Verkehrsbetriebe Mittelrhein wollen Anregungenfür einen besseren Anschluss umsetzen
Nach Kritik: Buslinien zwischen Waldorf und Niederzissen sollen optimiert werden
Noch ist die L 82 wegen Bauarbeiten für den Verkehr voll gesperrt – mit schwerwiegenden Folgen für den Linienbusverkehr. Foto: Christian Koniecki
Christian Koniecki

Waldorf/Niederzissen. Die Landesstraße 82 zwischen Waldorf und Niederzissen ist seit Mitte September voll gesperrt. Besonders Nutzer der Linienbusse sind verärgert, denn die Umleitungen führen dazu, dass Anschlüsse an Umsteigepunkten nicht mehr erreichbar sind.

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Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Cochem-Koblenz lässt dort die bislang schmale und verschlungene Straße ausbauen und verbreitern, um sie sicherer zu machen. Bis Mitte Dezember könnten die Arbeiten noch andauern, die Autofahrern und Pendlern einiges an Nerven und noch mehr Zeit abverlangen.

Verspätungen und Anschlussverluste

Scharfe Kritik an der Linienführung der Busse während der Zeit der Straßenvollsperrung und dem Betreiber, den Verkehrsbetrieben Mittelrhein (VMR), hat Michael Hergarten geübt. Hergarten, der in Dedenbach aufgewachsen ist und inzwischen in Dortmund lebt, ist Experte auf dem Gebiet. Ihn wurmte die aktuelle Situation ganz besonders. „Starke Verspätungen, Anschlussverluste zu den Zügen und damit verbundene extreme Reisezeitverlängerungen führen zu untragbaren Zuständen im Linienverkehr, die der Verkehrsbetrieb bislang trotz intensivem Austausch ignoriert beziehungsweise negiert“, so Hergarten in einem Schreiben an die Presse. Aber Hergarten hat nicht nur kritisiert. Als Experte auf dem Gebiet des ÖPNV und von Fahrplänen hatte er auch gleich Verbesserungsvorschläge in petto.

Betroffen ist vor allem die Regionalbuslinie 810 (Sinzig–Niederzissen–Mayen). Diese Linie erreicht wegen der aktuellen Umleitung Niederzissen meist zu spät. Dort ist aber ein wichtiger Umsteigepunkt, wo die Fahrgäste etwa Busse in Richtung Bad Neuenahr-Ahrweiler oder Bad Breisig erreichen sollten – ein Ärgernis. Hergartens Idee: Die Linie 810 könnte die auf der Umleitungsstrecke gelegenen Bushaltestellen in Königsfeld (mit einer Ersatzhaltestelle an der L 88), Dedenbach und Rodder mitbedienen, wo meist nur vereinzelt Fahrgäste aus- oder einsteigen möchten. „Bei Realisierung dieses Vorschlags könnte die Linie 800 in Niederzissen wieder pünktlich abfahren und somit die Zuganschlüsse in Ahrweiler erreichen“, schreibt Hergarten.

Wäre anderes System einfacher?

Die Umstiege von Sinzig, etwa nach Schalkenbach, für die in Niederzissen eine Wartezeit eingerichtet wurde, könnten dem Experten zufolge bereits in Königsfeld oder Dedenbach auf die Linie 800 erfolgen und Fahrgäste nach Königsfeld, Dedenbach und Rodder müssten gar nicht mehr umsteigen. Sinnvoll, denn jetzt mussten Fahrgäste, die zum Beispiel von Königsfeld aus den Bus nach Sinzig nehmen wollten, erst mit der Linie 800 in die entgegengesetzte Richtung nach Niederzissen fahren, um dort auf die Linie 810 umzusteigen, die dann ohne Halt wieder zurück durch Königsfeld und weiter in Richtung Sinzig fährt.

Inzwischen hat sich auch der Verkehrsverbund Rhein-Mosel (VRM) als kommunaler Dachverbund gemeldet. Dessen Geschäftsführer, Stephan Pauly, hat die Geschäftsführung der Verkehrsbetriebe Mittelrhein zwischenzeitlich dazu aufgefordert, in Dedenbach an der Haltestelle „Königsfelder Straße“ den Anschluss der Linien 800 und 810 wechselseitig zu ermöglichen. Er selbst hatte im Rahmen einer Probefahrt festgestellt, dass dies ohne jede Fahrplaneinschränkung und ohne jeden größeren technischen Aufwand möglich wäre. Inzwischen hat das Busunternehmen VMR darauf reagiert und zugesagt, die Anregungen in diesen Tagen umzusetzen, so der VRM in einer Mitteilung. ckk

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