Während im durch die Lichtkonstruktionen der Uferlichter festlich beleuchteten Kurpark die Menschen dicht gedrängt mit einem Glühwein in der Hand bei frühlingshaften Temperaturen den Jahresabschluss feierten, hatten sich im großen Zelt mehrere Hundert Zuhörer eingefunden, um ein herausragendes Konzert zu genießen. Nicht durch den Klang von Instrumenten, sondern allein durch die Kraft und die Feinheit ihrer Stimmen gelang es den fünf Interpreten immer wieder durch ihre besonderen, ganz eigenen Interpretationen die Zuhörer in Begeisterung zu versetzen.
Altbekannte Klassiker waren im Programm zu hören, wie „Ein Freund, ein guter Freund“, das Richard Heymann 1930 für die Tonfilm-Operette die Drei von der Tankstelle geschrieben hat, oder „The Lion Sleeps Tonight“, komponiert 1939 vom Südafrikaner Solomon Linda, bis hin zum neueren „Bridge over troubled water“ von Simon & Garfankel oder dem „Wind of change“, der Rockballade der Band Scorpions, die Ende der 1980er-Jahre zum Lied des politischen Wandels wurde.
Sänger Franz-Josef Küls berichtete im Gespräch mit der RZ, dass Rondo Vokal seit 13 Jahren zusammen ist. Es sei immer wieder eine große Ehre hier in Bad Neuenahr bei den Uferlichtern auftreten zu dürfen, und das angesichts des bedrückenden Geschehens in diesem Jahr ganz besonders. 25 Auftritte seien geplant gewesen, durch die Corona-Pandemie und die schreckliche Flut bedingt seien es letztlich aber nur fünf geworden. So habe man an diesem Abend eine ganz besondere Motivation, aber auch etwas Anspannung, endlich wieder auf der Bühne zu stehen. Geübt habe man über Livestream, denn ohne ständige Übung gehe es eben nicht.
Und das besonders, wenn man ohne Instrumentenbegleitung gleich den richtigen Ton finden muss. So war schon die Geräuschkulisse der Uferlichter, obwohl gar nicht übermäßig laut, manchmal so irritierend, dass neu angestimmt werden musste. Trotzdem, es war ein fantastisches Konzert, das so richtig zu den Uferlichtern passte, denn diese selbst waren in diesem Jahr unter den gegebenen Umständen für sich selbst schon fantastisch.
Wer den Kurpark im Juli gesehen hat, hätte nie geglaubt, dass hier sobald wieder etwas stattfinden kann. Aber fleißige Hände haben ihn wieder hergerichtet, und die Mitarbeiter der Uferlichter Kultur e.V. haben dann noch mit viel Geschick und großem Ideenreichtum ihren ganz besonderen Lichterglanz hinzugefügt, der diesmal an den Wochenenden sogar noch bis zum 30. Januar leuchtet.
Sehr zufrieden mit der Resonanz der Bürger auf die Gesamtveranstaltung äußerte sich Jan Ritter von der Marketing GmbH. Die Uferlichter und besonders auch die Eisbahn sein hervorragend angenommen worden und hätten ihren psychotherapeutischen Hintergrund, in schwerer Zeit einen attraktiven Treffpunkt für die Bürger zu schaffen, voll erfüllt. „Wir haben alle Ziele erreicht“, so Ritter. Besonderes Bonbon ist, dass sogar in der Woche die Kinder der Schulen die Eisbahn in der Zeit von 9 bis 13 Uhr nutzen dürfen. Vermutlich, so Ritter, werde die Eisbahn noch bis Ende Februar stehen bleiben und an den Wochenenden für alle Bürger offen sein.