In Remagen gibt es schon ganz konkrete Pläne -Zukunft des Bad Breisiger Vereins offen
Nach Corona: Wie Mimen am Rhein ihr Comeback planen
Da war die Welt der Mimen noch in Ordnung: die Theatergruppe Remagen im Jahr 2019 in der Kulturwerkstatt. Foto: Archiv Vollrath
Hans-Jürgen Vollrath

Rhein. Über viele Jahre erfreuten die Theatervereine am Rhein mit ihren Aufführungen die Zuschauer. Doch auch für die Laienschauspieler heißt es in der Corona-Pandemie seit März 2020: Vorhang zu! Jetzt bereiten sie sich wieder auf die ersten Auftritte vor.

Die Theatergruppe Remagen um Regisseur Sebastian Schmickler hielt während der Pandemie – wie so viele andere auch – nur über WhatsApp Kontakt. Nun greifen sie die Pläne vom vergangenen Jahr wieder auf. „Mir ist klar, dass wir die ersten Proben eher abschreiben können, dafür haben wir uns nach 15 Monaten Bühnenabstinenz zu viel zu erzählen. Aber dann möchten wir wieder loslegen“, freut sich Schmickler auf die neue Spielzeit. Diese soll wie schon einmal geplant zur Unterstützung der von der Seuche gebeutelten Hotellerie und Gastronomie vonstattengehen.

Das komplette Ensemble mit Schmickler und seiner Ehefrau Melanie, Gert und Andi Franke, Fabienne Reintgen und André Kauck verzichtet auf seine Gage zugunsten der Gastronomen und Hoteliers. „Wir werden das von uns eingekaufte Weihnachtsstück spielen. Es wird ein vergnüglicher Abend mit vielen Sketchen, Musik und Gesang“, kündigt Sebastian Schmickler an. Der Reigen mit bis zu fünf Auftritten wird eröffnet im Dezember im Kripper Gasthaus Schremmer, so sieht es jedenfalls der aktuelle Plan vor. Die Eintrittskarten zum Preis von 10 Euro sind gleichzeitig ein Verzehrgutschein für ein Weihnachtsessen.

„Wir sind als Verein insgesamt schadlos durch die Pandemie gekommen. Das bereits im vergangenen Jahr eingekaufte Stück verfällt ja nicht“, meint der Laienregisseur. Im Grunde hätte es bei den meisten Mitgliedern der Truppe ganz gut gepasst, einmal mit den Proben zu pausieren. So konnten sich die Schmicklers über den zweiten Nachwuchs freuen, und Fabienne Reitgen hat sich ganz ihrem Studium gewidmet. „Doch wir sind alle wieder froh, wenn es losgeht“, sagt Schmickler.

Das sehen die Schauspieler der Theatergruppe Westum ebenso. 2022 soll das 40-jährige Bestehen gefeiert werden. „Wir haben uns überlegt, dass es in diesem Jahr noch keinen Zweck hat“, sagt Monika Schneider, die sich mit Irmgard Kohzer die Regie teilt, über die Aktivitäten der Gruppe. „In unserem Publikum ist jede Altersgruppe vertreten, die möglicherweise dann im November, wenn die Aufführungen sind, vielleicht noch nicht komplett geimpft ist – wir können sie im Saal Herges aber nicht alle auseinandersetzen, das lohnt sich nicht“, erläutert Schneider. Allerdings: Die Laienmimen aus Westum würden eigentlich furchtbar gern wieder etwas machen, seien doch die Proben vom Sommer an, wo es noch lockerer zugeht, bis zur ernsten Endphase vor den Aufführungen immer für alle auch schon mal sehr lustig. „Es fehlt uns allen durch die Bank“, weiß Monika Schneider. Auch würden sie von vielen ihrer treuen Zuschauer häufiger angesprochen, ob vielleicht doch etwas geht.

„Wir hatten ursprünglich geplant, einen kleinen Einakter zu drehen und den dann ins Internet zu stellen, aber dann durften wir uns wegen des Lockdowns nicht mehr treffen, und dann war es das“, berichtet die Regisseurin. Das Ensemble hätte sich niemals träumen lassen, dass zwei Spielzeiten ausfallen würden. „Aber wir sind guter Hoffnung, dass es im kommenden Jahr wieder normal weitergehen kann“, sagt Monika Schneider. Die Motivation jedenfalls sei bei allen da, weiß Schneider.

Der Bad Breisiger Theaterverein Brisiacum hängt laut Regisseurin Monika Morgenstern nach wie vor in der Luft. Corona-bedingt hat der Verein alle Aktivitäten eingestellt (die RZ berichtete). „Es hat sich seit April an den Umständen nichts geändert“, so Morgenstern. Das heißt, dass auch nach der Corona-Pandemie unsicher ist, ob es überhaupt weitergeht.

Von unserer Mitarbeiterin Judith Schumacher

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