Es ging ihnen aber auch darum, um Ideen zu sammeln und Visionen zu entwickeln, wie sie Kultur in der Region und darüber hinaus noch lebendiger, sichtbarer und vielfältiger machen können.Rund 30 von ihnen waren zu diesem ersten Treffen, das im Sinziger Jugendzentrum Haus der offenen Tür (HoT) stattfand, gekommen. „Es haben aber allein zehn weitere Interessierte für heute abgesagt, es sollen also noch weitaus mehr werden – wir haben hier ein unglaubliches Potenzial, was nach vorne gebracht werden soll. Dafür brauchen wir Impulse, Ideen und Kooperationen“, sagte Petra Klein, der es daran gelegen ist, auch junge Künstler zu unterstützen.
Treffen auch an anderen Orten geplant
Weitere Treffen soll es auch an anderen Örtlichkeiten geben. Apropos Örtlichkeiten: Gelistet werden sollen auch Veranstaltungsorte, an denen etwa gemeinsame Ausstellungen, Konzerte, Lesungen oder Workshops und Ähnliches stattfinden können. Vorstellen können sich nach Sichtung der Ideen die Teilnehmer auch, leer stehende Gebäude nach der Flutkatastrophe zu nutzen. Aber auch Infos über Proberäume für Bands oder Räumlichkeiten, in denen Kurse abgehalten werden können, werden gesammelt. Gemeinsame Atelierbesuche, die Entwicklung einer Kulturzeitschrift oder einer Plattform und ein „Kultur-Seepferdchen“, also ein Stempelheft für besuchte Angebote, waren weitere Ideen.
Mit von der Partie bei diesem ersten Stammtisch war auch Marco Schmitz, Projektleiter von Aller.Land, einem Bundesförderprogramm für Kultur, Beteiligung und Demokratie insbesondere für strukturschwache Gegenden. Zielsetzung des Programms: Es sollen sich über einen Zeitraum von sechs Jahren längerfristige beteiligungsorientierte Kulturvorhaben entwickeln. Dabei waren auch die Remagener Galeristin Rosemarie Bassi, Angelika Furth vom Kulturverein Mittelahr, Beate Niepel aus der Kreisstadt mit ihrer Bildhauerwerkstatt und Skulpturengalerie, der Löhndorfer Bildhauer Titus Reinarz, Kunstförderin Eva Maria Kreuter und Jürgen Sarge, der ein Designer Studio in Köln hatte und kurz vor der Flutkatastrophe im Ahrtal nach Bad Neuenahr gezogen war. Sarge hatte dann in unglaublich ausdrucksstarken Bildern die Auswirkungen der Flut fotografisch festgehalten.
Neue Perspektiven für die Künstler
Ohne große Erwartungen, aber gespannt auf den Austausch waren Holzbildhauer Cedric Breuer, Sängerin und Musiktherapeutin Maxi Schweda aus Remagen oder der Autor Gregor Schürer aus Heimersheim gekommen. Weitere Teilnehmer waren Rolf Henzgen vom Kulturverein Breisig Live, David Lam von Pits-Burg, einer Interessengemeinschaft die Gleichgesinnte aus der Metalszene zusammenführen wollen, Gitarrist Jan Hanenburg von der Band Raiders, Marketing-Managerin Tanja Kenny, Gudrun Näkel aus Dernau, die Westumer Malerin Edith Schumacher-Rainhard, Zimmerer Mika Monreal, Architekt Paul Martini, die Fotografin Bettina Holzem, Textilkünstlerin und Autorin Hannah Schumacher, die Bad Bodendorfer Künstlerinnen Stefanie Manhillen und Margarete Gehbauer sowie der Grafiker und Maler Ulrich Schmidt Contoli.
Rolf Henzgen von Breisig live freut sich über die neuen Perspektiven, die sich mit dem interdisziplinären Netzwerk auftun: „Unser Verein hat zurzeit 226 Mitglieder, es gab schon gemeinsame Veranstaltungen mit der Kulturwerkstatt Remagen, mit Kulturlant auf der Grafschaft oder dem Bürgerforum Sinzig, ich freue mich auf die Kooperation.“ Der zweite Künstlerstammtisch findet voraussichtlich Ende Oktober in Dernau statt. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben.