Dort, wo im Juli 2021 die Flut der Ahr mit am schlimmsten gewütet hat, im Gerätehaus des Löschzuges Ahrweiler, wurde am Montag Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) Michael Zimmermann aus Rolandswerth nach fast sieben Jahren im Amt auf eigenen Wunsch durch Landrätin Cornelia Weigand in einer würdigen Feierstunde von seinen Dienstpflichten entbunden. Direkt im Anschluss erhielt Frank Linnarz aus Altenahr die Ernennungsurkunde zu seinem Nachfolger. Zum stellvertretenden BKI wurde Robert Zimmermann aus Rolandswerth ernannt.
Lob für den scheidenden BKI Zimmermann
Mit langem Beifall verabschiedeten die anwesenden Feuerwehrkameraden sowie viele Gäste aus allen Kommunen des Kreises Michael Zimmermann aus seinem Amt. „Sie haben in den schwersten Stunden des Landkreises versucht, mit fachlichen und menschlichen Kompetenzen die verheerende Lage zu managen. Sie waren vor Ort und immer ansprechbar“, lobte Landrätin Weigand die besonderen Leistungen des scheidenden BKI. Gerade hier an diesem Ort werde allen nochmals bewusst, mit welcher Kraft nach der gerade erst überstandenen Corona-Pandemie die Flut gewütet hat und was da auf die Feuerwehren zugekommen ist. Aber auch am Wiederaufbau und der Modernisierung des Brand- und Katastrophenschutzwesens habe Zimmermann entscheidenden Anteil. Man habe in Kreis und Land schmerzlich erfahren, dass die Neuaufstellung des Brand- und Katastrophenschutzes dringend notwendig ist. „Danke, dass sie so lange durchgehalten haben“, so verabschiedete ihn Kreisstadtbürgermeister Guido Orthen stellvertretend für die anwesenden Bürgermeister.

Durch die Worte von Rainer Schädlich aus dem Rhein-Pfalz-Kreis als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Brand- und Katastrophenschutzinspekteure des Landes wurde Zimmermann dann auch offiziell aus deren Reihen verabschiedet. Mit einem schlichten „Macht es gut“ trat dieser dann sichtlich beeindruckt endgültig in die zweite Reihe zurück. Er wird nun als Dozent an der Feuerwehr- und Katastrophenschutzakademie Rheinland-Pfalz, vormals Landesfeuerwehrschule, in Koblenz weiterhin als Feuerwehrfachmann arbeiten. Den Feuerwehren des Kreises Ahrweiler wird er ebenfalls als Mitglied erhalten bleiben. So gehört er weiterhin der Freiwilligen Feuerwehr Rolandswerth sowie einer Fachgruppe der Feuerwehr in Ahrweiler an.
„Danke, dass sie so lange durchgehalten haben.“So verabschiedete Kreisstadtbürgermeister Guido Orthen stellvertretend für dieanwesenden Bürgermeister Michael Zimmermann aus dem Amt.
Auch sein Nachfolger als BKI, der 1966 in Bad Neuenahr geborene Frank Linnarz, ist Feuerwehrmann mit Leib und Seele. Einstimmig hatten ihn die Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehren für sein neues Amt vorgeschlagen. Er hat nun die höchste feuerwehrtechnische Dienststellung im Landkreis inne und berät den Landkreis in Fachfragen, die Einsatzleitung im Katastrophenfall bleibt aber weiterhin bei der Landrätin. Seit 1983 ist Linnarz Mitglied der Feuerwehr in Altenahr und war zuletzt als Hauptbrandmeister 14 Jahre deren Wehrleiter. 2018 wurde er stellvertretender BKI und übernahm ebenfalls bis zu seiner Ernennung am Montag die Leitung der Kreisausbildung. Seit 1990 gehört er der Berufsfeuerwehr in Bonn an und ist dort als Sachbearbeiter für das Feuerwehrwesen tätig. Neben seiner neuen Aufgabe wird er das auch noch die nächsten zwei Jahre bleiben. Zu seinem Stellvertreter wurde Robert Zimmermann aus Rolandswerth bestellt. Dieser ist seit 32 Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in Remagen und aktuell Einheitsführer der Wehr Rolandswerth. Seit 2017 ist er Mitglied der Technischen Einsatzleitung des Landkreises.
Ahrtal noch nicht wieder in Normalität angekommen
Besonders feierlich wurde es, als Landrätin Weigand Frank Linnarz als auch Robert Zimmermann auf das Grundgesetz der Bundesrepublik und die Verfassung des Landes Rheinland-Pfalz vereidigte. Nicht zu vergessen die Unterhaltung der Rhein-Ahr-Spatzen, die die Veranstaltung immer wieder mit Musikbeiträgen auflockerten. Die letzten offiziellen Worte des Abends richtete Landrätin Weigand an das Land und die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD): „Wir sind auch drei Jahre nach der Flut noch nicht im Alltag angekommen. Bitte helfen sie uns weiterhin ohne parteipolitische Spielchen.“