Pläne noch einmal überdacht
Neue Heizung für die Römerhalle Wehr verzögert sich
In der Umgebung von Wehr im Kreis Ahrweiler wurden einst Spuren römischer Besiedlung gefunden.
Martin Ingenhoven

Die Heizungsanlage der Römerhalle in Wehr muss saniert werden. Eigentlich hätte 2026 eine Pelletheizung eingebaut werden sollen. Jetzt allerdings macht der Gemeinderat eine Rolle rückwärts – und das Ganze verzögert sich.

Sie ist die gute Stube des Dorfes, teilt sich ein Dach mit dem örtlichen Feuerwehrhaus und wie bei vielen Dorfhallen der Umgebung sind Teile der Haustechnik mittlerweile sanierungsbedürftig. Die Rede ist von der Römerhalle in Wehr. Erbaut im Jahr 1992, entspricht die Heizungsanlage nicht mehr dem Stand der Technik. Nun muss sie saniert werden. Doch das ist gar nicht so einfach.

Sanierungsmaßnahme sollte 2026 beginnen – doch das wird nichts

Bereits im Jahr 2022 hatte der damalige Gemeinderat das Ingenieurbüro Pertz mit einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung für die Anlagentechnik der Gemeindehalle beauftragt. Eine Entscheidung war damals noch nicht gefällt worden, die Ausführungen von Helmut Pertz wurden ausgiebig diskutiert. Etwa anderthalb Jahre später hatte man sich für die Errichtung einer Pelletheizung entschieden, für die in der jüngsten Gemeinderatssitzung eine Planerausschreibung erfolgen sollte. Ziel war es eigentlich, nach der nächsten Heizperiode im Jahr 2026 mit der Sanierungsmaßnahme zu beginnen.

Die Römerhalle in Wehr wurde im Jahr 1992 gebaut und soll mit einer neuen Heizungsanlage ausgestattet werden.
Martin Ingenhoven
„Eine Wärmepumpe war bei uns nie ernsthaft in der Überlegung.“
Uwe Genn, Beigeordneter der Gemeinde

Doch es kam anders. Zunächst hatte Ortsbürgermeister Andy Paulyssen daran erinnert, dass er sich gemeinsam mit seinen Beigeordneten die energetische Sanierung der Römerhalle zum Ziel gesetzt hatte. Aus Teilen des Rates kam es dann vor dem Hintergrund gestiegener Pellet-Preise zu Rückfragen, ob die damaligen Wirtschaftlichkeitsberechnungen noch zuverlässig seien und eine Festlegung auf eine Pelletheizung noch wirtschaftlich sinnvoll sei. Einer Forderung, Ölbrennwerttechnik in Kombination mit einer Solaranlage noch einmal zu prüfen, erteilte Ratsmitglied Peter Marhöfer eine Absage. „Wir haben uns damals gegen fossile Brennstoffe entschieden. Das sollten wir nicht wieder revidieren“, mahnte Marhöfer.

Der Gemeinderat der Ortsgemeinde Wehr beschäftigt sich schon seit einigen Jahren mit der energetischen Sanierung der Römerhalle. Nun sollen neue technische Möglichkeiten geprüft werden.
Martin Ingenhoven

Uwe Genn, Beigeordneter der Gemeinde, blickte ins benachbarte Wassenach, wo eine Halle ähnlicher Größe erfolgreich mit einer Wärmepumpe geheizt wird. „Eine Wärmepumpe war bei uns nie ernsthaft in der Überlegung. Hier hat die Technik in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht, weshalb wir diese Variante noch einmal prüfen sollten“, so Genn. Nach ausgiebiger Diskussion beschloss der Rat einstimmig, die Rücküberweisung in den Bauausschuss und die Anfertigung eines Vergleichs verschiedener Techniken auf Basis aktueller Werte.

Auch noch PV-Anlagen im Gespräch

Des Weiteren sprachen sich die Mitglieder des Gemeinderates dafür aus, für eine geplante Freiflächen-Photovoltaikanlage einen klassischen Bebauungsplan aufzustellen. Zur Auswahl stand ebenfalls, einen sogenannten vorhabenbezogenen Bebauungsplan aufzustellen. Dieser hätte der Gemeinde die Möglichkeit eingeräumt, dem projektierenden Unternehmen für die Errichtung der Anlage eine Frist zu setzen. Nachteil eines solchen Verfahrens wäre eine sehr frühe Festlegung auf die zu verwendende Technik. Der Projektierer hatte deshalb vor dem Hintergrund schnell fortschreitender technischer Entwicklung darum gebeten, einen klassischen Bebauungsplan aufzustellen.

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