Die von der Flutkatastrophe vom Juli 2021 betroffenen Sozialwohnungen in der Sinziger Friedrich-Spee-Straße sind jetzt abgerissen. Die Gebäude der Hausnummer 20-20a sowie 22-22a, welche in direkter Nähe zur Ahr standen, beherbergten bis zur Flut Menschen, die kein Obdach hatten. Dabei gliederte sich das Gebäude in jeweils acht Wohneinheiten mit Keller. Wie es weiter geht, erklärt Sofia Lunnebach, Geschäftsführerin der Sinziger Gesellschaft für Wiederaufbau (Gewi).
Noch im Mai sollen Arbeiten beginnen
Demnach wird nach der Auswertung von Bodengutachten die Grube noch in der Woche ab dem 12. Mai verfüllt. In der Kalenderwoche 22 ab Montag, 26. Mai, starten dann die Arbeiten in der Friedrich-Spee-Straße. Hierbei handelt es sich um einen Kanalbau. Es ist eine Maßnahme, die zusammen mit dem Abwasserzweckverband (AZV), den Stadtwerken und der Stadt/Gewi erfolgt.
Die Versammlung des AZV hatte beschlossen, den Abwasserkanal zu erneuern. Die Maßnahme erfolgt unabhängig von der Flutkatastrophe. „Die Erneuerung ist aus bautechnischen Gründen erforderlich. Im Zuge der Maßnahme erneuern die Stadtwerke Sinzig zudem die öffentliche Trinkwasserleitung. Abschließend wird die Verkehrsfläche durch die Gewi nach dem aktuellen Stand der Technik wiederhergestellt“, erklärt Sofia Lunnebach. Die Bauzeit beträgt 14 bis 15 Monate.
Probleme bei Ausschreibung der Objektplanerleistung
Die Fläche des ehemaligen Obdachlosenheims wird laut der Gewi-Geschäftsführerin nicht über die ganze Bauzeit als Baustelleneinrichtungsfläche benötigt, sondern nur drei bis vier Monate beziehungsweise bis der Neubau des Obdachlosenheims startet. Allerdings musste dieser EU-weit ausgeschrieben werden, ebenso wie die weiteren Fachplanerleistungen Elektro-, Heizung-Lüftung-Sanitär- und Tragwerksplanung. „Da es allerdings im Verlauf der Ausschreibung beziehungsweise nach Auftragsvergabe der Objektplanung innerhalb des bezuschlagten Unternehmens zu Problemen kam, die eine Auftragsdurchführung nicht sicherstellen konnten, wurde sich dann für eine Aufhebung entschieden, und es musste dann leider erneut der Objektplaner ausgeschrieben werden. Hier gab es dann keine Erleichterung für das Auftragsvergabeverfahren, es musste mit allen Fristen komplett neu durchlaufen werden“, erläutert Sofia Lunnebach.
Im Juni werde es dann wohl so weit sein, dass diese Planungen beginnen könnten. Parallel hierzu konnten aber die Fachplaner Elektro-, Heizung-Lüftung-Sanitär- und Tragwerksplanung die Arbeiten schon aufnehmen. Der künftige Bau für die Unterbringung von Schutzsuchenden soll nicht wie zuvor in zwei Einheiten, sondern aus finanziellen und energetischen Gründung in einem Baukörper erfolgen. Da sich das Grundstück im Überschwemmungsgebiet befindet, sieht der Plan für den Komplex eine aufgeständerte Bauweise vor. In den beiden Obergeschossen sollen je acht Wohneinheiten entstehen: jeweils vier Drei- und zwei Zweiraumwohnungen. „Ein ähnliches Raumprogramm wie im Bestand“, erläutert Sofia Lunnebach.