In der vergangenen Woche hatte die Marienhaus-Gruppe als Krankenhausträgerin bekannt gegeben, dass sie sich zum 31. März kommenden Jahres mit der stationären Versorgung aus Adenau zurückziehen wird. Laut Aussagen von Marienhaus-Gruppe und Verbandsgemeindebürgermeister Guido Nisius soll ein alternatives Versorgungskonzept in Adenau geschaffen werden (die RZ berichtete).
Forderung nach Regelversorgung
„Die Bürger müssen sich einmal klar machen, was dieser Rückzug bedeutet. Wir haben im Adenauer Land keine adäquate Gesundheitsversorgung für nahezu 15.000 Bürger, sechs Schulen und zehn Kindergärten, zudem zählt die Region in den Sommermonaten Hunderttausende Ring-Besucher“, betont die Bürgerinitiative. „Wir wollen nichts Unmögliches, wir wollen nur eine Grund- und Regelversorgung, wie sie uns nach dem Gesetzgeber zusteht“, bringt es Willy Thiesen das Anliegen der Bürgerinitiative auf den Punkt.
Dementsprechend aufgeschlossen sei die Bürgerinitiative gegenüber den derzeitigen Entwürfen eines alternativen Versorgungskonzepts, welches sowohl eine ambulante wie notfallmedizinische Versorgung, den Ausbau des bereits aktuell in Adenau vorhandenen ambulanten medizinischen Angebots und die Installierung einer Stelle für einen sogenannten Durchgangsarzt vorsieht.
Gefährliche Versorgungssituation
„Wir wünschen uns schnellstmöglich einen Weg, wie die Grund- und Regelversorgung in Adenau verbessert werden kann“, so Thiesen und betont: „Derzeit ist es wirklich langsam gefährlich, wenn man in Adenau krank wird“. Verletze sich etwa ein Kind in der Schule, müsse es in vielen Fällen ins nächste, mitunter weit entfernt gelegene Krankenhaus geflogen werden. Eltern und Kindern bereite ein solches Szenario oftmals Stress und Ängste. „Bei einem normalen, nicht lebensbedrohlichen Notfall, vergehen oft vier Stunden, bis Hilfe kommt“, so Thiesen weiter. „Das ist kein Zustand, den wir in Adenau hinnehmen können.“