Brunnentechnik ist seinerzeit durch das Flutwasser erheblich zerstört worden
Nach Umbauten im Bad Neuenahrer Kurpark: Großer Sprudel soll wieder Anziehungspunkt werden
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Ein Anziehungspunkt im Kurpark soll auch nach dem Bau der neuen Liegenschaften wieder der „Große Sprudel“ sein. Derzeit schießen seine Wassermassen, bedingt durch die Schädigungen der Flut an seiner Technik, nicht so dekorativ in die Höhe wie auf diesem Archivfoto.
Jochen Tarrach

Seit vielen Jahren sind in der Kurstadt zwischen dem Großen Sprudel im Kurpark und dem Apollinarisbrunnen in Heppingen tief in der Erde zwei Rohrleitungen vergraben. Sie sind dazu da, der Firma Apollinaris das aus dem Sprudel stammende Thermalwasser zur Verwendung zuzuführen. Es kommt aus einer Tiefe von 87 Metern und hat eine Temperatur von rund 40 Grad. Es wird bei Apollinaris zur Getränkeherstellung genutzt.

So wird auch das von der Marketinggesellschaft angebotene „Neuenahrer Heilwasser“ dort in Flaschen abgefüllt. Über Abzweige wurden auch die Trinkhalle der Kurparkliegenschaften, das Badehaus sowie die auf dem Wege liegenden Thermalbäder mit dem kostbaren Wasser versorgt. Da nun auch der Wiederaufbau der auf halbem Wege liegenden Ahrthermen neu ins Blickfeld gerückt ist, ist sowieso eine neue Zuleitung notwendig. Das allerdings wird nach Berechnungen der Marketinggesellschaft insgesamt keine günstige Angelegenheit. So rechnet sie mit Kosten im fünfstelligen Bereich.

Ebenso kommt aus der Tiefe des Sprudels auch stetig CO2-Gas an die Oberfläche. Auch dieses wird dort nicht genutzt und muss aufgefangen werden, damit die sonst erheblichen Mengen nicht in die Atmosphäre entweichen können. So wird auch das CO2 über eine weitere Transportleitung, die im selben Schacht wie die Wasserleitung liegt, zum Apollinarisbrunnen nach Heppingen geleitet,um dort genutzt zu werden. Das funktionierte auch über Jahrzehnte gut, war sogar eine kleine, wenn auch bescheidene Einnahmequelle für die Stadt. Doch dann kam 2021 die Flut und zerstörte die Brunnentechnik durch schmutziges Wasser und Schlamm so erheblich, dass nichts mehr lief.

Maßnahme kostet rund 1,1 Millionen Euro

So ist es nun Aufgabe der Marketinggesellschaft, Brunnentechnik und Leitungen wieder nutzbar zu machen, denn besonders der Sprudel soll später seine Fontäne wieder in die Höhe werfen und im Kurpark erneut einer der Anziehungspunkte sein.

So hat nun der Haupt- und Finanzausschuss dem am 18. Dezember tagenden Stadtrat ohne große Diskussion einstimmig empfohlen, beide Transportleitungen als geförderte Wiederaufbaumaßnahme neu herstellen zu lassen. Nach ersten Schätzungen wird das rund 1,09 Millionen Euro brutto zuzüglich der Kosten zur Projektsteuerung kosten. Inwieweit die Finanzierung über die Aufbauhilfe erfolgen könnte, ob die komplette Summe oder lediglich 80 Prozent übernommen werden, muss mit den Förderbehörden noch abgeklärt werden. red

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