Kreis Ahrweiler
Modell "Zivi" steht vor ungewisser Zukunft

Kreis Ahrweiler - Die Verkürzung des Zivildienstes von neun auf nunmehr sechs Monate bereitet vielen sozialen Einrichtungen und Verbänden auch im Kreis Ahrweiler einige Probleme.

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Kreis Ahrweiler – Die Verkürzung des Zivildienstes von neun auf nunmehr sechs Monate bereitet vielen sozialen Einrichtungen und Verbänden auch im Kreis Ahrweiler einige Probleme.

Sie helfen bettlägerigen Patienten, unterstützen Behinderte bei ihren alltäglichen Herausforderungen, übernehmen in Schulen und Tagesstätten hausmeisterliche Aufgaben oder gehen für behinderte Senioren einkaufen: Zivildienstleistende werden gebraucht, nach wie vor. Im Kreis Ahrweiler gibt es zurzeit 58 Zivildienststellen vor allem in Altenpflegeheimen, Sozialstationen, Krankenhäusern und bei den Rettungsdiensten, die derzeit insgesamt 143 Zivildienstplätze anbieten. Aktuell sind 78 Stellen besetzt, teilte das Bundesamt für Zivildienst in Köln auf Anfrage der Rhein-Zeitung mit.

Seit dem 20. Januar 1960 haben bereits mehrere Millionen junge Männer Zivildienst geleistet. Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte wurde die Dauer immer kürzer. Nun haben aber auch im Kreis viele soziale Einrichtungen und Verbände, die Zivildienstplätze anbieten, Probleme mit der neuerlichen Verkürzung des Wehrersatzdienstes von neun auf nunmehr sechs Monate. Einige Sozialverbände erwägen schon, in bestimmten Bereichen keinen Zivildienst mehr anzubieten.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im Kreisverband Ahrweiler beschäftigt derzeit 13 Zivildienstleistende im qualifizierten Krankentransport und fünf weitere im „Mobilen Sozialen Hilfsdienst“ (MSHD). Den Einsatz von Zivildienstleistenden im MSHD hält das Rote Kreuz auch nach der Zivildienstverkürzung für möglich. Beim DRK-Rettungsdienst werde die Dienstzeitverkürzung den Zivildienstleistenden jedoch zum Auslaufmodell machen.

Bis zu fünf Zivildienstplätze bietet das Krankenhaus Maria Stern in Remagen an. Dort möchte  man die Zivildienstplätze beibehalten – und wenn es geht, möglichst auch besetzen. Doch das  ist anscheinend schwierig. „Bei uns meldet sich leider niemand mehr. Anfragen fürs kommende Jahr liegen uns nicht vor“, bedauert Pflegedirektor Hermann-Josef Bliersbach, der zudem auch glaubt: Die Verkürzung des Zivildienstes werde „sowohl die Qualität als auch die Effizienz einschränken“.

Auch bei vielen heimischen Senioreneinrichtungen scheint der „Zivi“ kein Modell mit großer Zukunft zu sein. „Wir haben keine“, ließen so manche Institutionen auf Nachfrage wissen.

Mehr zum Thema lesen Sie in der Donnerstagausgabe der Rhein-Zeitung.

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