Ziel ist es, über ein großes Gebiet hinweg durch sinnvolle Zusammenarbeit die ärztliche Versorgung Verletzter sicherzustellen. So haben die Einsatzkräfte schwere Zerstörungen sowie viele Tote und Verletzte im fiktiven Staat „Rheinpfalz“, etwa flächengleich mit der Region rund um das Ahrtal, angenommen und entsprechende Maßnahmen eingeleitet.
Die basismedizinische Versorgung der Bevölkerung sowie die Verlegung von Verletzten zwischen den verschiedenen Standorten durchzuführen, war Hauptzweck der Übung. Erschwerend kam ein Seuchenszenario hinzu, sodass auch das französische Pasteurinstitut und deutsche Experten des Robert-Koch-Instituts (RKI) mit ihren mobilen Laboren zum Einsatz kamen.
An vier Standorten sind Helfer im Einsatz
Insgesamt haben mehr als 200 Personen der international tätigen Organisationen sowie örtliche Statisten an der Übung teilgenommen. Schwerpunkte der Übung von Donnerstag bis Samstag waren Rech, Dernau, Heimersheim und Sinzig. An jedem dieser Standorte hatten die Einsatzkräfte ihre Zelte aufgeschlagen. Die Übung sollte nicht nur dem Ausbau der Zusammenarbeit zwischen den deutschen Einsatzkräften dienen, sondern auch zur Vorbereitung auf mögliche Einsätze in aller Welt. Immer wieder fielen in Gesprächen die Worte Gaza und Ukraine.
Es wurde schnell deutlich, wie sehr es bei einem großflächigen Ereignis auf das reibungslose Zusammenspiel aller Kräfte ankommt und was überhaupt für eine Versorgung alles notwendig ist.
Volker Jabs, Medienkoordinator von Humedica
Da die Standorte im Ahrtal bis zu 25 Kilometer auseinanderlagen, stellte die Kommunikation und Koordination einen wichtigen Aspekt der Übung dar. So waren zum Beispiel in Rech der ASB Deutschland, der ASB Österreich sowie die Apotheker ohne Grenzen lokalisiert, um von dort aus Medizin und Verbandsmaterial zu organisieren. In Dernau hatten das Institut Pasteur sowie das RKI ihre Labore aufgebaut, um bei unklaren Lagen ihre Expertisen abgeben zu können und Maßnahmen einzuleiten. In Heimersheim war die für den Krankentransport zuständige Organisation Cadus mit ihren Fahrzeugen stationiert und in Sinzig wurde von den Ärzten von Humedica und der Johanniter-Unfallhilfe die Erstversorgung von Verletzen durchgeführt.
Ausrüstung wurde gecheckt
Weiterer Zweck der Übung war es, die eingelagerte Ausrüstung zu überprüfen. Sie ist nach Aussage von Humedica-Medienkoordinator Volker Jabs meist neu, lagert bei den Organisationen an zentralen Orten in der Republik und ist noch nicht zum Einsatz gekommen. So kann sie jederzeit international eingesetzt werden und bleibt am Einsatzort zum Gebrauch durch örtliche Kräfte, wenn Ärzte und Sanitäter der Hilfsorganisationen ihren Auftrag beendet haben.
Im Erstaufnahmezelt am Sportplatz in Sinzig hatte es den Statisten Dominik „erwischt“. „Schwer verletzt“ an Arm und Hand wurde er von den Ärzten von Humedica versorgt und schließlich von den Cadus-Helfern in das Krankenhaus transportiert.