Wie wichtig es ist, dass Feuerwehren technisch gut ausgestattet sind, dürfte so manchem bewusst geworden sein, der das Brandgeschehen im Ahrweiler Are-Gymnasium und in einem Bad Neuenahrer Mehrfamilienhaus verfolgt hat. Beide Feuer konnten schnell gelöscht werden – die richtige Ausstattung der Brandschützer dürfte hierbei ein nicht zu unterschätzender Aspekt gewesen sein. Und auch in der Verbandsgemeinde (VG) Adenau soll die Ausstattung der Feuerwehr nun um ein neues Fahrzeug ergänzt werden.
Einstimmig sprachen sich die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses der VG Adenau für den Kauf eines neuen Tanklöschfahrzeugs 3000 (TLF 3000) samt Aufbau und Ausstattung zu einem Preis von insgesamt knapp 500.000 Euro aus. Künftig stehen soll das neue Löschfahrzeug an der Stützpunktwehr in Antweiler und damit den Fahrzeugbestand in Antweiler dauerhaft sichern.
Wershofener Wehr soll ihr altes Löschfahrzeug zurück erhalten
Denn, wie während der Ausschusssitzung erläutert wurde, sind in Antweiler derzeit als Tanklöschfahrzeuge ein Hilfeleistungslöschfahrzeug sowie ein altes Löschfahrzeug, ein Reservefahrzeug Freiwilligen Feuerwehr Wershofen, stationiert. „Das bisher in Antweiler stationierte Mittlere Löschfahrzeug wurde kürzlich nach Dümpelfeld umgestellt, um dort das in die Jahre gekommene Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser zu ersetzen. Dieses Fahrzeug steht jetzt bei der Feuerwehr Aremberg“, hieß es in der Sitzungsvorlage. Nach der erfolgreichen Beschaffung des neuen TLF 3000 soll das alte Löschfahrzeug wieder zur Feuerwehr Wershofen zurückgestellt werden.
Bei dem zu erwerbenden Gefährt handelt es sich um ein genormtes Löschfahrzeug, welches mit einem mehrere Tausend Liter Löschwasser umfassenden Tank ausgestattet ist. Zusätzlich ist im Fahrzeug ein Tank für Schaummittel, die ebenfalls bei bestimmten Bränden zum Löschen eingesetzt werden, ausgestattet. Vom Land Rheinland-Pfalz wurde die Notwendigkeit, dass die VG Adenau ein solches Löschfahrzeug benötigt, anerkannt. In der Folge wurde bereits im vergangenen Juli eine Landzuwendung in Höhe von 78.000 Euro als Festbetrag gewährt.
Neues Fahrzeug hat lange Lieferzeiten
Doch warum dauerte es dann nahezu ein Jahr, bis die Ausschussmitglieder nun endlich über den Erwerb des Löschfahrzeugs abstimmen konnten? Die Antwort findet sich in der Pflicht zur europaweiten Ausschreibung, der Behörden bei Auftragsvergaben – und damit auch die VG Adenau – regelmäßig unterworfen sind. Im Februar hatte die zentrale Vergabestelle der Verwaltung die europaweite Ausschreibung in drei Losen für ein Unimog-Fahrgestell, Fahrzeugaufbau sowie Beladung vorgenommen, Anfang April war die Angebotsfrist abgelaufen.
Als jeweils günstigste Anbieter konnten die Firma Wilhelm Mayer GmbH& Co. KG Nutzfahrzeuge für die Bereitstellung des Fahrgestells (Mercedes-Benz Unimog U 5023) zum Angebotspreis von brutto 208.250,47 Euro, und die Firma Rosenbauer Deutschland GmbH als Lieferant für den Fahrzeugaufbau zum Preis von brutto 269.088,75 Euro die Ausschreibung für sich entscheiden. Als günstiger Anbieter für die Fahrzeugausrüstung setzte sich die Firma W & M Feuerwehrtechnik GmbH zum Angebotspreis von brutto 21.856,66 Euro durch.

Verbandsgemeinde Adenau hat 2025 viel vor der Brust
Für das Jahr 2025 hat sich die Verbandsgemeinde Adenau viel vorgenommen. Neben der Sanierung einer Schule stehen etwa Planungen zu zwei neuen Feuerwehrgerätehäusern an. Und in Sachen interkommunaler Zusammenarbeit will sie neue Wege beschreiten.
Doch wann können die Brandschützer in Antweiler mit dem neuen Löschfahrzeug rechnen? Hier mahnte VG-Chef Nisius zu Geduld. Denn, so Nisius, das Fahrzeug habe lange Lieferzeiten. Die Ausführungsfrist für das fertige Fahrzeug wurde daher von der VG auf spätestens 30.09.2027 festgelegt.
Für die Antweiler Feuerwehrkameraden dürfte die Entscheidung dennoch ein Grund zu feiern sein. Anfang des Jahres hatte die VG bereits den Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses bekannt gegeben. Der Neubau, dessen Kosten sich voraussichtlich auf rund 3,7 Millionen belaufen, ist notwendig, da das bisherige Feuerwehrgerätehaus zu klein geworden ist. Insbesondere Feuerwehrfahrzeuge können nicht mehr ordnungsgemäß im Gebäude, welches sich in der Ortsmitte befindet, untergebracht werden. Entstehen soll der Neubau unweit des Ortsausgangs in Richtung Fuchshofen.