Ministerium legt Zahlen für den Bereich der Ahr und ihre Nebenflüsse vor
Ministerium legt Zahlen vor: 28 Bauernhöfe sind von Flut betroffen
Eine besondere Spendenladung geht vom Lindenhof in Sinzig-Löhndorf per Lkw zu einem Bauernhof an der Ahr.
Frank Bugge

Kreis Ahrweiler. „Im Bereich der Bereich der Ahr und ihren Nebenflüssen sind nach unseren Informationen 28 landwirtschaftliche Betriebe betroffen.“ Das teilte das rheinland-pfälzische Landwirtschaftsministerium auf Anfrage der RZ nach dem Flutschäden in der Landwirtschaft an der Ahr mit.

Hintergrund der Anfrage wiederum waren Stimmen aus der Ahr-Bauernschaft, die das auf dem Islandpferdegestüt Lindenhof in Sinzig-Löhndorf eingerichtete „Futterspendenlager kritisch sehen“.

Die Mengen an Heu, Heulage, Silage und Stroh würden von den Viehhaltern und Pferdehöfen gar nicht gebraucht. Die Initiatoren des Spendenlagers sehen das anders. Das Landwirtschaftsministerium ergänzte in seiner Auskunft die Schadensdaten aus der Eifel. „Entlang der kleinen Flüsse Kyll, Nims, Prüm und Our liegen uns Meldungen von 95 Betrieben vor.“ Eine vollständige Liste von durch das Hochwasser an der Ahr und in der Eifel betroffenen Bauernhöfen und Pferdehaltern gebe es noch nicht.Insgesamt seien an der Ahr knapp 60 Hektar Grünland, 48 Hektar Ackerfläche sowie 3,5 Hektar Gemüse und Kartoffeln überschwemmt worden. In der Eifel ist der Schaden deutlich größer: rund 950 Hektar landwirtschaftliche Fläche sind betroffen.

Konkret erfasst seien 790 Hektar Grünland und 164 Hektar Ackerland.Die Schäden betreffen in den meisten Fällen den „Aufwuchs auf den Flächen“,bedeuten also die Vernichtung der Ernte. Dazu gibt es Anlandungen von Schutt, Geröll und Unrat. Die Schäden an Wirtschaftsgebäuden seien „in erheblichem Umfang“, ebenso wie Schäden an der Technik wie etwa Melkanlagen. Zu beklagen seien Tierverluste. Sehr viele Futtervorräten seien nicht mehr zu gebrauchen.Damit die Bauern doch noch Viehfutter bekommen, hat das Landwirtschaftsministerium unmittelbar nach der Flutkatastrophe die sogenannten „ökologischen Vorrangflächen“ zur Beweidung oder zum Mähen freigegeben, teilt Ministeriumssprecherin Nicola Diehl mit. Ein Großteil der Ackerbrachen sei aktiv begrünt und biete somit eine gute Möglichkeit,die bestehenden Futterengpässe zumindest teilweise auszugleichen.

Top-News aus der Region