Der US-amerikanische Kurien-Kardinal Robert F. Prevost wurde am Donnerstagabend im vierten Wahlgang des Konklaves von mindestens zwei Dritteln der wahlberechtigten 133 Kardinäle zum 267. Papst gewählt. Wie fast überall sorgte die Wahl auch bei Geistlichen im Kreis Ahrweiler für Erstaunen. Sie verbinden mit der Überraschung aber auch große Hoffnungen an den 69-Jährigen, der sich den Namen Leo XIV. gab.
„Papst Leo wird wohl ein Papst der Einheit sein.“
Dekan Peter Strauch aus Bad Neuenahr-Ahrweiler
Dekan Peter Strauch aus Bad Neuenahr-Ahrweiler zeigte sich doppelt überrascht, sowohl von der Person des neuen Oberhauptes der katholischen Kirche, wie auch von der kurzen Dauer des Konklaves. „Kardinal Prevost wurde ja zumindest in den deutschsprachigen Medien nicht als einer der Favoriten gehandelt“, so Strauch, der von einer positiven Überraschung sprach.
Strauchs Hoffnung: „Papst Leo wird wohl ein Papst der Einheit sein.“ Denn der neue Papst kenne die Situation der Kirche in der westlichen Welt, und er wisse aus eigenem Erleben als Bischof in Peru um die Sorgen und Anliegen der Menschen in der südlichen Hemisphäre. „Er hat Erfahrung sowohl mit der römischen Kurie als auch mit dem Leben in Pfarreien und Bistümern“, so der Dekan.
„Ich persönlich bin hocherfreut, auch wenn ich nicht mit ihm gerechnet habe.“
Pfarrer Alexander Burg, Grafschaft
Mit seinem Namen Leo XIV. spanne Prevost einen weiten Bogen in die Tradition von Papst Leo dem Großen bis hin zu Leo XIII., der sich mit seiner Sozial-Enzyklika „Rerum novarum - Eine neue Sache“ als wacher Zeitgenosse mit großem Gespür für aktuelle Zukunftsthemen erwiesen hatte. Mit seinem allerersten Wort an die Weltöffentlichkeit habe er sicher schon ein wichtiges Thema seines Pontifikats gesetzt: Friede! „Möge seine Botschaft und das Zeichen dieses wider alle Erwartungen schnellen Konklaves – keine Lager, die sich gegenseitig blockierten – in der Welt gehört werden“, wünscht sich der Dekan.
Dass die Wahl ausgerechnet auf den 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs fiel, freute den Grafschafter Pastor Alexander Burg ganz besonders. Seine Freude ging aber noch ein ganzes Stück weiter: „Ich persönlich bin hocherfreut, auch wenn ich nicht mit ihm gerechnet habe.“ Auch Pastor Burg verbindet große Hoffnungen mit Papst Leo: „Er wird ein Pontifex werden, ein Brückenbauer. Seine ersten Worte, „Der Friede sei mit euch“, würden hoffentlich Programm werden.

Was sich die Priester im Kreis vom Konklave erhoffen
Wer wird der neue Papst? Mit dieser Frage setzt sich das Konklave im Vatikan auseinander, am 7. Mai beginnt die Wahl. Wir haben katholische Pfarrer im Kreis Ahrweiler gefragt, welchen Kandidaten sie sich wünschen und was der neue Papst leisten soll.
Schon von seiner Herkunft und seinem bisherigen Einsatz in Nord- und Südamerika her, aber auch für die Welt und die Weltkirche aufgrund seiner Verantwortung für den Augustinerorden und das Bischofsdikasterium habe Leo Brückenbauerqualitäten gezeigt. Zudem habe Leo XIV. das richtige Alter, dazu ein positives Auftreten, und er spreche die wichtigsten Sprachen fließend.
„Was mir persönlich nach seiner Wahl sehr gefallen hat, war, dass er im Gegensatz zu Franziskus ordentlich gekleidet war mit Mozetta und der traditionellen Stola.“
Pfarrer Alexander Burg
Auch seine Namenswahl Leo sei beeindruckend. „Die soziale Frage wird das Pontifikat aus der Sicht des Evangeliums prägen. Er ist volksfrömmig-marianisch geprägt, hat seine erste Ansprache mit dem Gebet an die Gottesmutter beendet und auch seine erste Predigt am Freitag in der Sixtinischen Kapelle.“
Dazu fiel Alexander Burg auch Äußerliches auf: „Was mir persönlich nach seiner Wahl sehr gefallen hat, war, dass er im Gegensatz zu Franziskus ordentlich gekleidet war mit Mozetta und der traditionellen Stola. Wenn er jetzt auch noch in den apostolischen Palast zieht, wäre der Anfang perfekt“, so Burg.
Priesterseminar freut sich über neuen Papst
Der Grafschafter Pastor wünscht Papst Leo XIV. schon jetzt ein ähnlich langes Pontifikat wie dessen Namensvorgänger. Leo XIII war von 1878 bis 1903 ein Vierteljahrhundert lang der 256. Papst der römisch-katholischen Kirche.
Mit großer Spannung waren die Geschehnisse im Vatikan auch im interdiözesanen Priesterseminar St. Lambert in Lantershofen verfolgt worden. „Die Hausleitung und alle Studenten haben gemeinsam den ersten öffentlichen Auftritt von Papst Leo XIV. verfolgt. Sie freuen sich über den neuen Papst, der auf sie einen guten Eindruck machte und auch Emotionen bei seiner ersten Ansprache zeigte. Leo XIV. will ein Papst des Friedens und ein Brückenbauer sein. Das Studienhaus St. Lambert wird ihn darin im Gebet unterstützen“, sagte Regens Volker Malburg.