Die Landesgartenschau (Laga) 2022 naht, und im Oktober sollen nach Aussage von Ahrweilers Ortsvorsteher Peter Krämer bereits die ersten Eintrittskarten für die Landesschau verkauft werden. Das bedeutet aber auch, dass bis dahin das Rahmenprogramm stehen sollte und in den Ortsteilen zumindest grob feststehen muss, wie sie sich präsentieren möchten. So war das Sammeln von Ideen einer der Haupttagesordnungspunkte der Sitzung des Ahrweiler Ortsbeirates am Dienstag im Helmut-Gies-Bürgerzentrum.
Viele Vorschläge wurden gemacht, die nun alle festgehalten wurden. Dabei sein sollte auf jeden Fall eine Präsentation des Synagogenvereins und der Synagoge, die Darstellung des Maibrauchtums mit den Martinsfeuern, eine Museumsnacht mit Kunstausstellungen und ein modifizierter, auf die Laga abgestellter Winzerfestumzug. Besondere Aktivitäten erwartet der Ortsbeirat auch von den zahlreichen Vereinen und Organisationen sowie der Pfarrgemeinde St. Laurentius. Sie sollen nun nochmals angeschrieben und aufgefordert werden, ihre Aktionen zur Abstimmung zu benennen.
Doch die Zeit wird knapp: Es muss langsam begonnen werden, die Vorschläge real vorzubereiten. Die Begeisterung, mit der Ortsvorsteher Kramer auf die Laga schaut, wirkte ansteckend, und so kamen viele gute Vorschläge nicht nur von den Beiratsmitgliedern, sondern auch von den eingebundenen Bürgern. Mit dazu gehört die Erstellung eines Friedhofsführers für den Ahrtorfriedhof. Auf dem Gottesacker direkt gegenüber dem Ahrtor haben zahlreiche in der Historie der Stadt wichtige Persönlichkeiten ihre letzte Ruhestätte gefunden. Ein Gang über den Friedhof gleicht einem Gang durch die Geschichte der Stadt.
Nicht nur die profilierten Dechanten der Pfarrkirche St. Laurentius oder der Kirchenmusiker Johannes Müller, sondern auch die Mitglieder der Familien Kreuzberg und von Ehrenwall haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. Teilweise prächtige Grabkreuze und Figuren erinnern an sie. Im Friedhofsführer soll nun auf diese besonderen Gräber hingewiesen und das Leben und Wirken der Verstorbenen erläutert werden. Insgesamt ist das gesamte Gelände als Park- und Ruheoase geplant. Die Vorbereitungen haben bereits begonnen, und erste Ergebnisse konnten in der Ortsbeiratssitzung vorgestellt werden.
Mit zu den besonderen Punkten gehört auf jeden Fall auch die neue Gedenkstätte der Borromäerinnen. Seit 1855 waren die Barmherzigen Schwestern des heiligen Carl Borromäus die guten Seelen von Ahrweiler und haben sich um Alte, Kranke und Bedürftige gekümmert. 1974 haben sie die Leitung des Alten- und Pflegeheims St. Maria und Josef in der Niederhutstraße übernommen.
Seit etwa zehn Jahren gibt es keine Schwestern des Ordens mehr in der Rotweinstadt. Starb in früheren Jahrzehnten eine von ihnen, wurde sie auf dem Ahrtorfriedhof unter einem Basaltkreuz mit der Aufschrift „Ruhestätte der barmherzigen Schwestern des hl. Carl Borromäus St. Maria Josef Hospital“ begraben. Die vorgesehene Liegezeit ist nun weit überschritten, und da keine unmittelbaren Angehörigen mehr ermittelt werden konnten, die die Grabstätte neu einrichten wollten, haben städtische Mitarbeiter die Gräber eingeebnet. Das noch gut erhaltene Basaltkreuz der Grabstätte ist inzwischen restauriert und als wichtiges Erinnerungsstück an die Historie der Stadt nahe der Friedhofskapelle neu aufgestellt worden. Der kleine Platz soll nun noch entsprechend hergerichtet und bepflanzt werden. Auch eine Ruhebank ist dort vorgesehen.