Haupt- und Finanzausschuss berät über Möblierung und Bepflanzung der Gelände - 70 statt 250 Bäume werden gefällt
Landesgartenschau 2022: Wie sollen Stadtparks gestaltet werden?
Wie wird der Kaiser-Wilhelm-Park für die Laga herausgeputzt? Darüber diskutierte der Haupt- und Finanzausschuss. Foto: Tarrach
Jochen Tarrach

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die Möblierung der Parkanlagen in Bad Neuenahr-Ahrweiler ist ein wichtiger Aspekt der Landesgartenschau 2022. Darüber beriet jetzt der Haupt- und Finanzausschuss.

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Für die Landesgartenschau 2022 soll neben zahlreichen spannenden Veranstaltungen und sprichwörtlich vielen bunten Blumen und Stauden auch die Gestaltung von Stadt und Parks richtungweisend sein und neue Akzente setzen. Um das alles zu gestalten, ist im Vorfeld viel Kleinarbeit notwendig. Bis ins Detail hinein muss jede Einzelheit bedacht und beraten sein. Einen kleinen Eindruck davon, welche Menge an Arbeit das bedeutet, bekam jetzt ansatzweise der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt in seiner Sitzung am Montag zu spüren.

Es galt, die Möblierung und Beleuchtung des Gartenschaugeländes festzulegen sowie über die Entwürfe zur Gestaltung des Lennè- und Kaiser-Wilhelm-Park zu diskutieren. Laga-Geschäftsführer Matthias Schmauder-Werner hatte schon viel Vorarbeit geleistet und entsprechende Vorschläge erarbeitet, wie die Bänke und Rastplätze in den Parks aussehen sollen. Klar ist schon jetzt, dass die Musterbank, wie sie am Ahrufer an der Georg-Kreuzberg Straße in Stadtmitte probeweise aufgestellt wurde, nicht den Zuschlag erhält. Eine Reinigung ist nur mit dem Hochdruckreiniger möglich und daher zu umständlich.

Eine einfache, aber trotzdem formschöne und leichter zu reinigende Variante sowie eine kürzere Variante waren die Favoriten der Ausschussmitglieder. Dazu gehört ein formschöner Müllbehälter mit Ascher und entsprechende wirkungsvolle Beleuchtung auf den Hauptwegen der Parks. „Vielleicht liegen dann nicht so viele Zigarettenkippen herum“, so Bürgermeister Guido Orthen.

Im Ausschuss handelte es sich lediglich um eine Vorberatung. Die letzte Entscheidung trifft der Stadtrat in seiner Sitzung am 28. September. Ein Facelifting werden Lenné- und Kaiser-Wilhelm-Park auch erhalten: Rund 70 kranke und nicht ins Bild passende Bäume müssen weichen. Sie leiden allgemein unter dem Wassermangel und haben kaum eine Chance, weitere Jahre zu überstehen. Geplant war es einmal in erster Laga-Euphorie 250 Bäume zu fällen, aber davon sind die Planer längst abgegangen.

Hölzer der gefällten Bäume sollen an zentralen Stellen zu Pyramiden aufgehäuft werden, um Kleintieren ein Zuhause zu bieten. Es werden mehr neue Bäume gepflanzt, als alte beseitigt werden. Dabei wird darauf geachtet, dass sich die CO2-Bilanz nicht verschlechtert. Ziel der Planungen ist es, von den bisherigen Baumarten wegzukommen, hin zu einheimischen Hölzern, die erfahrungsgemäß mit der Trockenheit besser fertig werden. Dazwischen werden Staudenpflanzen und Büsche das Bild aufwerten.

Auch an den Fußwegen wird sich einiges ändern. Sind sie derzeit bei Regenwetter reichlich matschig, so werden sie zu einer zukünftig besseren Nutzung mit einer modernen, wassergebundenen Decke versehen. Besondere Beachtung erhalten auch die Ahrufer. Sie sollen mit passenden Gewächsen ausgestattet werden. Die Pläne zu all den Maßnahmen sind fertig und werden nach Zustimmung vom Stadtrat nach und nach umgesetzt.

Viel Arbeit haben die Mitarbeiter der Landesgartenschau Bad Neuenahr-Ahrweiler GmbH als Tochtergesellschaft der Stadt bereits geleistet. Das kostet natürlich vor allem einige Personalstunden, und da es in Sachen Landesgartenschau noch keine Einnahmen gibt, ist es nicht verwunderlich, dass der Jahresabschluss 2019 mit einem Jahresfehlbetrag von 772.321 Euro abschließt. 2018 waren es 482.731 Euro. Nach Überprüfung durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ebner Stolz aus Bonn, die keine Mängel ergab, schlug der Ausschuss dem Stadtrat vor, den Fehlbetrag auf neue Rechnung, das heißt auf 2020, zu übertragen.

Von unserem Mitarbeiter Jochen Tarrach

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