Erweiterter Suizid Freitod in Barweiler: Kripo geht von einvernehmlicher Entscheidung aus – Jagdwaffe war angemeldet : Mann erschießt seine Frau und sich: Kripo bestätigt erweiterten Suizid [Update] - Kreis Ahrweiler - Rhein-Zeitung">
Erweiterter Suizid Freitod in Barweiler: Kripo geht von einvernehmlicher Entscheidung aus – Jagdwaffe war angemeldet
Mann erschießt seine Frau und sich: Kripo bestätigt erweiterten Suizid [Update]

Zwei Menschen in Barweiler starben. Die Staatsanwatschaft hat die Akte noch nicht geschlossen. 

Werner Dreschers

Barweiler. Eine Familientragödie erschüttert den Eifelort Barweiler: Wie die Kriminalpolizei in Mayen am Montag auf Nachfrage bestätigte, ereignete sich bereits am Donnerstag vergangener Woche mitten in der 400-Seelen-Gemeinde in der Verbandsgemeinde Adenau ein erweiterter Suizid. Ein Mann soll in seiner Wohnung erst seine Frau und seinen Hund und dann sich selbst erschossen haben. Eine Nachbarin, die im selben Haus wohnt, entdeckte die Leichen wenig später.

Zwei Menschen in Barweiler starben. Die Staatsanwatschaft hat die Akte noch nicht geschlossen. 

Werner Dreschers

Der Mann, 57 Jahre alt, wie auch seine Ehefrau (63) sollen beide schwer krank gewesen sein. „Es war wohl die einvernehmliche Entscheidung zweier Menschen, in den Tod zu gehen“, berichtet Kriminalhauptkommissar Roland Hanke über das Ergebnis der Ermittlungen. Das soll aus einem Abschiedsbrief hervorgehen, der sich am Schauplatz des Geschehens fand. Das Ehepaar soll, so sagt man im Ort, unauffällig gelebt haben und erst vor einigen Jahren nach Barweiler gezogen sein. Die Familie stammt aus der Umgebung.

Die näheren Umstände der tragischen Tat sind nicht bekannt. Der Mann besaß eine zugelassene Jagdwaffe. Ob er erst seine Frau auf deren besonderen Wunsch, quasi als Sterbehilfe, und dann sich selbst, weil er keine Alternative sah, erschossen hat, ist Spekulation. „Wir müssen von einem erweiterten Suizid ausgehen“, sagt Kripoermittler Hanke. Davon geht auch die Staatsanwaltschaft aus. Das Verfahren sei jedoch noch nicht abschließend erledigt, erklärte der Leitende Oberstaatsanwalt Harald Kruse am Montagnachmittag.

Betroffen zeigt sich Pfarrer Rainer Justen. „Das ist absolut tragisch“, sagte der Geistliche der Pfarreiengemeinschaft Adenauer Land im Gespräch mit der RZ.

Die Frau, so ist zu hören, soll hochgradig depressiv gewesen sein. „Ein erweiterter Suizid ist die extremste Form einer depressiven Verzweiflungstat“, sagt Dr. Christoph Smolenski, Ärztlicher Direktor der Dr. von Ehrenwall’schen Klinik in Ahrweiler, die auch Mitglied ist im Bündnis gegen Depression Rhein-Ahr-Wied. „Der betreffende Mensch glaubt, dass es besser sei, wenn auch der andere tot ist.“ Das Gefühl völliger Aussichtslosigkeit projiziere der Erkrankte auf seine Umgebung. Wer Anzeichen für ein solches Veralten an einem Angehörigen bemerke, solle mit diesem eine Fachklinik aufsuchen. Wenn der Betreffende sich weigere, könne auch die Polizei eingeschaltet werden.

[Update, Donnerstag, 8. März:] Nach der Bluttat in der Eifel hat sich der erste Verdacht der Ermittler erhärtet. „Wir gehen momentan davon aus, dass die Tat einvernehmlich erfolgt ist“, sagte ein Sprecher der Polizei gegenüber der dpa. demnach hat ein 57 Jahre alter Mann in Barweiler zuerst seine 63 Jahre alte Frau, seinen Hund und schließlich sich selbst erschossen. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei sind nun abgeschlossen, die Akten wurden der Staatsanwaltschaft übergeben.

Im September 2015 sorgte eine Familientragödie in Wiebelsheim im Rhein-Hunsrück-Kreis für Entsetzen: Ein Mann hatte zunächst seine Frau angeschossen und sich später selbst das Leben genommen. Die Frau erlag schließlich ihren Verletzungen. Das Paar hinterließ drei kleine Kinder:

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