Der neue Ortsvorsteher von Karweiler setzt auf überparteilichen Konsens - Er hat vor allem das Vereinsleben und die Infrastruktur im Blick
Neuer Ortsvorsteher von Karweiler: Detlef Lyken ist Zusammenarbeit wichtig
Detlef Lypken kocht in seiner Freizeit gern. Da kommen die Tomaten aus dem eigenen Garten gerade recht.
Celina de Cuveland

Detlef Lypken ist es wichtig, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Er weiß: Nur so kann er die Geschicke in seinem Heimatort Karweiler voranbringen. Der 63-Jährige mit den freundlichen Augen und dem fröhlichen Lachen setzt auf überparteiliche Zusammenarbeit im Ortsbeirat und hat sich für die nächsten fünf Jahre für Karweiler einiges vorgenommen.

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Denn Lypken ist seit der Kommunalwahl am 9. Juni neuer Ortsvorsteher. Mit 88,2 Prozent Zustimmung ist er als alleiniger Kandidat von den Bürgern in das Amt gewählt worden – mehr Ja-Stimmen konnte nur Amtsinhaber Christoph Weber in Leimersdorf (88,8 Prozent) auf sich vereinen. Der Ort steht hinter Lypken – und das wohl nicht ohne Grund.

Lypken konnte bereits Erfahrung sammeln

Detlef Lypken ist verheiratet, hat einen Sohn und eine Tochter, die mittlerweile in Bonn und Ahrweiler wohnen, ist mittlerweile Opa und „ne echte Karweiler Jung“, wie er sagt. Er ist in Karweiler aufgewachsen, hat nur einige Jahre im benachbarten Lantershofen gelebt. Im Neuenahrer Krankenhaus arbeitet Lypken, er ist bei der Marienhaus-Unternehmensgruppe als Fachkraft für Arbeitssicherheit angestellt.

In der vergangenen Legislaturperiode war Lypken bereits stellvertretender Ortsvorsteher in Karweiler und stand so dem bisherigen Ortsvorsteher Dieter Bornschlegl (SPD) bei dessen Entscheidungen zur Seite. Lypken ist parteilos, wird aber von der CDU unterstützt und ist auch über die CDU-Liste in den Gemeinderat der Grafschaft gewählt worden. Ein wichtiges Pfund, wie der Familienvater findet. „Denn so kann man einfach mehr bewegen.“ Auch Bornschlegl, der für das Amt des Karweiler Ortsvorstehers aus persönlichen Gründen nicht mehr kandidiert hatte, sitzt noch im Gemeinderat der Grafschaft – mindestens zwei Vertreter aus Karweiler also, die die Interessen des Ortes auf übergeordneter Ebene vorantreiben können.

Neues Bauland wäre wünschenswert

Und die sind vielfältig: Der Durchfahrtsverkehr sei – wie in vielen Ortsteilen der Grafschaft – ein Problem, weiß Lypken. Es werde häufig zu schnell gefahren. Da müssten Lösungen gefunden werden, etwa ein Kreisel am Ortseingang. „Wir sind zudem eine relativ kleine Flächenortschaft“, weiß Lypken. „Da ist es schwierig, neues Bauland zu generieren.“

Die einzige Fläche, die infrage käme, liege zudem in privater Hand. Das große Baugebiet Meisengarten und einige Bauplätze im Michelsgang können den Bedarf nicht decken. Die Fläche im Kalbsgraben wurde durch ein negatives Schallschutzgutachten obsolet. Hier könnte allerdings eine Bedarfsfläche mit einem Neubau für die Feuerwehr, einem Dorfgemeinschaftshaus und einem Bolzplatz entstehen – sofern die Eigentümer Verkaufsbereitschaft signalisieren. Das würde Karweiler einen großen Schritt voranbringen, meint Lypken. Denn es fehlt aktuell ein Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft. Zudem gibt es Planungen für ein weiteres Baugebiet in zweiter Reihe des Heidewegs.

Tolle Aktionen prägen den Ort

Lypken will auch das Vereinsleben im Ort stärken. Es gebe zwar sieben Vereine, davon vier aktive, aber es fehle ein Bürgerortsverein, der auch als Veranstalter agieren könne. Stolz ist Lypken auf die Aktionen in „seinem“ Karweiler: Der Adventskalender sei eine Besonderheit, auch das Aufstellen des kleinen Maibaums auf dem Dorfplatz „Auf dem Justen“ sei in jedem Jahr ein geselliges Event. „Uns ist wichtig, dass es sich dabei um eine Birke handelt – aus Karweiler für Karweiler.“ Der neu gestaltete Spielplatz im Ort finde Anklang. Toll sei es auch, dass es einen „paritätisch besetzen Ortsbeirat“ gebe. „Da sind beide Geschlechter gleichermaßen vertreten, wir haben junge Frauen und erfahrene Mütter dabei, eine 18-Jährige sitzt im Ortsbeirat und ein 73-Jähriger. Das ist super so. So bilden wir alle Alters- und viele Interessengruppen ab.“

In seiner Freizeit kocht Lypken gern. Er interessiert sich für das alte Ägypten und ist ein Familienmensch. Zu Weihnachten, Ostern und anderen Brauchtumsfesten kommt immer die Familie zusammen, es wird gegrillt, gegessen und gequatscht. Harmonie und das Ziehen an einem Strang scheinen dem 63-Jährigen wichtig zu sein – im Privaten wie auch bei seiner Arbeit im Ort. „Ich bin sehr optimistisch, dass die Arbeit im Ortsbeirat funktionieren wird“, sagt er. „Da werden die Attitüden der Politik außen vor gelassen. Bewegen können wir nur etwas im Team.“

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