Freie Fahrt ins neue Parkhaus. So leer dürfte es wohl selten zu sehen sein.
Jochen Tarrach

Ziel ist es in diesem Fall nun, den ruhenden Verkehr im neuen Parkhaus zu bündeln und anderswo im Ort dagegen einige der vielen kleineren Parkplätze zu schließen. Das sagte Bürgermeister Orthen besonders mit Blick auf den nahen Postparkplatz zwischen Rathausstraße und Hauptstraße. Dieser soll in absehbarer Zeit geschlossen werden und das freie Grundstück mit einem Hotel bebaut werden.

Neuigkeit am Rande: Der Postparkplatz zwischen Haupt- und Rathausstraße wird entfallen und auf dem Grundstück ein Hotel entstehen.
Jochen Tarrach

Parkhaus hat markante Holzverkleidung

Mit Baukosten von rund 6 Millionen Euro ist das Parkhaus für die Stadt kein billiges Vergnügen, aber notwendig, um für die Gesamtstadt ein neues Parkraumkonzept und eine dringend notwendige neue Verkehrslenkung umsetzen zu können. Gratulationsworte in Richtung Stadt sprach der Erste Kreisbeigeordnete MdL Horst Gies. Das Parkhaus stehe auf einem markanten Platz in der Stadt und durch seine ebenso markante Gestaltung mit der wellenförmigen Holzverkleidung füge es sich hervorragend in die Umgegend ein, sagte er. Auch die Herbstkirmes, die bisher vor allem auf dem Parkplatz stattfand, werde sicherlich weiterhin ihren Platz finden.

Kleines Schmankerl am Rande der Feierstunde war, dass der Bürgermeister unter dem Beifall der Anwesenden ankündigte, erst ab dem 1. Mai die fälligen Parkgebühren von 2,10 Euro pro Stunde (Tageshöchstsatz acht Euro, Dauerparker 60 Euro pro Monat) zu erheben. Offensichtlicher Grund: Es sind noch gar keine Geräte für die Kennzeichenerkennung des unbeschrankten Parksystems sowie auch keine Kassenautomaten installiert. Aber das fiel bei aller Freude fast gar nicht auf.

Gemäß den Plänen der neuen Verkehrslenkung sollen die über die B266 anreisenden Gäste über die Anschlussstelle Bad Neuenahr-Ost nahe dem Berufsbildungszentrum in die Stadt einfahren. Sie kommen dann am Bahnhof vorbei direkt zum Parkhaus und müssen nicht auf der Heerstraße an den geschlossenen Bahnschranken warten. Ab Herbst sollen anstatt wie bisher zwei, dann sogar drei Züge pro Stunde hin und her fahren. Die Einfahrt in das Parkhaus kann dann über die Tore am verbliebenen Moses-Parkplatz an der Rathausstraße oder über die Bergstraße erfolgen.

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