Die Sommerrodelbahn, 1983 auf einer Landwirtschaftsfläche nahe der Gemeindegrenze zu Kalenborn gebaut, ist in die Jahre gekommen. Aber vor allem Kalenborner Bürger wehrten sich vehement gegen Pläne, die Freizeitanlage zu erweitern. Sie hatten Angst vor größerem Rummel und Lärmbelästigung. Außerdem zweifelten sie an der Zuverlässigkeit des Betreibers, mit dem auch die Gremien in Gemeinde und Verbandsgemeinde zeitweise Probleme hatten.
Schließlich hatte die Ortsgemeinde Klaus Zimmermann vom Planungsbüro ISU (Immissionsschutz, Städtebau, Umweltplanung) aus Bitburg mit dem Projekt beauftragt. Zimmermann trug jetzt noch einmal die wesentlichen Stellungnahmen aus dem Beteiligungsverfahren in der Sitzung des Gemeinderates vor. Sie hätten sich weitgehend erledigt oder seien für den Bebauungsplan nicht relevant. Vor allem sei das Betriebsgelände mitsamt Parkfläche nun deutlich kleiner als ursprünglich einmal angestrebt. Der östliche Bereich „mit seltenen Tieren und Pflanzen“ sei ausgespart worden. Großformatige neue Spielgeräte solle es nicht geben, mit zehn Metern höchste Attraktion wäre ein Bungee Trampolin. „Das kann man von Kalenborn aus nicht sehen.“
Hotel wird aufgestockt
Auch das Hotel soll modernisiert und um ein Geschoss aufgestockt werden, damit es attraktiver für Touristen wird. Aber das, so Zimmermann, dürfe Anwohner wohl kaum belasten. Im Übrigen wird bis zu einem Umbau noch einige Zeit ins Land gehen. Denn seit der Flutkatastrophe dient das Hotel der Verbandsgemeinde als Rathaus. Mittlerweile entkräftet sind zudem Anschuldigungen, die Haupt-Bauten auf dem Gelände seien nicht genehmigt. Fragezeichen gebe es lediglich bei kleinen Elementen wie dem Ziegenstall.
Um der Sommerrodelbahn künftig eine geordnete Grundlage zu verschaffen, wurde der Flächennutzungsplan geändert. Der Bereich „Hotel und Sommerrodelbahn am Roßberg“ wurde von „Flächen zur Landwirtschaft“ in „Sonderbauflächen mit der Zweckbestimmung Freizeit, Erholung und Tourismus“ umgewandelt. Auch dieser Änderung stimmte der Gemeinderat zu.
Strecke ist 550 Meter lang
Die Sommerrodelbahn Altenahr, im Juli 1983 eröffnet, gehörte damals zu den drei ersten Bahnen weltweit, die mit einem Skilift als Aufzugssystem kombiniert wurde. Die Schlitten flitzen mit bis zu 40 km/h in ihren Edelstahltrögen den Abhang hinunter. Die 550 Meter lange Strecke enthält sieben Kurven. Rund 300 000 Fahrten zählt die Sommerrodelbahn im Jahr.