Denn die Förderschule ist die einzige in Rheinland-Pfalz, die nun für ausgewählte Schüler eine Ausbildungsplatzgarantie hat. Damit wird eine echte Perspektive für die jungen Leute geschaffen. Die ersten sechs von insgesamt 20 Schulabgängern unterzeichneten jetzt in einem Festakt mit den Partnern die entsprechenden Verträge. „Bei so vielen Unterschriften muss das ja was werden“, sagte Kreisbeigeordneter Friedhelm Münch in Vertretung des Schulträgers schmunzelnd.
Enge Betreuung vorgesehen
Unterschriften leisteten neben Schulleiter Andreas Schmitz und Münch selbst die jeweiligen Klassenlehrer, Betriebsleiter und Eltern der Jugendlichen sowie Frank Schmitt und Stefan Ring von der Arbeitsagentur Koblenz-Mayen. „Bei uns können die Schülerinnen und Schüler im freiwilligen zehnten Schuljahr die Ausbildungsplatzgarantie im Rahmen eines Langzeitpraktikums erhalten. Sie werden in Zusammenarbeit mit den Betrieben eng betreut. Das gilt auch für Absolventen der Barbarossa Realschule plus“, erklärte Schulleiter Andreas Schmitt. Die Garantie soll für die Schüler eine gewisse Sicherheit bieten und einen Motivationsschub geben, damit sie sich auf das Lernen konzentrieren können.
Die Lerninhalte, die die angehenden Auszubildenden in den Betrieben benötigen, werden mit diesen abgestimmt. An die beteiligten Unternehmen richtete per Videogruß Sozialminister Alexander Schweitzer die Bitte: „Wir brauchen genau solche Projekte, motivieren Sie andere Betriebe in der Region zum Wohle der jungen Menschen.“
Langfristige pädagogische Begleitung
Die Landtagsabgeordnete Susanne Müller (SPD) war selbst als Lehrerin an der Janusz-Korczak-Schule tätig und weiß: „Es ist in diesen Zeiten nicht einfach jugendlich zu sein. Es werden immer weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen, doch ohne gute Ausbildung fehlen dann auch Fachkräfte. Gerade Schüler von Förderschulen fällt es schwer, wenn sie ungelernt auf den Arbeitsmarkt kommen und dann arbeitslos werden.“ Kreisbeigeordneter Münch motivierte die jungen Menschen: „Zusammen ist man nicht allein und erreicht dann auch etwas. Wenn man Lust hat, etwas gut zu machen, kann es auch besser gelingen.“
Langfristig pädagogisch begleitet werden die Jugendlichen auch von Ulrike Michelt vom Haus der offenen Tür im Rahmen des Projekts „From School to Future“, das durch die Globus-Stiftung und die Lotto-Stiftung Rheinland-Pfalz mit 60.0000 Euro unterstützt wird. Mit der Unterzeichnung der Verträge haben die jungen Menschen nun das erste Etappenziel zum Abschluss einer Berufsausbildung erreicht.
Die angestrebten Berufe
Angestrebt sind Ausbildungen in folgenden Bereichen: Schilder- und Lichtreklamehersteller beim Betrieb von Phil Rosenmüller in Niederzissen, Dachdecker (Firma Holzem), Gärtner (Gruber GmbH), Hotelfachmann (Bethel Hotel zum Weinberg in Bad Neuenahr), Tiefbau (Firma Rick, Burgbrohl) und Lagerist/Logistiker (Alanco, Sinzig). ith