Während der jüngsten Ortsbeiratssitzung in der Gelsdorfer Mehrzweckhalle machte die Kommunalpolitik ihrem Ärger über nächtliche Autorennen Luft.
„Viele Anwohner fühlen sich in den späten Abend- und Nachtstunden massiv gestört“, machte Ortsvorsteher Andreas Ackermann deutlich. Das Motorengeheul und die Lärmbelästigung zerre an den Nerven. „Die Gelsdorfer fühlen sich nicht nur belästigt, es geht auch um die Sicherheit entlang der Dürener Straße“, unterstrich der Ortsvorsteher. Gegen diese Autofahrer, die den Parkplatz am Nahversorgungszentrum für ihre Rasereien entdeckt haben, müsse vorgegangen werden, „und zwar bevor etwas passiert“, forderte der Ortsvorsteher.
Die Gemeinde sei aufgrund ihrer Zuständigkeit „nicht berechtigt, die Verkehrsüberwachung in die eigenen Hände zu nehmen“, informierte derweil der erste Beigeordnete der Gemeinde, Michael Schneider. Man habe aber bereits mit der Polizei Gespräche geführt, „um sie entsprechend zu sensibilisieren“. Mit durchdrehenden und qualmenden Reifen werde über Platz gerast, schätzte Holger Bäsel (FWG) die Lage ein. Die Bürger müssten vor Rowdys geschützt werden, die in der Dunkelheit Gummi aufs Pflaster brennen. Damit nicht genug: Unbekannte Personen hätten bereits mehrfach auf dem Parkplatzgelände so stark gegen Straßenlaternen getreten, „dass die Beleuchtung ausging“, berichtete Bäsel.
Angeregt wird auch eine Videoüberwachung des Geländes. „Entsprechende Gespräche wurden bereits geführt“, bekundete Ackermann. Derweil bittet die Polizei bereits die Bürger um Unterstützung. Wer sich über nächtliche Ruhestörungen und Straßenverkehrsgefährdung ärgert, sollte die Polizeiinspektion informieren. „Wichtig ist, dass aufmerksame Zeugen der Polizei zur Verfügung stehen“, heißt es vonseiten der Ordnungshüter, dann habe man einen Ansatzpunkt.
Wird in Gelsdorf allgemein zu schnell gefahren? Die Anwohner und die Kommunalpolitik beantworten das mit einem klaren Ja. Der Ortsbeirat sprach sich geschlossen dafür aus, die Gemeinde auf die Beschwerden hin in Zusammenarbeit mit der Polizei eine verdeckte Geschwindigkeitsmessung durchzuführen und Messgeräte am Ein- und Ausgang vom Dorf aufzustellen. Man wolle ein genaues Bild davon erhalten, wie viele Fahrzeuge Gelsdorf passieren und welche Geschwindigkeiten tatsächlich in der Ortsdurchfahrt gefahren werden, erklärte Ackermann. Die Strecken auf der Landesstraße 83 in der Ortsdurchfahrt Gelsdorf sind nicht besonders kurvenreich. Infolgedessen wird im Dorf häufig zu schnell gefahren. Erst eine Fahrbahneinengung könnte hier ein sichtbares Zeichen für die Autofahrer sein, das Tempo zu drosseln. Der Ortsbeirat empfiehlt der Verwaltung, in einem ersten Zuge eine Fahrbahnverschwenkung am Ortseingang auf der Dürener Straße in die Debatte mit dem Landesbetrieb aufzunehmen, die eine gemäßigtere Fahrweise erzwingen soll.
In der Gelsdorfer Grünstraße geht es dem örtlichen Parlament besonders um die Sicherheit der Kinder der Grundschule Obere Grafschaft und des Kindergartens Sankt Walburga. Auch hier wird nach Auffassung des Ortsbeirates viel zu schnell gefahren. Die Lösung des Problems könnten Bremsschwellen sein, die quer zur Fahrtrichtung angeordnet werden. Das Gremium gab den Anstoß zur Erörterung mit der Gemeinde, bauliche Erhebung auf der Fahrbahn einzurichten.