Im Jahr 2023 hat die PI Bad Neuenahr-Ahrweiler insgesamt 2221 Straftaten aufgenommen. Eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 12,5 Prozent. Im Laufe der Ermittlungen konnten 1237 Straftaten aufgeklärt werden. Dies entspricht einer Aufklärungsquote von 55,7 Prozent (2022 waren es 55,4 Prozent).
Alkohol oft im Spiel
Ausgewertet wurden in der Statistik Deliktsbereiche, die abschließend durch die Polizeiinspektion Bad Neuenahr-Ahrweiler bearbeitet wurden. Hier sind auch alle Körperverletzungsdelikte erfasst: In diesem Bereich registrierte die PI für das Jahr 2023 mit 211 Fällen einen Anstieg gegenüber 2022 (158 Fälle). Die Aufklärungsrate lag bei 91,5 Prozent. Die Steigerung führt die Polizei darauf zurück, dass es nach Aufhebung der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie wieder vermehrt Volksfeste und private Feiern, verbunden mit Alkoholkonsum, gegeben hat. Nichtsdestotrotz liege die Fallzahlenentwicklung noch merklich unter den Fallzahlen vor der Corona-Pandemie (2019: 283 Fälle sowie 2020: 235 Fälle).
Im Jahr 2023 gab es mehr einfache Diebstahlsdelikte. Waren es 2022 noch 331 Fälle, wurden der Polizei 2023 insgesamt 364 Fälle gemeldet, wobei die Aufklärungsquote mit 23,9 Prozent nahezu konstant blieb. Die Zahlen im Bereich der Wohnungseinbruchdiebstähle haben sich weiter reduziert. Waren 2019 noch 51 Fälle zu bearbeiten, reduzierte sich die Zahl 2022 auf 28 und sank 2023 weiter auf 24. Die Aufklärungsquote lag 2023 bei 16,7 Prozent, wobei die Polizei hier noch mit einer Steigerung rechnet, da bei Wohnungseinbruchdiebstahl die Spurenauswertung sehr zeitaufwendig sei.
Tatort Internet
Betrüger sind zunehmend im Internet unterwegs. Hier stieg die Zahl der Fälle von 171 im Jahr 2022 auf 291 im Jahr 2023. Gleichzeitig konnte die Aufklärungsquote von 56,1 auf 61,2 Prozent gesteigert werden. Sinkende Fallzahlen registriert die Polizei bei Sachbeschädigungen. Waren es 2019 noch 325 Fälle, hatten es die Beamten 2022 nur noch mit 193 und 2023 mit 191 Fällen zu tun. Allerdings sei die Aufklärungsquote in diesem Bereich auf 17,8 Prozent gesunken.
Mit einer neuen Begriffsdefinition war die Polizei im Jahr 2023 in einem besonders sensiblen Bereich gefordert. Der Tatbestand „Gewalt in engen sozialen Beziehungen“ wurde in „Häusliche Gewalt“ umbenannt. Damit erweiterte sich auch der Opferkreis, wonach hierunter auch Delikte innerhalb einer Familie, Gewalt unter Senioren und auch die Gewalt in der Pflege und von diversen Personen erfasst werden. Unter der ehemaligen Begriffsdefinition wurden bis dato ausschließlich Delikte erfasst, bei denen ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen Täter und Opfer besteht oder bestand. Die Polizei in Bad Neuenahr-Ahrweiler bearbeitete unter den neuen Vorzeichen 47 Fälle im Jahr 2023. 2022 waren es 59 Fälle.
Gegenüber 2022 rückläufig sind die Straftaten, in denen Polizeibeamte oder Rettungsdienstkräfte selbst Opfer werden. 12-mal kam es im Jahr 2023 dazu, dass solche Fälle erfasst wurden. 2022 waren es noch 21 Fälle.