Verein informiert über Solarpartys für den eigenen Beitrag zum Klimaschutz
Minisymposion des Solarvereins Goldene Meile in Remagen: Sonnenenergie statt Tupper-Dosen
Montage von Photovoltaik-Modulen
Der Solarenergie-Förderverein Deutschland setzt sich für die Belegung privater Hausdächer mit derzeit günstigen Fotovoltaikanlagen ein
Marijan Murat. picture alliance/dpa | Marijan M

Remagen. Nach der Tupper-Party daheim mit Nachbarn und Freunden auf der Suche nach guten Vorratsbehältern, der Dessousparty des Kaffeekränzchens für reizvolles Untendrunter oder der Stromwechselparty zum Sparen bei den Stromkosten nun die Solarparty für den eigenen Beitrag zum Klimaschutz? 219 Partys mit rund 450 Gästen hat der bundesweit aktive Solarenergie-Förderverein Deutschland mit Sitz in Aachen schon veranstaltet oder unterstützt.

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Sein Ziel: für die Belegung privater Hausdächer mit derzeit günstigen Fotovoltaikanlagen zu werben. Vom Verein aus sind 258 geschulte Botschafter für die „Pack'sdrauf“-Aktion im Einsatz, berichtete Taalke Wolf dem guten Dutzend Zuhörer beim 15. Minisymposion des Solarvereins Goldene Meile im Foyer der Rheinhalle in Remagen.

Nur 8 Prozent der Dachflächen werden genutzt

Nach den aktuellen Zahlen aus dem Jahr 2021 des „Solarkatasters“ für den Kreis Ahrweiler, über das jeder Hauseigentümer via Luftbild im Internet reichlich Informationen zur Eignung seines Gebäudes erhält, werden nur 8 Prozent der geeigneten Dachflächen von 4383 Anlagen mit einer Leistung von 63,8 MW genutzt. Immerhin habe es allein in diesem Jahr einen „Zubau“ von 1967 Anlagen mit 17,7 MW gegeben, berichtete Rainer Doemen vom Solarverein. Doch der Beitrag des einzelnen Bürgers als Hauseigentümer zum Klimaschutz und zum Energiesystemwechsel auf dem eigenen Dach sei einfach möglich und in der Summe gewaltig. Denn die Maßnahmen der öffentlichen Hand wie etwa des Kreises Ahrweiler reichten nicht aus, um die CO2-Reduzierung und das Klimaziel zu erreichen, wie Klaus Karpstein als Vorsitzender des lokalen Solarvereins nachdrücklich feststellte und „kollektives Handeln“ empfahl.

„Solaranlagen sind ansteckend“, beschrieb Taalke Wolf den Effekt, wenn jemand tagtäglich auf die Solarmodule des Nachbarn schaue. Das mache viele neugierig angesichts der aktuellen Diskussion über Strompreise und Klimaschutz. Warum also nicht mal klingeln oder am Gartenzaun direkt nachfragen, wie es um Planung, Montage, Betrieb, Kosten und Wirtschaftlichkeit bestellt ist? Erfahrungs- und Informationsaustausch von erfahrenem Nachbar zu interessiertem Nachbar auf Augenhöhe gebe es am besten in einer lockeren, größeren, gemütlichen Runde – das ist die Idee der „Solarnachbarschaftsparty“ mit Infos, Plausch, Snack und Getränken.

Hilfe bei der Organisation von Solarpartys

Vorgedruckte Einladungen mit Slogans wie „Du hast nichts drauf – Dann komm doch mal rüber“ oder „Pack's drauf: Dein Dach kann das auch“ gibt es im Internet unter „www.packsdrauf.solar. Über diese Seite sind ebenso die lokalen ehrenamtlichen Solarbotschafter zu erreichen, die bei der Organisation der nachbarschaftlichen Solarpartys helfen und Fachwissen bei Fragen der Bürger rund um die Solarenergie einbringen.

Klaus Karpstein und Rainer Doemen hoffen, die gut vernetzten Klimaschutzmanager im Kreis und den acht Kommunen für die Idee und Veranstaltung von „Solarpartys“ und über sie in der Folge den Zubau von Solarenergieanlagen gewinnen zu können.

Von Frank Bugge

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